Krankheitserreger

Noch kommt Tuberkulose in Deutschland nicht besonders häufig vor. Weltweites Reisen und Migration können aber eine Einschleppung der Erkrankung begünstigen. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hin.

Chinesen fürchten ihn als 100-Tage-Husten und auch bei uns dauert er bis zu zwölf Wochen: Kaum eine Krankheit schlaucht Kinder und Eltern so sehr wie der Keuchhusten. Die Attacken bleiben vielen im Gedächtnis: laute, harte, stakkatoartige Hustenstöße, mit denen kranke Kinder besonders nachts den zähen Schleim versuchen loszuwerden.

Legionellen sind bei Patienten mit ambulant erworbenen Pneumonien häufiger als bisher gedacht. Bei leichteren Erkrankungen ist aber eine spezielle Antibiose nicht wichtig. Der Legionellen-Schnelltest ist daher in Hausarztpraxen nicht sinnvoll.

In jeder Bio- oder auch Restmülltonne stecken Schimmelpilzsporen, die beim Aufmachen aufgewirbelt werden und nach dem Einatmen zu Gesundheitsschädigungen in der Lunge führen können. Davor warnen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung (DLS) in Hannover.

Antibiotikaresistente Bakterien sind ein zunehmendes medizinisches Problem. Auch wenn in der Schweiz noch keine amerikanischen Verhältnisse herrschen, sei die Lage ernst, sagt eine Expertin.Immer wieder tauchen Berichte über antibiotikaresistente Bakterien in den Medien auf. Zahlenmässig das grösste Problem sind dabei die Methicillin-resistenten Staphylokokken des Typs Staphylococcus aureus, sogenannte MRSA.

Ein MRSA-Schnelltest während der Aufnahme hat an der Universität Genf die Häufigkeit von nosokomialen Infektionen nicht senken können. Die Autoren sprechen sich im amerikanischen Ärzteblatt (JAMA 2008; 299: 1149-1157) deshalb für einen selektiven Einsatz des Screenings aus. Vor zwei Jahren hatten Stephan Harbarth und Mitarbeiter der Universitätsklinik in Genf einen Schnelltest für Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) vorgestellt. Der Test weist mittels Polymerasekettenreaktion das Resistenzgen mecA nach und liefert innerhalb weniger Stunden ein Ergebnis (Critical Care 2006, 10: R25).

Manche medizinischen Mythen halten sich hartnäckig: zum Beispiel, dass beim Fliegen eine erhöhte Infektionsgefahr bestehe, weil die Klimaanlagen in Flugzeugen Krankheits-Erreger in der ganzen Kabine verteilen oder zu wenig Frischluft zuführten. "Diese Behauptung ist schlicht falsch", sagt Dr. Wolfgang Köstler.