Pneumonie (Lungenentzündung)

Bakterielle Lungenentzündungen lassen sich mit Fresszellen (Makrophagen) therapieren, wenn diese direkt an den Ort der Infektion gebracht werden. Das erspart den Einsatz von Antibiotika.

Bakterielle Lungenentzündungen mit Fresszellen, die auch in der Lungen  vorkommen (Makrophagen), zu therapieren – das ist das Ziel des Teams um Prof. Dr. Nico Lachmann, Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und Exzellenzcluster RESIST. Die Europäische Union (EU) hat sein Projekt „iMAClung“, mit dem er die nächsten Schritte in Richtung Anwendung der Immunzelltherapie geht, nun mit einem „ERC Proof-of-Concept Grant“ ausgezeichnet.
Bakterielle Lungenentzündungen werden bisher vor allem mit Antibiotika behandelt, die den Nachteil haben, dass sie den gesamten Körper beeinflussen. Darüber hinaus gibt es Krankheitserreger, die Resistenzen aufweisen und daher nur eingeschränkt behandelt werden können. Um nun neue Wege zu gehen, sollen sog. Makrophagen direkt in die Lunge gegeben werden und dort therapeutisch wirken.

Die medizinische Leitlinie zur Diagnose und Behandlung von Erwachsenen mit im Krankenhaus erworbener Lungenentzündung (nosokomialer Pneumonie) wurde überarbeitet. Die Leitliniengruppe hat hierzu eine eigene Information für Patient:innen entwickelt, die die wichtigsten Fakten zusammenfasst.

Eine nosokomiale Pneumonie ist eine Lungenentzündung, die frühestens 48 Stunden nach Aufnahme in ein Krankenhaus auftritt. Sie gehört in Europa zu den Infektionen, mit denen sich Menschen im Krankenhaus am häufigsten anstecken.

Nosokomiale Pneumonie vorbeugen – das können Sie selbst tun

Die Leitliniengruppe hat verschiedene Maßnahmen zusammengetragen, mit denen Menschen und ihre Angehörigen im Krankenhaus das Risiko für eine nosokomiale Pneumonie senken können:

  • Handhygiene:
    Regelmäßiges, gründliches Händewaschen mit Wasser und Seife oder die Handdesinfektion können verhindern, dass sich Krankheitserreger ausbreiten können. Vor dem Betreten und Verlassen des Krankenhaus-Zimmers sollten sich alle die Hände waschen.
  • Mundhygiene:
    Regelmäßiges Zähneputzen und die Verwendung von Mundspülungen können das Pneumonie-Risiko senken – insbesondere bei Menschen, die eine Beatmung benötigen.
  • Rauchstopp:
    Personen, die rauchen, sollten den Krankenhausaufenthalt nutzen, damit aufzuhören. Zumindest während des Aufenthalts sollten sie darauf verzichten, da Rauchen das Risiko einer Lungenentzündung erhöht.
  • Bewegung:
    Bewegungen und leichte Übungen fördern die Lungenfunktion und können vermeiden, dass sich Sekret in den Atemwegen ansammelt. Patient:innen sollten daher so früh wie möglich wieder aktiv werden.
  • Impfungen:
    Ein aktueller Impfschutz kann Lungenentzündungen vorbeugen – insbesondere die Grippeschutzimpfung und die Pneumokokken-Impfung sind wichtig.
  • Ernährung:
    Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen unterstützt das Immunsystem.

Einmalig und nur für kurze Dauer eingesetzt kann Cortison – wie eine aktuelle Studie belegt - das Risiko, invasiv beatmet werden zu müssen und im Krankheitsverlauf zu sterben, effektiv senken und hat dabei im Vergleich zu anderen Substanzen ähnlich starker Wirkung sogar eine niedrigere Nebenwirkungsrate. Darauf weisen die Lungenärzte des Verbands Pneumologischer Kliniken (VPK) hin.

Vier Symptome können in über 80 Prozent der Fälle auf eine Lungenentzündung hinweisen, damit die Diagnose erleichtern und den unnötigen Einsatz von Antibiotika einschränken. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung unter Berufung auf aktuelle Studienergebnisse hin.An einer Lungenentzündung (Pneumonie) erkranken in Deutschland pro Jahr etwa 400.000 Menschen - in Zeiten starker Grippewellen auch deutlich mehr. Betroffene leiden oft unter Husten, Auswurf und Atemnot.

Auf die oft unterschätzte Gefährlichkeit einer Lungenentzündung hat die Deutsche Lungenstiftung (DLS) hingewiesen. Zurzeit führe jede zehnte Lungenent­zündung, die hierzulande im Krankenhaus behandelt werde, zum Tod. Diese Zahl wurde 2005 noch mit sieben Prozent beziffert, sei also angestiegen.

Etwa ein Patient von 20, der mit Atemwegsbeschwerden den Hausarzt konsultiert, hat eine Lungenentzündung, die mit Antibiotika behandelt werden kann. Um Ärzten die Diagnose zu erleichtern, haben britische Forscher 4 Symptome heraus­gestellt, die bei einer Pneumonie in mehr als 80 Prozent der Fälle auftreten.