Studien

Ältere COPD-Patienten, die Opioide einnehmen, mussten in einer kanadischen Studie öfter wegen ihrer COPD oder einer Pneumonie eine Notfallambulanz aufsuchen. Patienten mit COPD, die Opioide neu verordnet bekommen, müssen mit schwerwiegenden Nebenwirkungen rechnen. Das gilt besonders, wenn sie stark wirkende Präparate einnehmen sollen.In eine retrospektive, populationsbasierte kanadische Studie zur Neuverordnung von Opioiden bei gleichzeitig bestehender COPD sind Daten von mehr als 130.000 ambulanten Patienten im Alter ab 66 Jahren eingeflossen (Eur Respir J 2016, online 14 Juli).

Die FLAME-Studie stellt inhalative Steroide bei COPD infrage und könnte damit die medikamentöse Therapie der Lungenerkrankung grundlegend verändern. Laut FLAME schützt die Kombination aus Beta-2-Agonisten (LABA) plus lang wirksames Anticholinergikum (LAMA) besser.Gefühlt kommen wöchentlich neue Kombinationen zur Behandlung von COPD (Chronic Obstructive Lung Disease) auf den Markt. Das ermöglicht zwar eine patientenorientierte Therapie, lässt aber auch die Frage nach dem Benefit für den COPDisten aufkommen. Neue Studien bringen den Status der inhalativen Corticosteroide (ICS) stark ins Wanken.

Je früher COPD diagnostiziert wird, desto eher können Maßnahmen greifen, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen. Dies ist wichtig, denn jüngere COPD-Patienten erfahren die Minderung ihrer gesundheitsbezogenen Lebensqualität im Vergleich zu Menschen ohne COPD am stärksten. Dafür ist vor allem die eingeschränkte Lungenfunktion verantwortlich, aber auch Begleiterkrankungen tragen dazu bei. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Rahmen der COSYCONET-Kohorte unter Federführung von Wissenschaftlern des Helmholtz Zentrums München.

Eine Lungenentzündung, die man außerhalb des Krankenhauses bekommen hat, ist nach wie vor ein großes Gesundheitsrisiko - sowohl bei ambulanter als auch bei stationärer Behandlung. Das Risiko steht oftmals in Zusammenhang mit anderen Erkrankungen und dem Alter der Patienten. Männer sind mehr gefährdet als Frauen. Zu diesem Ergebnis kommt eine große deutsche Kohortenstudie des Universitätsklinikums Dresden und des Thoraxzentrums in Bochum.

Asthma und COPD: FLAME-Studie und weitere Eindrücke der ATS-TagungDie FLAME-Studie ergab, dass eine Therapie mit Indacaterol in Kombination mit Glycopyrronium einer Kombination von Salmeterol und Fluticasonüberlegen bei chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) überlegen ist. Insgesamt wird der Einsatz von inhalativen Kortikosteroiden (ICS) immer kritischer betrachtet und alternative Therapien treten in der Vordergrund. Prof. Michael Dreher, Aachen, stellte einige Höhepunkte der diesjährigen Tagung der ATS vor.

Die Kombination aus zwei bronchienerweiternden Wirkstoffen (Bronchodilatatoren) vermeidet akute Krankheitsschübe (Exazerbationen) bei COPD besser, als die Vergleichstherapie mit einem bronchienerweiterndem Wirkstoff und einem inhalativen Kortikosteroid. Die Ergebnisse der Studie wurden auf der Jahrestagung der amerikanischen Thorax-Gesellschaft ATS vorgestellt und im Fachjournal ‚New England Journal of Medicine‘ veröffentlicht.

Die Lungenfunktion nimmt schneller ab, wenn COPD-Patienten schwere Krankheitsschübe erleiden. Diese Exazerbationen wirken sich insbesondere bei Patienten mit leichtem Krankheitsbild negativ aus. Zu diesem Ergebnis kommt die COPDGene- Studie mit 2.800 COPD-Patienten, die Daten wurden auf der diesjährigen Tagung der amerikanischen Thorax-Gesellschaft ATS vorgestellt.