Aktuelles
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- Kategorie: Sonstiges
Arterieller Lungenhochdruck ist eine seltene Erkrankung.
Sie zeigt sich durch einen erhöhten Blutdruck in den Lungenarterien. Die Folge sind Symptome wie Atemlosigkeit und Erschöpfungszustände. Nun hat die Europäische Arzneimittelbehörde EMA den Wirkstoff Sotatercept für die Behandlung zugelassen.
Der Wirkstoff wird mit anderen Medikamenten gegen PAH kombiniert.
Sotatercept wurde als sogenannte „orphan medicine“ entwickelt. So werden Medikamente gegen seltene Erkrankungen genannt. Für ihre Zulassung gelten andere Voraussetzungen als für die Zulassung von Mitteln gegen verbreitete Krankheiten.
Sotatercept ist als Pulver erhältlich. Mit Wasser vermischt, wird es zu einer Lösung, die unter die Haut gespritzt wird.
Das Spritzen kann in einer ärztlichen Praxis stattfinden. Die Betroffenen können sich aber nach einer Schulung auch selbst spritzen.
Es gibt nur wenige Daten dazu, wie sich Sotatercept auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt. Hier sind weitere Untersuchungen notwendig.
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- Kategorie: Veranstaltungshinweise
Zum Welt-COPD-Tag 2024 organisiert der Lungeninformationsdienst eine Online-Veranstaltung für Menschen mit COPD und ihre Angehörigen. Unsere renommierten Fachleute bringen Sie auf den aktuellen Wissensstand der Medizin und geben Tipps zum Leben mit der Krankheit.
Wann: Mittwoch, den 20. November 2024, von 16.30 Uhr bis ca. 18.30 Uhr
Wo: Online. Den Zugangslink erhalten Sie nach Ihrer Anmeldung.
16.30 Uhr | Begrüßung – Nadja Graßmeier, Lungeninformationsdienst |
16.35 Uhr | COPD-Behandlung: Das ist der aktuelle Stand – Dr. Heike Biller, LungenClinic Grosshansdorf |
17.05 Uhr | Neue Therapieansätze: Daran wird geforscht – PD Dr. Henrik Watz, Pneumologisches Forschungsinstitut an der LungenClinic Grosshansdorf |
17.35 Uhr | Pause |
17.45 Uhr | Selbsthilfegruppen stellen sich vor |
18.00 Uhr | Hilfe bei Atemnot – Prof. Dr. Claudia Bausewein, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München |
18.30 Uhr | Verabschiedung und Ende der Veranstaltung |
Unsere Expertinnen und Experten erläutern zunächst das Wichtigste in rund 20-minütigen Vorträgen. Anschließend werden die persönlichen Fragen der Teilnehmenden beantwortet.
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- Kategorie: Lungenfibrose
Gesunde Lungen können Schädigungen reparieren und sich regenerieren.
Bei Lungenerkrankungen wie der Lungenfibrose ist diese Fähigkeit beeinträchtigt. Funktionsfähiges Lungengewebe wird dabei immer weiter zu funktionslosem Bindegewebe umgebaut – die Lunge vernarbt und arbeitet immer schlechter.Bislang sind zwei Wirkstoffe zugelassen, mit denen eine Lungenfibrose behandelt werden kann.
Forschende von Helmholtz Munich fanden nun einen Vorgang, der die Regenerationsfähigkeit von Lungenstammzellen bei Lungenfibrose vermindert. Frühere Untersuchungen des gleichen Forschungsteams hatten bereits gezeigt: Werden vermehrt sogenannte extrazelluläre Vesikel freigesetzt, fördert dies das Fortschreiten einer Lungenfibrose.
Die Wissenschaftler:innen entdeckten nun, dass sich extrazelluläre Vesikel, die das Eiweiß (Protein) Secreted Frizzled-Related Protein 1 (kurz: SFRP1) enthalten, bei aktiver Fibrose anreichern.
Die SFRP1-haltigen extrazellulären Vesikel können in der bronchoalveolären Lavageflüssigkeit nachgewiesen werden. Diese lässt sich im Rahmen einer Lungenspiegelung verhältnismäßig einfach gewinnen. Die kleinen Partikel könnten dadurch als Biomarker für die Früherkennung einer Lungenfibrose dienen.
