Lungentransplantation

Einer aktuellen Studie zufolge halten sich viele Patienten nach einer Lungentransplantation nicht an die Therapie-Vorgaben und nehmen ihre dringend benötigten Medikamente nicht richtig ein. In ihrem Bericht haben die deutschen Forschenden ebenfalls beleuchtet, was die Gründe dafür sind.Medikamente, die das eigene Immunsystem unterdrücken (Immunsuppressiva), sind nach einer Lungentransplantation dringend erforderlich, um zu verhindern, dass das neue Organ abgestoßen wird. Transplantierte müssen diese Medikamente ihr Leben lang einnehmen. Die Therapie-Treue – also, wie gut sich Betroffene an die Behandlungsvorhaben halten – trägt entscheidend zum Langzeit-Erfolg der Transplantation bei. Trotz allem zeigen Studien immer wieder, dass Patienten ihre Medikamente nicht richtig einnehmen.

2011 wurde in Deutschland der Lungen-Allokations-Score (LAS) zur Vergabe von Organen bei Lungentransplantationen eingeführt. Mit diesem System werden die Dringlichkeit und die Erfolgsaussichten einer Transplantation bewertet. Eine neue Studie hat nun untersucht, ob sich das Bewertungssystem seit seiner Einführung bewährt hat. Im Fokus lagen vor allem die Überlebensraten vor und nach der Transplantation. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift ‚Deutsches Ärzteblatt International‘ veröffentlicht.

Das sogenannte Ex-vivo lung perfusion (EVLP) Verfahren verlängert die mögliche Aufbewahrungszeit für zu transplantierende Lungen, wie eine Studie kanadischer Wissenschaftler zeigt. Die Autoren hoffen, die gewonnene Zeit könne zu mehr lebensrettenden Operationen führen.

Spenderspezifische HLA-Antikörper erhöhen bei Lungentransplantierten das Risiko für langfristige Komplikationen. Diesen Zusammenhang hat eine Studie deutlich gemacht, die deutsche Wissenschaftler nun veröffentlicht haben.

Bei COPD, Lungenfibrose und Mukoviszidose ist eine Transplantation manchmal der letzte Ausweg. Ein Lungenemphysem, auch Lungenüberblähung genannt, ist eine Erkrankung der kleinen Atemwege und Lungenbläschen. Diese haben die Aufgabe, den Sauerstoff aufzunehmen und die Kohlensäure abzugeben. Beim Lungenemphysem werden die vielen mikroskopisch kleinen Lungenbläschen zu großen Blasen umgebaut, ihre Wände und Blutgefäße gehen verloren, die Luft kann nicht mehr richtig abgeatmet werden, sondern bleibt in der Lunge gefangen.

Eine Lungentransplantation ist die letzte Therapieoption bei fortgeschrittenen chronischen Lungenerkrankungen.Ob eine Lungentransplantation medizinisch angezeigt ist und für den Betroffenen in Frage kommt, wird auf der Basis vieler Faktoren von Patient und Ärzten gemeinsam entschieden. Auf Seiten des Patienten sind nicht nur das Alter, sondern auch unter anderem der Allgemeinzustand, also die Operationsfähigkeit, das Stadium der Grunderkrankung und das Vorliegen weiterer Erkrankungen von Bedeutung.

Eine Studie des amerikanischen Loyola University Medical Center deutet darauf hin, dass ein Verfahren zur Behandlung von Sodbrennen eine chronische Abstoßungsreaktion bei Lungentransplantierten verhindern könnte. Ferner helfen bestimmte Proteine (Eiweißstoffe) in der Lungenflüssigkeit vorauszusagen, wie wahrscheinlich es ist, dass die transplantierte Lunge versagt.