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Die aktuelle Studie unter der Leitung von Forschenden bei Helmholtz Munich basiert auf den Daten eines weltweiten Forschungsnetzwerks.

Dieses untersuchte zwischen 1995 und 2016 für 380 Städte, wie sich die Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die Sterblichkeit verändert haben.

Im untersuchten Zeitraum habe die Konzentration von Schadstoffen in der Luft wie Feinstaub und Stickstoffdioxid zwar abgenommen, so die Forschenden. Auf die dadurch verursachte Sterblichkeit habe sich dies jedoch kaum ausgewirkt. Die Wissenschaftler:innen führen dies auf verschiedene mögliche Ursachen zurück, zum Beispiel:

  • alternde Bevölkerung in vielen Regionen, die tendenziell stärker gesundheitlich vorbelastet ist
  • Veränderungen in Zusammensetzung und Ursprung der Luftschadstoffe, die sich anders auswirken können

Die Studie zeigt darüber hinaus, dass sich die gesundheitlichen Folgen je nach geografischer Region und durch das Zusammenwirken verschiedener Schadstoffe unterscheiden.

Ausgewertet wurde der Einfluss von Schadstoffen, die durch Richtwerte geregelt sind. Dazu zählen Feinstäube der Größenklassen PM10 und PM 2,5 sowie Stickstoffdioxid.

Feinstaub-Partikel sind winzige Teilchen in der Luft. Sie können fest oder auch flüssig sein. Je nach Größe dieser Teilchen werden die Partikel unterschiedlich benannt:

  • PM10 bezeichnet Teilchen mit einem Durchmesser von höchstens 10 und mehr als 2,5 Mikrometern.
  • Noch kleinere Teilchen werden als PM2,5 bezeichnet: Sie haben einen Durchmesser von höchstens 2,5 Mikrometern und mehr als 0,1 Mikrometern.

PM2,5-Teilchen können tief in die Lunge eindringen: Sie sind mit einer Reihe von Gesundheitsrisiken verbunden, darunter für

Ultra-Feinstaub-Partikel sind noch kleiner als PM2.5: Ihr Durchmesser beträgt weniger als 0,1 Mikrometer. Sie sind so klein, dass sie nicht nur tief in die Atemwege eindringen können. Sie können über die Lungenbläschen in das Blut gelangen und sich so im gesamten Körper verteilen.

Obwohl Ultra-Feinstaub erhebliche gesundheitliche Auswirkungen haben kann, sind die Partikel oft schwieriger zu messen und werden derzeit nicht durch Grenzwerte reguliert.

Stickstoffdioxid (NO2) ist ein Gas. Es entsteht vor allem durch Verbrennungsprozesse wie den Straßenverkehr oder in der Industrie. Stickstoffdioxid reizt die Atemwege und kann Entzündungen in der Lunge verursachen.

Stickstoffdioxid ist selbst in geringen Konzentrationen gesundheitsschädlich.

Bis März 2023 wurden in 54 Ländern, Gebieten und Territorien der WHO-Region Europa mehr als 2,2 Millionen COVID-19-bedingte Todesfälle an das entsprechende WHO-Regionalbüro gemeldet. Fachleute schätzen, dass die Corona-Impfung ab Dezember 2020 eine noch höhere Zahl an Todesfällen verhindert und rund 1,6 Millionen Menschen das Leben gerettet hat.

Für ihre Schätzung verwendeten Forschende die wöchentlichen Daten aus dem Zeitraum zwischen Dezember 2020 und März 2023 zu COVID-19-Infektionen und -Sterbefällen zur Corona-Impfung sowie Literaturdaten zur Impfstoff-Wirksamkeit. Berücksichtigt wurden Personen ab 25 Jahren.

Am größten war der Effekt durch die erste Auffrischungsimpfung und die an die Omikron-Variante angepasste Corona-Impfung.

In Deutschland ist inzwischen ein Großteil der Bevölkerung geimpft und hat meist auch eine oder mehrere SARS-CoV2-Infektionen durchgemacht. Dadurch ergibt sich eine sogenannte hybride Immunität, die laut der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut allgemein einen guten Schutz vor schweren Krankheitsverläufen bietet.