In weiteren Untersuchungen will das Forscherteam nun prüfen, ob sich dieser Mechanismus auch nutzen lässt, um die Regenerationsfähigkeit der Lunge wiederherzustellen. Hierfür ist jedoch weitere Forschung notwendig.
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- Kategorie: COPD und Medikamente
Das Antidepressivum Mirtazapin galt als vielversprechendes Mittel gegen Atemnot bei chronischen Lungenkrankheiten. In einer internationalen klinischen Phase-3-Studie enttäuschte der Wirkstoff jedoch.
Atemnot kann bei verschiedenen Lungenkrankheiten auftreten. Mirtazapin, welches viele Menschen gegen Depressionen einnehmen, konnte Beobachtungen zufolge die Atemnot sowie häufig gleichzeitig auftretende Angstgefühle verbessern.
In einer Phase-3-Studie, die an 16 Zentren in sieben Ländern (u.a. Deutschland) durchgeführt wurde, überprüften Forschende nun die Wirksamkeit bei 225 Erwachsenen mit schwerer Atemnot und
- COPD,
- interstitieller Lungenkrankheit oder
- beiden Erkrankungen.
Das Forschungsteam konnte keine Unterschiede in der Atemnot zwischen der Mirtazapin- und der Kontrollgruppe feststellen.
Allerdings traten bei 64 Prozent der Menschen, die das Medikament erhalten hatten, unerwünschte Nebenwirkungen auf. In der Placebo-Gruppe waren es 40 Prozent.
Demnach verbessert Mirtazapin schwere Atemnot bei COPD und interstitiellen Lungenkrankheiten nicht.
Andererseits kann es aber unerwünschte Nebenwirkungen entfalten.
Den Forschenden zufolge ist daher Mirtazapin nicht als Medikament gegen Atemnot zu empfehlen.
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- Kategorie: Studien
Die aktuelle Studie unter der Leitung von Forschenden bei Helmholtz Munich basiert auf den Daten eines weltweiten Forschungsnetzwerks.
Dieses untersuchte zwischen 1995 und 2016 für 380 Städte, wie sich die Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die Sterblichkeit verändert haben.
Im untersuchten Zeitraum habe die Konzentration von Schadstoffen in der Luft wie Feinstaub und Stickstoffdioxid zwar abgenommen, so die Forschenden. Auf die dadurch verursachte Sterblichkeit habe sich dies jedoch kaum ausgewirkt. Die Wissenschaftler:innen führen dies auf verschiedene mögliche Ursachen zurück, zum Beispiel:
- alternde Bevölkerung in vielen Regionen, die tendenziell stärker gesundheitlich vorbelastet ist
- Veränderungen in Zusammensetzung und Ursprung der Luftschadstoffe, die sich anders auswirken können
Die Studie zeigt darüber hinaus, dass sich die gesundheitlichen Folgen je nach geografischer Region und durch das Zusammenwirken verschiedener Schadstoffe unterscheiden.
Ausgewertet wurde der Einfluss von Schadstoffen, die durch Richtwerte geregelt sind. Dazu zählen Feinstäube der Größenklassen PM10 und PM 2,5 sowie Stickstoffdioxid.
Feinstaub-Partikel sind winzige Teilchen in der Luft. Sie können fest oder auch flüssig sein. Je nach Größe dieser Teilchen werden die Partikel unterschiedlich benannt:
- PM10 bezeichnet Teilchen mit einem Durchmesser von höchstens 10 und mehr als 2,5 Mikrometern.
- Noch kleinere Teilchen werden als PM2,5 bezeichnet: Sie haben einen Durchmesser von höchstens 2,5 Mikrometern und mehr als 0,1 Mikrometern.
PM2,5-Teilchen können tief in die Lunge eindringen: Sie sind mit einer Reihe von Gesundheitsrisiken verbunden, darunter für
- Atemwegserkrankungen,
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen und
- vorzeitigen Tod.
Ultra-Feinstaub-Partikel sind noch kleiner als PM2.5: Ihr Durchmesser beträgt weniger als 0,1 Mikrometer. Sie sind so klein, dass sie nicht nur tief in die Atemwege eindringen können. Sie können über die Lungenbläschen in das Blut gelangen und sich so im gesamten Körper verteilen.
Obwohl Ultra-Feinstaub erhebliche gesundheitliche Auswirkungen haben kann, sind die Partikel oft schwieriger zu messen und werden derzeit nicht durch Grenzwerte reguliert.
