Kardiologie

Gleich und gleich gesellt sich gern

COPD-Patienten leiden häufig auch unter kardiovaskulären Erkrankungen. Die Komorbiditäten erhöhen die Hospitalisierungsrate, verkürzen das Überleben und reduzieren die Lebensqualität. Doch leider werden sie häufig nicht wahrgenommen. So bleibt die Chance, die Situation durch eine optimierte Therapie zu verbessern, ungenutzt.

Zur engen Assoziation zwischen COPD und kardiovaskulären Erkrankungen (CVD) tragen verschiedene Komponenten bei: gemeinsame Risikofaktoren und Pathomechanismen, negative kardiovaskuläre Auswirkungen der COPD sowie ungünstige Effekte von Lungen- und Herzmedikamenten auf die jeweils andere Erkrankung.

Je mehr Co-Morbiditäten ein Herzinsuffizienz-Patient aufweist, desto schlechter seine Prognose. Bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie gaben Mediziner Praxisratschläge, auf was bei Typ-2-Diabetikern und COPD-Patienten mit Herzinsuffizienz zu achten ist.

Viele Ältere leiden neben einer Herzinsuffizienz auch an einer COPD. Die Prognose hängt dabei erheblich vom Schweregrad der pulmonalen Problematik ab – und von einer peniblen Medikamentenwahl.

Mit einer begleitenden COPD steigen das Sterbe- und das Hospitalisierungsrisiko von Herzinsuffizienzpatienten um etwa ein Drittel, schreibt Dr. Claire A. Lawson von der Universität Leicester. Mit ihren Kollegen wertete sie Daten von mehr als 50 000 Senioren mit neu diagnostizierter Herzinsuffizienz aus. Rund 14 % litten zusätzlich an einer COPD.

Nicht nur eine manifeste Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung (COPD), sondern bereits geringfügige Beeinträchtigungen der Lungenfunktion können mit einer gestörten Pumpfunktion des Herzen einhergehen, zeigt eine Studie, die auf der DGK-Jahrestagung in Mannheim präsentiert wurde.

Lungenleiden gehören neben Atemwegskrankheiten zu den Hauptursachen von Atemnot. Auch eine Wasserlunge kann gefährlich enden. Sie führt dazu, dass die zum Atmen benötigte Luft verdrängt wird und die Luftversorgung lebensbedrohlich gestört wird.Ein so genanntes Lungenödem macht eine sofortige Behandlung notwendig.

In der Kardiologie wurde der linken Herzkammer in der Vergangenheit mehr Aufmerksamkeit gewidmet als der rechten. Dies hat verschiedene Gründe. Zum einen ging man lange davon aus, dass die Funktionsfähigkeit der linken Herzkammer entscheidend für die gesamte Herzleistung ist. Zum anderen ist der rechte Ventrikel schwieriger zu untersuchen und zu beurteilen als der linke. Die Möglichkeiten der Diagnostik sind stark eingeschränkt.

Chapel Hill – Störungen der Atemfunktion, wie sie bei obstruktiven Lungenerkrankungen auftreten, belasten offenbar das Herz. In einer prospektiven Beobachtungsstudie im European Journal of Heart Failure (2012; doi:10.1093/eurjhf/hfs016) waren niedrige Werte im FEV1-Test der Lungenfunktion ein Vorbote für einen späteren Abfall der Herzleistung.