Dennoch rät die STIKO auch aktuell dazu, den Impfstatus regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls zu vervollständigen. Für folgende Personengruppen wird eine jährliche Auffrischungsimpfung im Herbst empfohlen:

  • Personen ab 60 Jahre
  • Menschen, die in Pflegeeinrichtungen leben
  • Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf, die in Einrichtungen der Eingliederungshilfe wohnen
  • Personen ab sechs Monaten mit einer Grunderkrankung, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf haben – zum Beispiel mit COPD, Diabetes mellitus oder Krebserkrankungen.
  • Personen mit erhöhtem arbeitsbedingten Ansteckungsrisiko (zum Beispiel Menschen, die in der Medizin oder Pflege arbeiten)
  • Familienangehörige und enge Kontaktpersonen ab einem Alter von sechs Monaten von Personen, die nach einer COVID-19-Impfung keine schützende Immunantwort entwickeln.

Weltweit erkranken jährlich mehr als zehn Millionen Menschen an Tuberkulose. Darunter sind Schätzungen zufolge über 400.000 Betroffene mit einer Erkrankungsform, die auf die herkömmliche Tuberkulose-Behandlung nicht anspricht – eine sogenannte multiresistente Tuberkulose.

Sie benötigen eine Kombination aus anderen Antibiotika, zum Beispiel mit Linezolid.

Doch bei etwa jeder vierten mit Linezolid behandelten Person treten unerwünschte Arzneimittelwirkungen auf – unter anderem Schädigungen des Nervensystems (Neuropathie).

Sie können bleibend sein, wenn das Medikament nicht rechtzeitig abgesetzt wird.

Eine wirksame Behandlung dieser Neuropathien gibt es nicht. Deshalb ist es wichtig, möglichst frühzeitig zu erkennen, ob neuropathische Nebenwirkungen auftreten.

Forschende haben einen ersten möglichen Biomarker entdeckt, der Nebenwirkungen von Linezolid am Nervensystem vorhersagen könnte.

Weitere Forschung ist nötig, um die Ergebnisse zu bestätigen.

Lungenkrebs ist weltweit die häufigste Krebstodesursache. Zigarettenrauchen ist unbestritten der wichtigste Risikofaktor für Lungenkrebs. Schätzungen zufolge sind etwa 87 Prozent der Lungenkrebserkrankungen auf das Rauchen zurückzuführen.

E-Zigaretten wurden in der Vergangenheit als „weniger giftig“ oder „weniger krebserregend“ beworben. Tatsächlich verdichten sich jedoch die Hinweise, dass auch das Vapen schädliche Auswirkungen haben kann.

Ein Forschungsteam hat die Krankenkassen-Daten von 4.975 Lungenkrebs-Patient:innen in den USA mit 27.294 nicht erkrankten Personen verglichen. 83 Prozent der Menschen mit Lungenkrebs und rund 37 Prozent ohne diese Krebserkrankung hatten geraucht.

Die Raucher:innen, die geraucht und gevapt hatten, hatten ein vierfach höheres Lungenkrebs-Risiko als Personen, die ausschließlich geraucht hatten. Dies betraf Frauen und Männer gleichermaßen und traf für alle verbreiteten Lungenkrebsarten zu.

Allerdings geht aus den Krankenkassendaten nicht hervor, wie lange die Studienteilnehmenden gleichzeitig geraucht und gevapt hatten. Auch die Zahl der im gleichen Zeitraum konsumierten Zigaretten und E-Zigaretten wurde nicht erfasst. Darüber hinaus berücksichtigte das Forschungsteam nur den Konsum von nikotinhaltigen E-Zigaretten.

Da E-Zigaretten auf dem Vormarsch sind, ist hier weitere Forschung notwendig, um die Risiken noch besser zu verstehen.