Stickstoffdioxid (NO2) ist ein Gas. Es entsteht vor allem durch Verbrennungsprozesse wie den Straßenverkehr oder in der Industrie. Stickstoffdioxid reizt die Atemwege und kann Entzündungen in der Lunge verursachen.
Stickstoffdioxid ist selbst in geringen Konzentrationen gesundheitsschädlich.
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- Kategorie: Veranstaltungshinweise
Wie sehen die Behandlungsmöglichkeiten bei Lungenfibrose aus? Welche neuen Therapien werden aktuell erforscht? Wie können nicht-medikamentöse Maßnahmen die Behandlung unterstützen? Der Patiententag Lungenfibrose des Vereins Lungenfibrose e.V. gibt am Freitag, den 11.10.2024, Antworten auf diese und weitere Fragen.
Die Veranstaltung findet von 9.00 bis 17.30 Uhr hybrid statt.
Das bedeutet, Interessierte können sowohl persönlich in München oder online teilnehmen. Das Team vom Lungeninformationsdienst wird mit einem Informationsstand vor Ort sein.
Das Programm des Hybrid-Patiententags Lungenfibrose
Behandlungsoptionen bei Lungenfibrose:
- Ursachen, Diagnostik, Verlauf und Exazerbationen
- Etablierte Therapie früher Behandlungsbeginn
- Wozu Studien? Neue Studien
- Lungen-Transplantation – Voraussetzungen und Prognose
- Lebensqualität erfassen
Ergänzende Therapieverfahren bei Lungenfibrose:
- Bewegung und Training – die Epidemie der Immobilität
- Wirkungen der Rehabilitation und der Selbsthilfegruppen
- Mit ambulantem Sauerstoff mobil bleiben – bedarfsorientierte 02-Gabe
- Überwindung der Ängste – Psychopneumologie
In den Pausen besteht die Möglichkeit, sich an den Informationsständen verschiedener Aussteller umzusehen und an Atemphysiotherapie-Übungen teilzunehmen.
Die Veranstaltung ist kostenlos.
Weitere Informationen und Anmeldung beim Lungenfibrose e.V.
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- Kategorie: Corona - COVID-19
Bis März 2023 wurden in 54 Ländern, Gebieten und Territorien der WHO-Region Europa mehr als 2,2 Millionen COVID-19-bedingte Todesfälle an das entsprechende WHO-Regionalbüro gemeldet. Fachleute schätzen, dass die Corona-Impfung ab Dezember 2020 eine noch höhere Zahl an Todesfällen verhindert und rund 1,6 Millionen Menschen das Leben gerettet hat.
Für ihre Schätzung verwendeten Forschende die wöchentlichen Daten aus dem Zeitraum zwischen Dezember 2020 und März 2023 zu COVID-19-Infektionen und -Sterbefällen zur Corona-Impfung sowie Literaturdaten zur Impfstoff-Wirksamkeit. Berücksichtigt wurden Personen ab 25 Jahren.
Am größten war der Effekt durch die erste Auffrischungsimpfung und die an die Omikron-Variante angepasste Corona-Impfung.
In Deutschland ist inzwischen ein Großteil der Bevölkerung geimpft und hat meist auch eine oder mehrere SARS-CoV2-Infektionen durchgemacht. Dadurch ergibt sich eine sogenannte hybride Immunität, die laut der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut allgemein einen guten Schutz vor schweren Krankheitsverläufen bietet.
Dennoch rät die STIKO auch aktuell dazu, den Impfstatus regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls zu vervollständigen. Für folgende Personengruppen wird eine jährliche Auffrischungsimpfung im Herbst empfohlen:
- Personen ab 60 Jahre
- Menschen, die in Pflegeeinrichtungen leben
- Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf, die in Einrichtungen der Eingliederungshilfe wohnen
- Personen ab sechs Monaten mit einer Grunderkrankung, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf haben – zum Beispiel mit COPD, Diabetes mellitus oder Krebserkrankungen.
- Personen mit erhöhtem arbeitsbedingten Ansteckungsrisiko (zum Beispiel Menschen, die in der Medizin oder Pflege arbeiten)
- Familienangehörige und enge Kontaktpersonen ab einem Alter von sechs Monaten von Personen, die nach einer COVID-19-Impfung keine schützende Immunantwort entwickeln.