Forschung

Akute Lungenentzündungen sind oft lebensgefährlich. Ein neues Minilabor soll Killerkeime rascher entlarven.Kein Arzt behandelt gerne nach dem Schrotschussprinzip. Bei einer akuten Lungenentzündung bleibt Medizinern jedoch oft keine Wahl: Diese Situation kann lebensbedrohlich sein, sodass Ärzte schnell handeln müssen.

Um der Entstehung und Ausbreitung bakterieller Resistenzen entgegen zu wirken, arbeitet eine klinisch-infektiologische Forschergruppe im Universitätsklinikum Jena an verschiedenen Ansätzen. Dies beinhaltet u.a. die frühzeitige Erkennung resistenter Erreger, die Voraussetzung für den zielgenauen Einsatz von Antibiotika und einen rechtzeitigen Beginn konsequenter Hygiene- und Sanierungsmaßnahmen.

Das Überleben von Patienten mit schwerem Lungenversagen, die zur Überbrückung der Wartezeit bis zu einer Lungentransplantation mit einer extrakorporalen Membranoxygenierung (extracorporal membrane oxygenation = ECMO) behandelt werden, ist deutlich verbessert im Vergleich zu Patienten, die invasiv beatmet werden. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hin anlässlich ihres Jahreskongresses, der vom 29.3. bis 1.4. in Nürnberg stattfand. Generell wird zunehmend anerkannt, dass die ECMO beim schweren – akuten wie chronischen - Lungenversagen als lebensrettende Maßnahme definitiv eine Option ist. Forscher aus Deutschland waren und sind an der Weiterentwicklung dieser neuen Technologie maßgeblich beteiligt und ermöglichen, dass dieses Verfahren immer einfacher anzuwenden ist.

Bereits vor dem Auftauchen erster Symptome der Chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) könnte ein Protein namens HSP27 Aufschluss darüber geben, ob schon eine Schädigung der Lunge besteht. Wissenschafter der Medizinischen Universität (MedUni) Wien und des Christian Doppler Labors (CD-Labor) für Diagnose und Regeneration von Herz- und Thoraxerkrankungen verglichen den HSP27-Wert mit computertomographischen Aufnahmen - dabei zeigte sich ein Zusammenhang zwischen erhöhten Werten und Lungenschädigungen.

Spitzencluster-Projekt aus dem Medical Valley EMN zur telemedizinischen Betreuung von invasiv heimbeatmeten und COPD-Patienten – Chronisch obstruktive Lungenerkrankung weltweit eine der häufigsten Todesursachen – Fernbetreuung soll Verschlechterung des Gesundheitszustandes verhindern und Lebensqualität der Patienten erhöhen – Erste Projektphase steht vor Abschluss

Neue Ansätze bei der Behandlung des LungenemphysemsLungenerkrankungen sind zur Volkskrankheit geworden: Die COPD, zu Deutsch: "Chronisch obstruktive Lungenerkrankung", ist laut Weltgesundheitsorganisation die vierthäufigste Todesursache weltweit. Die Kombination aus chronischer Bronchitis und Lungenemphysem ist nicht heilbar. Aber es gibt Hoffnung.

In Deutschland erkranken jährlich etwa 750 000 Menschen an einer Lungenentzündung oder Pneumonie. Davon müssen 240 000 Fälle stationär behandelt werden, jeder zehnte Betroffene stirbt trotz Antibiotikatherapie. Die ambulant erworbene Pneumonie oder „community acquired pneumonia“ (CAP) entspricht in ihren Ausmaßen einer Volkskrankheit wie Herzinfarkt und Schlaganfall, stellt die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) fest. Um der Krankheit in Zukunft wirksamer begegnen zu können, entwickeln Experten derzeit neue Behandlungsansätze. Diese stellen sie auf dem 118. Internistenkongress in Wiesbaden vor.