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Die Diagnose COPD mit Langzeit-Sauerstofftherapie bedeutet für die Betroffenen den Verzicht auf viele Dinge wie etwa eine Reise oder einen Familienurlaub. So war es zumindest bis vor kurzem, denn die neuesten mobilen Geräte zur Sauerstoffversorgung ermöglichen Patient*innen so viel Reisefreiheit wie nie zuvor.

Mit der neu erlangten Freiheit steigt auch die Reiselust und der erste Schritt beim Planen einer Reise ist häufig der Gang zu Ihnen als behandelnde Ärztin oder als behandelnder Arzt. Damit Sie für alle Fragen Ihrer Patient*innen zum Thema Reisen mit Langzeit-Sauerstofftherapie gut gewappnet sind, haben wir in diesem Artikel das Wichtigste für Ihr Patientengespräch zusammengefasst.

Langzeit-Sauerstofftherapie und Nicht-invasive Beatmung, zwei wichtige Therapiesäulen

Was die Langzeit-Sauerstofftherapie und die Nicht-invasive Beatmung zur Behandlung von COPD und weiteren Lungenerkrankungen beitragen, wird Prof. Dr. med. Kurt Rasche, Direktor des Helios Universitätsklinikums Wuppertal, ärztlich tätig in der Klinik für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin sowie an der Universität Witten/Herdecke, in seinem Vortrag auf dem 15. Symposium Lunge am 2.9. erläutern.

Schwere Lungenerkrankungen, wie die COPD, können bei Fortschreiten zu einer Störung der Sauerstoff-Aufnahme (von O2 beim Einatmen) und der Kohlendioxid-Abgabe (von CO2 beim Ausatmen) führen. Dies hat zur Folge, dass im Blut ein O2-Mangel sowie ggf. auch ein CO2-Überschuss besteht. Hierdurch wird die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit der Patienten erheblich eingeschränkt. Im Lungenkreislauf (sog. kleiner Kreislauf) kommt es nicht selten zu einer Erhöhung des Lungenblutdrucks, der wiederum zu einer vermehrten Belastung der rechten Herzkammer mit der Folge einer Rechtsherzschwäche (Rechtsherzinsuffizienz) führt.

Wie sich eine akute Verschlechterung der Symptome (Exazerbation) bei COPD-Patienten erkennen und behandeln lässt, wird Prof. Dr. med. Christian Taube, Direktor der Klinik für Pneumologie in der Universitätsmedizin Essen – Ruhrlandklinik, in seinem Vortrag auf dem 15. Symposium Lunge am 2.9. erläutern.

Bei COPD ist der Verlauf der Erkrankung durch eine langsame, schrittweise Verschlechterung der Lungenfunktion mit Zunahme der Beschwerden charakterisiert, wobei stabile Phasen sich abwechseln mit Phasen, bei denen es zu einer schnellen Zunahme der Beschwerden und deutlichen Verschlechterung der Gesundheitssituation kommt. Im medizinischen Fachjargon wird eine solche akute Verschlechterung als Exazerbation bezeichnet. Eine Bezeichnung als „akuter Lungenanfall“ wäre angesichts bei der Bedrohlichkeit der Situation eigentlich eher angemessen.

Einen ersten ganzheitlichen Einzelzell-Atlas der menschlichen Lunge haben Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums in München mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) entwickelt.

Kann ein menschliches Organ auf Einzelzellebene kartiert werden? Wie unterschiedlich sind einzelne Zellen zwischen Menschen? Forschende von Helmholtz Munich und ein internationales Team haben sich dieser Herausforderung gestellt und mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) den „Human Lung Cell Atlas“ entwickelt (siehe Nature Medicine, online seit 8.6.2023). Dieser klärt über die Diversität einzelner Zellen auf und erlaubt Rückschlüsse auf die Lungenbiologie von gesunden und kranken Organen. Somit ist er der erste Einzelzell-Atlas eines großen Organs.

Tipps und Tricks gegen Atemnot, Husten und Engegefühl in der Brust mit Übungen zum Mitmachen stellen Dr. rer. medic. Sebastian Teschler, Physio- und Atmungstherapeut, und Andrea Huhn, Physio- und Atmungstherapeutin, beide in der ZWANZIG-NEUN-FÜNF Essen GmbH, in ihrem gemeinsamen Vortrag auf dem 15. Symposium Lunge am 2.9.2023 vor.

Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) zeichnet sich durch eine ständige Verengung der Atemwege aus, die sich vor allem in Luftnot äußert. Auch bei anderen Lungenerkrankungen ist die Atmung durch Veränderungen in Bronchien, Lunge oder Atemmuskultur gestört. Mithilfe der Atemtherapie kann eine Erleichterung der Atmung erreicht werden.

Rauchen hemmt die Antwort des Immunsystems auf Virusinfektionen und stellt damit einen Risikofaktor für Patienten mit Chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) dar. Forschende haben nun herausgefunden, wie und an welchen Stellen Zigarettenrauch auf die Aktivierung des Immunsystems einwirkt.

Wissenschaftler des Forschungszentrums Borstel, Leibniz Lungenzentrum haben einen neuen Mechanismus aufdecken können, der die verminderte Virusabwehr bei COPD-Patienten und Rauchern erklären könnte.

Warum und wie COPD-Patienten mit starkem Übergewicht ihre Ernährung umstellen sollten, werden Roxana J. Nolte-Jochheim, Leitende Ernährungstherapeutin der Forschungsgesellschaft Atemwegerkrankungen in der Nordseeklinik Westfalen, Wyk auf Föhr und Cindy Maréchal, Diplom Ökotrophologin ebenfalls in der Nordseeklinik Westfalen, Wyk auf Föhr in ihrem Vortrag auf dem auf dem 15. Symposium Lunge am 2.9. darlegen.

Bei COPD wird häufig von Untergewicht oder Mangelernährung der Patienten berichtet. Allerdings besteht bei einem großen Anteil der Erkrankten auch ein Übergewicht oder sogar eine Adipositas. Diese Patienten weisen oft eine schlechtere Lungenfunktion auf, denn die erkrankte Lunge muss mehr arbeiten. Die Gründe dafür liegen darin, dass die chronisch-obstruktive Bronchitis neben einer fortdauernden Atemflusslimitierung und einer Zerstörung des Lungengewebes auch durch eine chronische Entzündung der Atemwege charakterisiert ist.