Behandlungsoptionen

Eine bronchoskopische Lungenvolumenreduktion könnte die Lungenfunktion und die Lebensqualität von Menschen mit Lungenemphysem erheblich verbessern.

Die nach Angaben der Autoren erste randomisierte, kontrollierte Studie zum Vergleich zweier Verfahren zur Lungenvolumenreduktion bei Patienten mit Emphysem hat ergeben, dass beide zu ähnlichen Verbesserungen der Lungenfunktion, der Atemnot und der körperlichen Leistungsfähigkeit führen.

Die Ergebnisse der Studie zur Lungenvolumenreduktionschirurgie (LVRS) und bronchoskopischen Lungenvolumenreduktion (BVLR), die Anfang September auf dem internationalen Kongress der European Respiratory Society (ERS) in Barcelona (​​Spanien) vorgestellt wurden, sollten Ärzte und Patienten bei der Auswahl des jeweils besten Ansatzes zur Behandlung eines Emphysems unterstützen könne, glauben die Wissenschaftler.

Welche Verfahren der Lungenvolumenreduktion für bestimmte COPD-Patienten eine Therapieoption darstellen, erläutert Dr. med. Franz Stanzel, Chefarzt an der Lungenklinik Hemer in seinem Online-Vortrag auf dem virtuellen Symposium Lunge am 4.9.2021.

Wenn bei einer COPD-Erkrankung Air-trapping und Überblähung aufgrund eines Lungenemphysems im Vordergrund stehen, können verschiedene Formen der endoskopischen Lungenvolumenreduktion (ELVR) als minimal-invasive Prozeduren eine Verbesserung erzielen.

Wie Blutplättchen gemeinsam mit weißen Blutkörperchen dafür sorgen, eine Lungenentzündung aufzulösen, haben Forscher der Universität Münster an Mäusen untersucht. Die Behandlung von Patienten mit akutem Lungenversagen stellt die Intensivmedizin immer wieder vor große Herausforderungen. Meist liegt eine Lungenentzündung zugrunde, die durch eine Infektion mit Bakterien oder – insgesamt seltener, aufgrund der Corona-Pandemie aktuell aber häufig – durch eine virale Infektion ausgelöst wird. Dabei wandern Zellen des Immunsystems – die weißen Blutkörperchen – in die Lunge und bekämpfen die Erreger. Gleichzeitig verursachen sie aber auch „Kollateralschäden“ im Lungengewebe. Löst sich die Entzündungsreaktion nicht rechtzeitig wieder auf, kann eine chronische Entzündung mit dauerhafter Funktionseinschränkung der Lunge die Folge sein.

Es klingt paradox, aber es funktioniert: Schaltet man den überblähten Teil der Lunge von der Luftzufuhr ab, bessert das die Atemnot von COPD-Patienten. Für die Lungenvolumenreduktion hat man chirurgische und endoskopische Techniken zur Verfügung.

Die Behandlung der COPD richtet sich in erster Linie nach den GOLD*-Empfehlungen. Sind die konservativen Maßnahmen ausgereizt, kann man eine Lungenvolumenreduktion in Betracht ziehen, erklärt Privatdozent Dr. Daniel P. Franzen vom Interventionellen Lungenzentrum der Klinik für Pneumologie am Universitätsspital Zürich.

Ein Forschungsteam aus Marburg will Menschen mit COPD (chronisch obstruktiver Lungenerkrankung) besser bestimmten Gruppen zuordnen und ihnen so eine maßgeschneiderte personalisierte Behandlung ermöglichen. Dies soll mit Hilfe von Methoden gelingen, die sich auf maschinelles Lernen stützen.

Minimal-invasive Thoraxchirurgie und moderne Anästhesie ermöglichen ein Lungen-OP-Verfahren ohne Vollnarkose. Dadurch können die negativen Effekte und Risiken der Intubation und invasiven Beatmung ebenso wie die Auswirkungen einer tiefen Narkose vermieden oder vermindert werden.