Inhalation

Bei COPD und Asthma nehmen die kleinen Atemwege Schaden, noch bevor der Patient etwas spürt. Deshalb ist es wichtig, dass die inhalierten Medikamente bis in die Lungenperipherie gelangen…

Bei der COPD nehmen die kleinen Atemwege Schaden, lange bevor der Patient etwas davon spürt und sich in der Lungenfunktionsprüfung ein abnormer Befund zeigt, erklärte Dr. Thomas Voshaar vom Bethanien Krankenhaus in Moers. Betroffen sind also zuerst die feinsten Verästelungen der Bronchien (Bronchiolen) und die Lungenbläschen (Alveolen). „Je länger die COPD besteht, desto stärker verstopfen (obliterieren) die Bronchioli.“ Messbar wird das als zunehmende Überblähung.

Die meisten Patienten mit Atemwegserkrankungen inhalieren regelmäßig. Dosieraerosole, Pulverinhalatoren und Vernebler ermöglichen die pulmonale Anwendung von Arzneistoffen. Zwar dauert die Inhalation via Vernebler deutlich länger und auch die Gerätereinigung braucht Zeit, doch das System bietet für manche Patienten deutliche Vorteile.

Bei Dosieraerosolen und Verneblern erzeugt das verwendete Gerät das Aerosol, das der Patient langsam einatmet. Bei Pulverinhalatoren erzeugt der Patient selbst durch seinen Einatemstrom das Aerosol. Wichtig ist die Größe der entstandenen Partikel: Als lungengängig gelten Teilchen mit einem Durchmesser von 1 bis 5 µm.

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Betroffene und Ärzte legen bei der Behandlung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD weniger Wert auf das Inhalationssystem, als auf das Medikament. Zudem machen sich beide Gruppen nur bedingt Gedanken über die richtige Anwendung der Inhalatoren. Schulungsangebote für Ärzte und Patienten könnten hilfreich sein.
Für COPD-Medikamente gibt es viele verschiedene Inhalatoren. Und die richtige Inhalationstechnik für das jeweilige Gerät zu kennen ist für eine erfolgreiche Therapie äußerst wichtig, das haben verschiedene Studien bereits gezeigt.

Die Atemwegsschleimhaut lässt Gase und winzigste Partikel leicht passieren, bremst aber größere Teilchen aus. Wie klein diese sein müssen, um schneller durchzukommen, haben Forscher aus dem Saarland herausgefunden. Pharmazeuten arbeiten an der Entwicklung von innovativen Medikamenten, die mittels Nanocarrier über die Atemwege verabreicht werden. Diese müssen bei ihrem Weg in den Körper den Bronchialschleim überwinden, der die Luftröhre und die oberen Teile der Lunge auskleidet.

Die Deutsche Atemwegsliga hat die richtige Handhabung der im Handel befindlichen Inhalationssysteme in Videos festgehalten. Sie stehen im Internet kostenlos zur Verfügung.Für Pulverinhalatoren bei Asthma oder COPD empfehlen einige Hersteller eine schnelle Inhalation. Andere Präparate sollen langsam inhaliert werden. Wie diese Unterschiede zustande kommen, hat die Deutsche Atemwegsliga erläutert.

Viele Medikamente in der Lungenheilkunde, insbesondere solche, die direkt an den Atemwegen wirken, wie z.B. Bronchien-erweiternde Wirkstoffe, müssen inhaliert werden. Inhalative Therapien werden von Experten zwar als effektive, aber auch komplexe Behandlungsform eingestuft, da sie ihre Wirkung nur entfalten könne, wenn die Inhalation korrekt durchgeführt werde.

Bei Patienten mit Asthma und COPD ist trotz einer Inhalationstherapie eine ausreichende Symptomkontrolle keine Selbstverständlichkeit. Was aber sind die Ursachen für die nach wie vor hohe Rate an symptomatischen Patienten? Und welche Strategien zur Optimierung des Therapieerfolgs gibt es? Darüber diskutierten Experten aus Klinik und Praxis auf einem Symposium im Rahmen des 55. DGP-Kongresses in Bremen.