Krankheitserreger

Antibiotikaresistente Bakterien sind ein zunehmendes medizinisches Problem. Auch wenn in der Schweiz noch keine amerikanischen Verhältnisse herrschen, sei die Lage ernst, sagt eine Expertin.Immer wieder tauchen Berichte über antibiotikaresistente Bakterien in den Medien auf. Zahlenmässig das grösste Problem sind dabei die Methicillin-resistenten Staphylokokken des Typs Staphylococcus aureus, sogenannte MRSA.

Manche medizinischen Mythen halten sich hartnäckig: zum Beispiel, dass beim Fliegen eine erhöhte Infektionsgefahr bestehe, weil die Klimaanlagen in Flugzeugen Krankheits-Erreger in der ganzen Kabine verteilen oder zu wenig Frischluft zuführten. "Diese Behauptung ist schlicht falsch", sagt Dr. Wolfgang Köstler.

Das Bundesgesundheitsministerium plant eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes, um gefährliche Krankenhauskeime wie MRSA effektiver bekämpfen zu können. Das kündigte Staatssekretär Rolf Schwanitz im Interview mit dem ARD-Politikmagazin "Panorama" an (Sendung: Donnerstag, 24. Januar, 21.40 Uhr, Das Erste.) So soll es zukünftig eine Meldepflicht geben, nach der Krankenhäuser jeden MRSA-Fall den zuständigen Gesundheitsämtern anzeigen müssen. Bislang besteht nur eine Meldepflicht, wenn "eine Häufung" von MRSA- Krankenhauskeimen auftritt, wobei "Häufung" nicht genauer definiert ist.

In Nordamerika sind bisher neun Menschen an einer schweren Lungenerkrankung gestorben, die von einer neuen, veränderten Virenart hervorgerufen wird. Diese Virusvariante gehört zu den so genannten Adenoviren, die eigentlich dafür bekannt sind, dass sie eher banale Erkältungen oder Schnupfen hervorrufen.

Der Krankenhauskeim MRSA ist gegen viele Antibiotika bereits resistent, und nun drohen auch die so genannten Reserve-Antibiotika zu versagen. In Deutschland haben sich MRSA-Fälle in den vergangenen zehn Jahren verzehnfacht. Die Niederländer zeigen uns, wie Hygiene und Aufsicht helfen.

Wenn bei einem Kind, das sich mit Grippe angesteckt hat, eine bakterielle Infektion hinzukommt, kann das innerhalb von Stunden zu einer unter Umständen lebensgefährlichen Situation führen.

Das Grippevirus ist offenbar bei kälteren Temperaturen und geringer Luftfeuchtigkeit besonders ansteckend. Das haben Tierversuche mit Meerschweinchen ergeben, die Virologen von der Mount Sinai School of Medicine in New York durchgeführt haben.