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Kohlendioxidvergiftung bei Lungenkranken durch die Mund-Nasen-Bedeckung? Behauptungen dieser Art verweisen Wissenschaftler in das Land der Fabeln. Chirurgische Masken behindern den Gasaustausch beim Atmen nicht, betonen Wissenschaftler des Jackson Memorial Hospital und der University of Miami.1 Sie hatten bei 15 gesunden jungen Kollegen und 15 COPD-Patienten im mittleren Alter von 71,6 Jahren, die nach Inhalation eines Bronchodilatators eine FEV1 < 50 % und einen FEV1-FVC-Quotienten < 0,7 aufwiesen, die arteriellen Blutgase vor sowie 5 und 30 Minuten nach Aufsetzen einer Maske gemessen und keine klinisch relevanten Unterschiede festgestellt. Während eines 6-Minuten-Gehtests sank bei den COPD-Patienten die Sauerstoffsättigung erwartungsgemäß ab. Ein Anstieg des pCO2 ließ sich nach Ende der Belas­tung jedoch nicht feststellen.
Staphylococcus aureus ist einer der wichtigsten bakteriellen Erreger von Infektionen beim Menschen und kann Entzündungen der Haut, aber auch der Lunge hervorrufen. Bisherige Versuche, einen wirksamen Impfstoff herzustellen, blieben bislang erfolglos. Forschende der Uniklinik Köln und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) berichten nun im Nature Partner Journal NPJ VACCINES über eine neue Form der Immunisierung, die in ersten Labortest positive Ergebnisse zeigt.
Der gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat den Nutzen einer Lungenvolumenreduktion bei schwerem Lungenemphysem bewertet. Für die Versorgung von schwer kranken Patientinnen und Patienten soll es damit eine größere Klarheit sowohl über die Behandlungsmöglichkeiten als auch über die erforderlichen Qualitätsstandards geben. Die Behandlungsmöglichkeiten bei schwerem Lungenemphysem sind derzeit sehr begrenzt. In bestimmten Fällen kann eine Lungenvolumenreduktion (LVR) Patientinnen und Patienten das Atmen erleichtern, indem das funktionslose, überblähte Lungengewebe operativ entfernt oder verringert wird. Die dafür im Moment in Frage kommenden fünf verschiedenen LVR-​Methoden hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hinsichtlich ihres Nutzens bewertet und zudem einen Beschluss zur Qualitätssicherung bei bronchoskopischen LVR gefasst, der zum 22. Januar 2021 in Kraft trat.
Die Einnahme von synthetischen Cannabinoiden ist bei älteren COPD-Patienten mit einer erhöhten Sterberate assoziiert. Synthetische Cannabinoide wie Nabilon und Dronabinol erhöhen womöglich das Sterberisiko bei älteren COPD-Patienten. Vorsicht ist daher angebracht.
Nichts gefährdet das Leben von Patienten mit COPD so sehr wie Gebrechlichkeit. Eine flexible und individualisierte Reha dürfte das beste Mittel sein, sie gesünder und alltagstauglicher zu machen. Ein Mensch gilt dann als gebrechlich, wenn bei ihm Verlust von Gewicht und Kraft (Griffstärke), langsame Gehgeschwindigkeit und reduzierte körperliche Aktivität bei schneller Erschöpfbarkeit vorliegen. COPD-Patienten sind durch die „Frailty“ in besonderem Maße bedroht, da ihre Resilienz z.B. infolge von jahrelanger Tabakexposition und Exazerbationen mit unvollständiger Erholung der Lungenfunktion herabgesetzt ist erläuterte Professor Dr. Lies Lahousse, Universität Gent. Bei schwerer COPD ist fast jeder Dritte gebrechlich.
Welche Themen sollten bei der Erforschung der seltenen Erkrankung Alpha-1-Antirypsinmangel (AATM) besondere Priorität haben? Eine Frage, der die europäische Alpha-1 Forschungskollaboration EARCO durch Befragung von Patienten und Patientinnen und medizinischem Fachpersonal nachgegangen ist. Eine Zusammenfassung der Umfrage-Ergebnisse wurde jetzt veröffentlicht. Seltene Erkrankungen wie Alpha-1-Antitrypsinmangel haben es nicht leicht, wenn es um die Forschung geht. Die geringe Zahl der Patientinnen und Patienten erschwert große Studien, und es gibt nur begrenzte Mittel für die Erforschung. Um das Wissen über die Krankheitsbilder zu erweitern und die Versorgung der betroffenen Menschen zu verbessern ist es daher umso wichtiger, weltweit zusammenzuarbeiten und gezielt ausgewählte Forschungsthemen in den Blick zu nehmen.
Der jetzt erneut verschärfte Lockdown dürfte viele Menschen aktuell dazu verleiten, Reisepläne zu schmieden, um die jetzige Entbehrungszeit zumindest mit Vorfreuden auf einen schönen, künftigen Urlaub überbrücken zu können, sobald das Reisen wieder möglich sein sollte. Wie gefährlich in Zeiten von Corona sind aber Reisen mit dem Flugzeug?