Studien

Die durch eine Atemwegsobstruktion gekennzeichnete COPD tritt nicht selten gemeinsam mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen (cardiovascular disease [CVD]), Bluthochdruck und Diabetes auf. In einer internationalen Studie haben Wissenschaftler nun den Zusammenhang zwischen einer Atemwegs­obstruktion und diesen Komorbiditäten näher beleuchtet.

Ein möglichst früher Rauchstopp kann bei COPD-Patienten auch das Risiko für eine spätere Entwicklung von kognitiven Störungen senken. Regelmäßiges körperliches Training (zweimal pro Woche) führt außerdem zu einer deutlichen Verminderung depressiver Symptome und kann auch Ängste abmildern. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) unter Berufung auf aktuelle Studienergebnisse hin.

Wie aktuelle Erhebungen des Versorgungsatlas zeigen, kam es innerhalb der letzten Zehn Jahre zu einem deutlichen Anstieg der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung in Deutschland – mit regionalen Unterschieden.

Daten einer aktuellen Studie von Wissenschaftlern des Versorgungsatlas zeigen eine starke Zunahme der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) in Deutschland. In der Studie wurden die bundesweiten vertragsärztlichen Abrechnungsdaten aus den Jahren 2009 – 2017 mit mehr als 40 Millionen GKV-Versicherten jährlich ab einem Alter von 40 Jahren analysiert.

Eine gute Herz- und Lungenfitness im mittleren Alter könnte das Risiko senken, auf lange Sicht die chronisch obstruktive Lungenkrankheit COPD zu entwickeln. Dies ergibt sich aus einer dänischen Studie, in der die Krankheitsgeschichten von über 4.500 Männern über mehrere Jahrzehnte verfolgt wurden.
Für die Studie wurden Anfang der 1970er Jahre 4.730 Männer im Alter von 40 bis 59 Jahren rekrutiert und ihre Krankheitsgeschichte bis 2016 nachverfolgt. Alle Studienteilnehmer beantworteten zu Beginn Fragen zum Rauchen, Alkoholkonsum, zur körperlichen Aktivität, ihrem Bildungsabschluss, Beruf und einem eventuell vorliegenden Diabetes.

Schwere COPD, schlechtere Herzprognose
COPD-PatientInnen leiden nicht selten auch unter anderen Komorbiditäten, am häufigsten treten dabei kardiovaskuläre Erkrankungen auf. Unsicherheiten entstehen dann meist aufgrund der Medikation und deren Wechselwirkungspotenzial.
Nahezu alle COPD-PatientInnen leiden im Krankheitsverlauf unter Komorbiditäten. Etwa 98% der Betroffenen haben wenigstens eine Komorbidität, fast 54% sogar mehr als vier. Circa ein Drittel der COPD-PatientInnen leidet ebenso unter einer kardiovaskulären Begleiterkrankung.

Ob und wie der "nasale high flow", eine nicht-invasive Beatmungsmöglichkeit ohne Masken, das Leben von COPD-Patienten im fortgeschrittenen Stadium erleichtern kann, wird ab dem kommenden Jahr in einer deutschlandweiten Studie unter Leitung von Prof. Hubert Wirtz, Leiter der Abteilung für Pneumologie am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) und Dr. Jens Bräunlich, ehemaliger Oberarzt am UKL und nun Chefarzt der Inneren Medizin am Klinikum Emden, untersucht. COPD ist eine nicht heilbare Lungenerkrankung.

Durch das Einatmen von Partikeln, Gasen, Dämpfen oder Rauch am Arbeitsplatz erkrankt möglicherweise mehr als jede zehnte Person an einer nicht krebsbedingten Lungenerkrankung. Darauf weisen die European Respiratory Society und der American Thoracic Society in einer gemeinsamen Erklärung hin, die im American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine veröffentlicht wurde.