Lange Zeit wurden Bronchiektasen-Erkrankungen in der Forschung vernachlässigt. Wie häufig sie vorkommen, wurde noch bis vor wenigen Jahren deutlich unterschätzt. Erst in den vergangenen Jahren wurde die Forschung durch das Engagement des vor Kurzem verstorbenen Prof. Dr. Tobias Welte intensiviert. 

Fachleute gehen davon aus, dass in Deutschland mehr als 100.000 Menschen mit Bronchiektasen leben.

Die neue deutschsprachige S2k-Leitlinie zur Bronchiektasen-Erkrankung soll dazu führen, dass Betroffene künftig besser und zielgenauer versorgt werden können. Die umfangreichen Informationen zu Krankheitsentstehung, Diagnostik und Therapie sowie die konkreten Empfehlungen für den Praxisalltag können betroffenen Personen und ihren behandelnden Ärzt:innen helfen.

Auch zu den Risikofaktoren für Bronchiektasen haben die Registerdaten neue Erkenntnisse gebracht.

Da es immer mehr Menschen mit COPD gibt, gehen die Forschenden davon aus, dass auch die Häufigkeit von Bronchiektasen als Begleiterkrankung künftig steigen wird.

Zwei Hauptarten von Herzbeeinträchtigungen bei Menschen mit COPD können sich auf das Sterberisiko auswirken. Wird dies bei der Behandlung berücksichtigt, verbessert sich die Lebenserwartung deutlich – das haben Forschende des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) herausgefunden.

Viele Menschen mit COPD versterben letztendlich an Herzproblemen. Zwei Ursachen sind hier von besonderer Bedeutung:

  • Herzschwäche mit sogenannter erhaltener Auswurffraktion
  • verminderte Blutrückführung zum Herzen, sichtbar durch eine geringere Größe der linken Herzkammer

Bei einer Herzschwäche mit erhaltener Auswurffraktion gibt das Herz das Blut zwar normal ab. Es füllt sich aber nicht ausreichend mit Blut. Beschwerden wie Atemnot und Müdigkeit sind die Folge.

Auch bei einer verkleinerten linken Herzkammer gelangt nicht ausreichend Blut in das Herz. Die Herzleistung sinkt. Eine Herzschwäche kann die Folge sein.

Eine genaue Diagnose ist wichtig, um herauszufinden, welches Herzproblem genau vorliegt. Nur so ist eine zielgerichtete Behandlung möglich – denn diese unterscheidet sich:

  • Bei einer Herzschwäche mit erhaltener Auswurffraktion helfen oft Medikamente, die den Blutdruck und die Herzbelastung regulieren.
  • Eine kleine linke Herzkammer geht dagegen häufig mit einer Lungenüberblähung einher. Dabei dehnt sich die Lunge über ihre normale Größe hinaus aus, weil die Luft nicht vollständig abgeatmet werden kann. Symptome sind zum Beispiel Schwierigkeiten beim Einatmen und Kurzatmigkeit. Maßnahmen gegen eine Lungenüberblähung sind neben Medikamenten auch Atemübungen oder eine Sauerstofftherapie.

Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) hat ihre Empfehlungen zur Impfung gegen das RS-Virus aktualisiert. Sie empfiehlt den vorsorgenden Pieks allen Menschen ab 75 Jahren und bestimmten Risikogruppen ab 60 Jahren. Die Schutzimpfung sollte möglichst vor Beginn der RSV-Saison erfolgen.

Infektionen mit dem RS-Virus treten vor allem im Winter und Frühjahr auf. Erhebungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigen, dass sie von November/Dezember bis März/April am häufigsten vorkommen. Der Saison-Höhepunkt dauert etwa vier bis acht Wochen. Meist liegt dieser im Januar und Februar, seltener im November und Dezember.

Die STIKO empfiehlt die RSV-Impfung daher bereits im September bis spätestens Anfang Oktober, damit bis zum Beginn der Erkrankungswelle bereits ein ausreichender Impfschutz besteht.

Die RSV-Impfung kann in Kombination mit der Schutzimpfung gegen Grippe (Influenza) erfolgen.