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Bei Muskelverspannungen wird im Vergleich zur klassischen Akupunktur beim sogenannten Dry Needling 10 bis 65 mm tiefer eingestochen. Das kann u.U. einen Pneumothorax verursachen…

Viele Patienten setzen bei Muskelverspannungen auf Dry Needling. Doch auch dieses scheinbar harmlose Verfahren kann zu Komplikationen führen, wie der Fall einer jungen Frau belegt.

Beim Dry Needling sticht der Behandelnde eine feine Nadel (Durchmesser 0,2 bis 0,35 mm) in schmerzhafte myofasziale Triggerpunkte. Die Einstichtiefe beträgt je nach Indikation 10 bis 65 mm und ist damit deutlich tiefer als bei der klassischen Akupunktur. Dieses Vorgehen soll die Durchblutung verbessern, lokale Entzündungsreaktionen vermindern und so insgesamt Schmerzen lindern. Dass derartige alternative Medizin nicht unbedingt als Synonym für komplikationsfreie Verfahren steht, beschreiben Viviane Kunz und Kollegen vom Kantonsspital Olten (siehe Swiss Medical Forum, online seit 22.11.2023).

Ein Netzwerk, das Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs eine genau auf sie zugeschnittene, personalisierte Therapie ermöglicht, wurde jetzt mit dem Deutschen Krebshilfe-Preis ausgezeichnet…

In Anerkennung ihrer herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Diagnostik und Therapie bei Lungenkrebs – insbesondere im Rahmen des von ihnen initiierten interdisziplinären „Nationalen Netzwerk Genomische Medizin“ (nNGM) – hat die Deutsche Krebshilfe den Deutsche Krebshilfe-Preis für das Jahr 2023 an Univ.-Prof. Dr. Reinhard Büttner, Univ.-Prof. Dr. Jürgen Wolf und Univ.-Prof. Dr. Roman Thomas von der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät verliehen. Das Netzwerk nNGM ermöglicht Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs eine genau auf sie zugeschnittene, personalisierte Therapie.  „Prof. Dr. Reinhard Büttner, Prof. Dr. Jürgen Wolf und Prof. Dr. Roman Thomas haben mit ihrer exzellenten Arbeit und ihrem großen Engagement im ‘nNGM-Lungenkrebs’ die molekulare Diagnostik und Therapie bei Lungenkrebs entscheidend vorangebracht“, ehrt Anne-Sophie Mutter, Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, die Preisträger.

Ziel des nNGM-Lungenkrebs ist es, die Erkenntnisse und Dynamik der personalisierten Krebsmedizin zu nutzen. Die Tumore der Patienten werden auf molekularer Ebene analysiert, um Veränderungen zu finden, die eine zielgerichtete Therapie als Alternative zur früher üblichen Chemotherapie ermöglichen. Vor dem Einsatz der molekularen Diagnostik entschied allein eine mikroskopische Untersuchung des entnommenen Tumorgewebes darüber, welche Therapie für den Patienten in Frage kommt – sei es eine Operation, eine Chemotherapie oder eine Bestrahlung. Heute bestimmt die molekulare Diagnostik, wie sie in den ‘nNGM’-Zentren durchgeführt wird, über die Art der Behandlung.

Studien haben gezeigt, dass Rote-Bete-Saft, der reich an Nitrat ist, kurzfristig den Blutdruck senken kann. Eine neue Studie untersuchte, ob diese Vorteile auch langfristig bei COPD-Betroffenen bestehen.

Neben Lungenschäden geht die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oft mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen einher. Nitrat, das zum Beispiel in roter Bete vorkommt, könnte eine Rolle spielen, um das Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme bei COPD zu verringern.

Die abschließende Untersuchung der Teilnehmenden ergab, dass die Behandlung mit dem Nitrat-reichen Saft den Blutdruck statistisch eindeutig (signifikant) im Vergleich zur Kontrollgruppe senkte. Zudem verbesserten sich die Ergebnisse aus dem Sechs-Minuten-Gehtest und der Finger-Plethysmographie signifikant. Nun sind weitere Studien nötig, um die Ergebnisse zu bestätigen.

Nach einer Lungenkrebs-Behandlung sind regelmäßige Untersuchungen entscheidend,
um zu prüfen, ob die Therapie wirkt. Forschende haben ein Protein im Blut entdeckt,
welches auf ein Therapieversagen hinweisen könnte.


Immuntherapien werden eingesetzt,
um das körpereigene Abwehrsystem gegen Tumore zu aktivieren.
Für Patient:innen mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) haben diese Behandlungen die Überlebenschancen deutlich verbessert.
Dennoch sprechen nicht alle Betroffenen gleich gut auf Immuntherapien an.
Das deutet darauf hin, dass weitere Faktoren eine Rolle spielen könnten.

Ein Forschungsteam des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL)
hat nun herausgefunden, dass das Auftreten des Proteins Glycodelin
im Blut der Betroffenen ein Therapieversagen anzeigen könnte.

 

Nicht jede Klinik verfügt über spezialisierte palliativmedizinische Expertise. Ob telemedizinische Beratungen die Palliativversorgung verbessern können, wird an der Berliner Charité untersucht…

Den Leidensdruck schwerkranker Patient:innen wie Schmerzen und andere Beschwerden gezielt lindern, um ihre Lebenszeit und Lebensqualität bestmöglich zu erhalten und zu fördern – das ist das Ziel der sogenannten Palliativmedizin. Sie ist ein wichtiger und etablierter Teil der intensivmedizinischen Versorgung. Sind Krankheitsbild und Symptome jedoch sehr komplex, kann es für das intensivmedizinische Personal hilfreich sein, sich von spezialisierten Palliativmediziner:innen zum konkreten Fall beraten zu lassen. „Es haben allerdings nicht alle Kliniken eine palliativmedizinische Expertise im Haus“, erklärt Prof. Claudia Spies, Direktorin der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin an der Charité. „Ein systematischer Einsatz von Telemedizin, mit der Expert:innen virtuell und somit schnell und ortsunabhängig hinzugezogen werden können, könnte die Palliativversorgung auf Intensivstationen noch deutlich verbessern.“

Bisher gibt es kaum Möglichkeiten, um eine Lungenfibrose aufzuhalten. Studien deuten darauf hin, dass Melatonin dabei helfen könnte, die Organschädigung zu verhindern. Ein Wissenschaftsteam hat nun in einer Literaturübersicht die möglichen schützenden Effekte von Melatonin gegen Lungenfibrose und weitere Organfibrosen zusammengefasst.

Antientzündliche und antioxidative Wirkung kann Lungenfibrose entgegenwirken

In mehreren experimentellen Studien konnte Melatonin die Lungenfibrose über viele verschiedene Wirkmechanismen positiv beeinflussen.

Infektionen mit Atemwegsviren wie Influenza-Viren, den Auslösern der Virusgrippe, RS-Viren oder Coronaviren können eine virale Lungenentzündung auslösen, die im schlimmsten Fall zum Lungenversagen führt. Ein internationales Forschungsteam unter Federführung der Gießener Lungen- und Infektionsforscherin Prof. Dr. Susanne Herold, Professur für Innere Medizin, Infektiologie und experimentelle Pneumologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), das sich mit den Fragen „Wie repariert der Körper Schäden des Lungengewebes nach einer viralen Lungenentzündung und wie lassen sich diese Prozesse therapeutisch beeinflussen?“ beschäftigt, konnte nun ein Protein identifizieren, das die Lungenschädigung durch Influenza-Viren mildert und therapeutisches Potenzial besitzen könnte.