Aktuelles

Benzodiazepine wie Diazepam gehören zu den Beruhigungsmitteln. Schon länger gibt es Hinweise, dass sie – langfristig eingenommen – die Gehirnleistung schwächen und möglicherweise sogar Demenz begünstigen könnten. Jetzt zeigt sich: Die Wirkstoffe aktivieren offenbar Fresszellen im Gehirn, die dann Verbindungen zwischen den Nervenzellen (Neuronen) schädigen.
Angst- und Schlafstörungen, Panikattacken, Stress, Nervosität, Muskelspastiken – das Anwendungsspektrum von Benzodiazepinen ist groß. Sie sind hochwirksam – die Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass sie bei kurzzeitiger Einnahme zwar sicher sind, bei längerem Gebrauch aber schnell süchtig machen können.

Bestimmte Mikrobiomprofile der Lunge können nach einer Lungentransplantation prognostische Information über eine mögliche chronische Verschlechterung der Lungenfunktion geben.

Die Lungentransplantation ist eine zuletzt zu ergreifende, lebensrettende Maßnahme bei schwerem Lungenversagen. Eine gefürchtete und häufig vorkommende Komplikation nach einer Lungentransplantation ist die chronische Verschlechterung der Lungenfunktion (engl.: Chronic Lung Allograft Dysfunction = CLAD). Daher ist eine frühe Diagnose einer drohenden Verschlechterung der Lungenfunktion wichtig, um therapeutisch gegensteuern zu können. WissenschafterInnen der MedUni Wien von der Universitätsklinik für Innere Medizin I und von der Universitätsklinik für Thoraxchirurgie haben nun herausgefunden, dass sich eine genaue Analyse des Lungenmikrobioms zur Vorhersage zukünftiger Veränderungen der Lungenfunktion eignet

Zwischen 40-59 Jahren sterben Tabakkonsumenten besonders häufig – und nicht selten ohne jede Vorwarnung - an einer Herz-Kreislauferkrankung, wie jetzt eine umfangreiche US-Metastudie über Raucher und Nichtraucher aufgezeigt hat. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung hin.

Dass Raucher doppelt so oft an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Arteriosklerose erkranken und sterben wie Nicht-Raucher, dürfte bekannt sein. Doch gerade im mittleren Alter (zwischen 40-59 Jahren) sterben Tabakkonsumenten besonders häufig – und nicht selten ohne jede Vorwarnung - an einer Herz-Kreislauferkrankung, wie jetzt eine umfangreiche US-Metastudie über Raucher und Nichtraucher aufgezeigt hat (siehe Journal of the American Heart Association, online seit 17.11.2021)

Bei der Lungenerkrankung COPD ist das Recycling eines krankheitsfördernden Moleküls durch bestimmte Ionenkanäle in Immunzellen beeinträchtigt, wie Forschende aus München aufzeigen.

Die Lungenerkrankung COPD ist ein Sammelbegriff für chronisch-obstruktive Bronchitis und Lungenemphysem und entsteht vor allem als Reaktion auf Umweltschadstoffe – insbesondere Zigarettenrauch – oder aufgrund von Gendefekten.
Weltweit sind fast 300 Millionen Menschen von COPD betroffen, von denen jedes Jahr etwa drei Millionen sterben.

Die lebenslange Exposition gegenüber Pestiziden am Arbeitsplatz ist mit einem erhöhten Risiko für eine Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) verbunden. Das geht aus einer großen bevölkerungsbezogenen Studie hervor.

Die Ergebnisse erwiesen sich dabei als unabhängig von den wichtigsten Risikofaktoren für eine COPD: Rauchen und Asthma.

Jüngste Schätzungen gehen den Studienautorinnen und -autoren zufolge davon aus, dass etwa 14 Prozent aller COPD-Fälle mit Tätigkeiten und Expositionen am Arbeitsplatz zusammenhängen.

Ein Asthma im Kindesalter kann viele Wege nehmen. Es kann aber auch ein Wechsel hin zur COPD in der Pubertät drohen. Das gilt vor allem bei sehr schlechter Lungenfunktion in ganz jungen Jahren.

Epidemiologischen Langzeitstudien zufolge erfahren etwa 50 % der an Asthma erkrankten Kinder ein Wiederkehren der Erkrankung (Remission), wenn sie erwachsen werden. Als begünstigende Faktoren dafür erwiesen sich männliches Geschlecht und mildere Erkrankung, berichtet Prof. Dr. Christiane Lex von der Kinderpneumologie und -allergologie der Universitätsmedizin Göttingen. Bei etwa 20 % der Kinder kommt das Asthma erst einmal zur Ruhe, kehrt dann aber irgendwann im Erwachsenenalter wieder (rezidiviert). Dafür besonders anfällig scheinen Raucher und Atopiker (d.h. Patienten mit Erkrankungen aus dem atopischen Formenkreis, d.h. mit Asthma, Neurodermitis und/oder Heuschnupfen).

Forschende, unter anderem von Helmholtz Munich, zeigen in einer aktuellen Studie, dass bestimmte Ionenkanäle in Immunzellen entscheidend an dem entzündlichen Geschehen bei COPD (chronisch obstruktive Lungenkrankheit) beteiligt sind. Die Ionenkanäle könnten zukünftig Angriffsziele für neue Therapien sein.

Alveolarmakrophagen sind spezielle Immunzellen, die auf der Oberfläche der Lungenbläschen (Alveolen) vorkommen. Die Zellen geben verschiedene Stoffe ab, die Entzündungen fördern, darunter auch die sogenannte Makrophagenelastase MMP12. Aus Studien weiß man bereits, dass MMP12, wenn es im Überschuss vorhanden ist, die Entstehung von COPD und Lungenemphysem fördern kann.