Asthma

Entzündungsbotenstoffe aus der Gruppe der Eicosanoide spielen bei Asthma eine wichtige Rolle.

Ein Forschungsteam hat nun herausgefunden, wie sich die Konzentration dieser Botenstoffe im Blut bei Asthma verändert und welchen Einfluss Cortison-Tabletten darauf haben.

https://www.lungeninformationsdienst.de/aktuelles/news/artikel/asthma-wirkt-sich-auf-entzuendungsbotenstoffe-aus

Welche Rolle spielt eine gestörte Barrierefunktion der Schleimhäute bei der Entstehung von Asthma? PD Dr. Constanze Jakwerth von Helmholtz Munich forscht an dieser Frage – und an Möglichkeiten, das Krankheitsrisiko möglichst früh zu erkennen und zu behandeln.

Das Video kann auf der Homepage des
Lungeninformationsdienstes angeschaut werden:

https://www.lungeninformationsdienst.de/aktuelles/news/artikel/neues-video-asthma-risiko-fruehzeitig-erkennen

Der Darm und die Lunge sind über die Blutbahn miteinander verbunden und tauschen ständig Informationen aus. Es handelt sich dabei um die sogenannte Darm-Lungen-Achse.

Probiotika – also Bakterien, die wichtig für die Darmgesundheit sind – haben damit auch Auswirkungen auf die Gesundheit der Lunge.

Ein Forschungsteam aus Indien ist der Frage nachgegangen, wie effektiv Probiotika gegen Asthma wirken und ob es eventuell zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen kann.

Die Wissenschaftler:innen werteten Daten aus zwölf Studien aus, an denen insgesamt 1.401 Betroffene teilgenommen hatten. Bei den in den Studien eingesetzten Probiotika handelte es sich hauptsächlich um Lactobacillus- und Bifidobacterium-Stämme.

Die Forschenden kamen zu dem Ergebnis, dass sich die Asthma-Kontrolle durch Probiotika signifikant verbesserte.

Auch traten bei der Einnahme von Probiotika keine unerwünschten Nebenwirkungen auf.

Die Studienautor:innen folgern daraus, dass Probiotika eine gute Ergänzung in der Therapie von Asthma sein könnten. Weitere Studien seien allerdings nötig, um die Rolle spezifischer Probiotika-Stämme bei Asthma zu untersuchen.

Asthma ist eine weit verbreitete chronische Erkrankung der Atemwege, die besonders bei Kindern häufig auftritt. Frühere Studien haben gezeigt, dass Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen, seltener an Asthma erkranken. Die genauen Mechanismen hinter diesem Schutz waren jedoch bisher unklar.

Die Forschenden untersuchten Blutproben von Kindern mit allergischem Asthma und gesunden Kindern. Ein Teil der Blutproben wurde mit Bauernhof-Staub behandelt.

Die Ergebnisse zeigten, dass der Kontakt mit Bauernhof-Staub zu einer veränderten Immunantwort führt.

Diese Erkenntnisse sind ein wichtiger Schritt, um zu verstehen, wie Einflüsse aus der Umwelt wie Bauernhof-Staub das Immunsystem beeinflussen und vor Asthma schützen können. Langfristig könnten diese Ergebnisse dazu beitragen, neue Präventionsstrategien gegen Asthma zu entwickeln.

Forschende haben herausgefunden, dass bei Menschen mit einer bestimmten Asthma-Form seltener Krankheitsschübe auftreten, wenn sie den Antikörper Depemokimab erhalten. Depemokimab ist ein langwirksames Medikament, das nur zweimal im Jahr angewendet werden muss.

In zwei randomisierten, Placebo-kontrollierten Studien untersuchte das internationale Forschungsteam die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Depemokimab bei Personen mit

  • schwerem Asthma,
  • einer hohen Anzahl an eosinophilen Granulozyten, die zu den weißen Blutkörperchen gehören, und
  • Krankheitsschüben trotz der Behandlung mit Cortison-Spray in mittlerer oder hoher Dosierung.

In den beiden Studien wurden Daten von insgesamt 762 Teilnehmenden ausgewertet:

  • 502 wurden mit Depemokimab behandelt,
  • 260 erhielten ein Placebo.

Nach 52 Wochen waren in der Gruppe, die Depemokimab erhalten hatte, signifikant weniger Krankheitsschübe aufgetreten als in der Placebogruppe. In beiden Studien wurden außerdem keine Hinweise auf mögliche schwere Nebenwirkungen durch Depemokinab gefunden.

In den ersten Lebensmonaten besiedeln nützliche Bakterien die Atemwege und den Darm von Säuglingen. Die Besiedelung regt die Reifung von Lunge, Darm und Immunabwehr in diesen Organen an.

Eine nordamerikanische Studie konnte nun zeigen, dass Säuglinge mindestens drei Monate Stilldauer benötigen, um das Asthmarisiko im Vorschulalter niedrig zu halten.

Die Forschenden kommen zu folgenden Ergebnissen: Werden Säuglinge vor Ende des 3. Lebensmonat abgestillt oder erhalten Beikost, dann sind dieser im Vorschulalter anfälliger für eine Asthmaerkrankung. Das erhöhte Asthmarisiko lässt sich hierbei an der vorzeitigen Besiedelung der Nase und des Darms mit bestimmten Bakterien vorhersagen.

Übergewichtige Menschen mit Asthma unterscheiden sich auf molekularer Ebene von anderen Asthma-Patientinnen und -Patienten.

Patientinnen und Patienten mit Übergewicht entwickeln häufig eine spezielle Art von Asthma, die sich von anderen Asthma-Formen hinsichtlich der zugrunde liegenden Krankheitsmechanismen unterscheidet“, erklärt Holger Garn, der die Forschungsarbeit leitete.„Das wirkt sich auch auf die Behandlungsaussichten aus.“

Der Zusammenhang zwischen entzündlichem Fettgewebe bei Übergewicht und den Entzündungsprozessen in der Lunge bei Asthma sei bislang jedoch noch weitgehend unbekannt.

Um diese Forschungslücke zu schließen, tat sich Garn mit Kolleginnen und Kollegen aus Marburg und zahlreichen weiteren Forschungsstandorten zusammen, von denen viele dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung angehören. Das Team nahm Bestandteile des Blutes unter die Lupe, so genannte extrazelluläre Vesikel, die als kleine Transportstrukturen unter anderem kurze RNA-Moleküle enthalten; so tragen sie zum Informationsaustausch zwischen verschiedenen Zellen und Geweben bei.

„Wir konnten nun erstmals zeigen, dass die Zusammensetzung der Mikro-RNAs in diesen Vesikeln sich unterscheidet, je nachdem, ob sie von Asthmatikern mit Übergewicht, von anderen Personen mit Asthma oder von Gesunden stammen“, berichtet Garns früherer Mitarbeiter Dr. Fahd Alhamdan, einer der Leitautoren des Fachaufsatzes.