Aktuelles

Was Palliativmedizin beinhaltet, wird Dr. med. Thomas Voshaar, Chefarzt des Lungenzentrums am Krankenhaus Bethanien in Moers, in seinem Vortrag auf dem 15. Symposium Lunge am 2.9. erklären.

Die Palliativmedizin beschäftigt sich in erster Linie mit Menschen, bei denen eine Erkrankung vorliegt, die nicht mehr im eigentlichen Sinne heilbar ist. Die Weltgesundheitsorganisation und ebenso die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin definiert die Palliativmedizin folgendermaßen: Aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer voranschreitenden (progredienten), weit fortgeschrittenen Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung zu der Zeit, in der die Erkrankung nicht mehr auf eine heilende (kurative) Behandlung anspricht oder keine kurative Behandlung mehr durchgeführt werden kann und die Beherrschung von Schmerzen, anderen Krankheitsbeschwerden, psychologischen, sozialen und spirituellen Problemen höchste Priorität besitzt.

Die Reinigung der Atemwege ist ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung bei Bronchiektasen. Welchen Effekt diese Reinigungsverfahren haben, hat die European Respiratory Society (ERS) in einer aktuellen Stellungnahme beschrieben. An der Erstellung wirkten neben 14 Expert:innen auch zwei Patient:innenorganisationen mit. Die internationale Forschungsgruppe stammte aus zehn verschiedenen Ländern.

Grundlage der Stellungnahme ist eine systematische Literaturrecherche zu sechs Fragestellungen. Diese beschäftigen sich mit der wissenschaftlichen Beweislage zur Wirksamkeit unterschiedlicher Techniken zur Atemwegsreinigung bei Erwachsenen mit Bronchiektasen. Dabei wurden unter anderem die Vor- und Nachteile der verschiedenen Verfahren ausgewertet. Zu jeder der sechs Fragen wurden Bewertungen verfasst und Empfehlungen für weitere Forschung gegeben.

Zigarettenrauch ist der bedeutendste Risikofaktor für das Entstehen von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC). Wer mit dem Rauchen aufhört, senkt aber nicht nur sein Risiko dafür, ein NSCLC zu entwickeln. Wie Studienergebnisse zeigen, verbessern sich auch die Überlebenschancen, sollte es zu einer Malignomdiagnose kommen.

Die seit 1992 laufende „Boston Lung Cancer Survival“-Kohorte erfasst Patienten mit NSCLC im Massachusetts General Hospital. Etwa 5.600 von ihnen schlossen Dr. Xinan Wang, Department of Environmental Health, Harvard University, Boston, und Kollegen in ihre Analyse ein. Sie berücksichtigten dabei Daten bis ins Jahr 2022. Die Vorgeschichte der im Durchschnitt 66-jährigen Studienteilnehmer wurde per Fragebogen ermittelt. Ein besonderer Fokus lag auf ihrer Rauchhistorie.

Die Diagnose COPD mit Langzeit-Sauerstofftherapie bedeutet für die Betroffenen den Verzicht auf viele Dinge wie etwa eine Reise oder einen Familienurlaub. So war es zumindest bis vor kurzem, denn die neuesten mobilen Geräte zur Sauerstoffversorgung ermöglichen Patient*innen so viel Reisefreiheit wie nie zuvor.

Mit der neu erlangten Freiheit steigt auch die Reiselust und der erste Schritt beim Planen einer Reise ist häufig der Gang zu Ihnen als behandelnde Ärztin oder als behandelnder Arzt. Damit Sie für alle Fragen Ihrer Patient*innen zum Thema Reisen mit Langzeit-Sauerstofftherapie gut gewappnet sind, haben wir in diesem Artikel das Wichtigste für Ihr Patientengespräch zusammengefasst.

Wie sich eine akute Verschlechterung der Symptome (Exazerbation) bei COPD-Patienten erkennen und behandeln lässt, wird Prof. Dr. med. Christian Taube, Direktor der Klinik für Pneumologie in der Universitätsmedizin Essen – Ruhrlandklinik, in seinem Vortrag auf dem 15. Symposium Lunge am 2.9. erläutern.

Bei COPD ist der Verlauf der Erkrankung durch eine langsame, schrittweise Verschlechterung der Lungenfunktion mit Zunahme der Beschwerden charakterisiert, wobei stabile Phasen sich abwechseln mit Phasen, bei denen es zu einer schnellen Zunahme der Beschwerden und deutlichen Verschlechterung der Gesundheitssituation kommt. Im medizinischen Fachjargon wird eine solche akute Verschlechterung als Exazerbation bezeichnet. Eine Bezeichnung als „akuter Lungenanfall“ wäre angesichts bei der Bedrohlichkeit der Situation eigentlich eher angemessen.

Langzeit-Sauerstofftherapie und Nicht-invasive Beatmung, zwei wichtige Therapiesäulen

Was die Langzeit-Sauerstofftherapie und die Nicht-invasive Beatmung zur Behandlung von COPD und weiteren Lungenerkrankungen beitragen, wird Prof. Dr. med. Kurt Rasche, Direktor des Helios Universitätsklinikums Wuppertal, ärztlich tätig in der Klinik für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin sowie an der Universität Witten/Herdecke, in seinem Vortrag auf dem 15. Symposium Lunge am 2.9. erläutern.

Schwere Lungenerkrankungen, wie die COPD, können bei Fortschreiten zu einer Störung der Sauerstoff-Aufnahme (von O2 beim Einatmen) und der Kohlendioxid-Abgabe (von CO2 beim Ausatmen) führen. Dies hat zur Folge, dass im Blut ein O2-Mangel sowie ggf. auch ein CO2-Überschuss besteht. Hierdurch wird die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit der Patienten erheblich eingeschränkt. Im Lungenkreislauf (sog. kleiner Kreislauf) kommt es nicht selten zu einer Erhöhung des Lungenblutdrucks, der wiederum zu einer vermehrten Belastung der rechten Herzkammer mit der Folge einer Rechtsherzschwäche (Rechtsherzinsuffizienz) führt.

Einen ersten ganzheitlichen Einzelzell-Atlas der menschlichen Lunge haben Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums in München mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) entwickelt.

Kann ein menschliches Organ auf Einzelzellebene kartiert werden? Wie unterschiedlich sind einzelne Zellen zwischen Menschen? Forschende von Helmholtz Munich und ein internationales Team haben sich dieser Herausforderung gestellt und mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) den „Human Lung Cell Atlas“ entwickelt (siehe Nature Medicine, online seit 8.6.2023). Dieser klärt über die Diversität einzelner Zellen auf und erlaubt Rückschlüsse auf die Lungenbiologie von gesunden und kranken Organen. Somit ist er der erste Einzelzell-Atlas eines großen Organs.