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Eine Schimmelpilzallergie könnte laut einer neuen Studie zu schlimmeren Symptomen bei Menschen mit chronisch obstruktiver Lungenkrankheit COPD führen. Bei der Behandlung von Menschen mit COPD sei dies ein wichtiger Aspekt, den Medizinerinnen und Mediziner unbedingt beachten sollten, so die Autoren.

Es gibt viele verschiedene Arten von Schimmelpilzen. Sie können in Erde, Kompost, verrottenden Pflanzen, Blättern und auch feuchten Gebäuden vorkommen. Dass eine Schimmelpilzallergie zu Asthmaanfällen führen kann oder das Krankheitsgeschehen bei Bronchiektasen und Cystischer Fibrose (Mukoviszidose) negativ beeinflussen kann, ist bekannt. Ob eine Schimmelpilzallergie auch bei Menschen mit COPD eine ähnliche Rolle als Risikofaktor spielt, ist jedoch noch nicht klar.

Ein strukturiertes Übungsprogramm kann laut einer im European Respiratory Journal veröffentlichten Studie älteren Menschen helfen, die mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) im Krankenhaus behandelt werden. Das Programm verbessert sowohl die Leistungsfähigkeit als auch das psychische Befinden und ist zudem sicher.

Bei einer pneumologischen Rehabilitation kommen spezielle Übungsprogramme für Menschen mit Lungenkrankheiten zum Einsatz. Eine solche Behandlung kann die Bewegungsmöglichkeiten und auch die Lebensqualität von Menschen mit COPD, die wegen ihrer Krankheit im Krankenhaus behandelt werden, nachweislich erhöhen. Darauf deuten Studien hin, ihre Zahl ist jedoch noch immer begrenzt, sodass es weiterhin Diskussionen über die tatsächliche Sicherheit und Wirksamkeit der pneumologischen Rehabilitation gibt. Ziel der aktuellen Studie war es, das Wissen zu dieser Therapieoption auszubauen und die Vor- und Nachteile der Behandlung zu bewerten.

Menschen mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung COPD können von einer Kombinationstherapie aus drei verschiedenen Wirkstoffen profitieren. Im Vergleich zu einer Zweifachkombination verringerte sich in einer großen Studie die Zahl an akuten Verschlechterungen (Exazerbationen) deutlich. Und auch in anderen Bereichen zeigte die Therapie positive Ergebnisse.

Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hat in Zusammenarbeit mit weiteren Fachgruppen ein Positionspapier zum Alpha-1-Antitrypsinmangel (AAT-Mangel) veröffentlicht. Das Expertenstatement fasst den aktuellen Wissensstand zu Diagnostik und Therapie dieser seltenen Erkrankung zusammen.

Bislang gibt es keine eigene Leitlinie zum Alpha-1-Antitrypsinmangel. Ärztinnen und Ärzte finden im neuen Expertenstatement, an dessen Erstellung deutsche, schweizerische und österreichische Alpha-1-Zentren beteiligt waren, die wichtigsten Aspekte zur Diagnose und Behandlung des AAT-Mangels. Ein wichtiger Punkt des Positionspapiers ist auch die Substitutionstherapie.

US-Kollegen schlagen eine neue Definition der COPD vor, die Patienten umfassend und prognoserelevant charakterisieren soll. Der Charme dieses Ansatzes: Er stützt sich auf eine Diagnostik, die meist sowieso gemacht wird. (Medical Tribune 23-24/20)

Ein Problem, vor dem Ärzte in der Betreuung von COPD-Patienten stehen, ist die enorme Heterogenität des Krankheitsbildes. Die äußert sich unter anderem darin, dass die Lungenfunktion bei manchen sehr schnell und bei anderen kaum oder gar nicht nachlässt. Bei einem Tiffeneau-Index über 0,7 gelten selbst Patienten mit hoher Symptomlast und/oder typischen Befunden in der Bildgebung als nicht COPD-krank – eine unbefriedigende Situation, denn dieser Gruppe kann der Arzt keine evidenzbasierte Diagnose und Therapie anbieten.

Unterschiedliche Blutgruppen könnten erklären, warum manche Menschen schwer an Covid-19 erkranken, während andere kaum Symptome zeigen. Das soll insbesondere für Menschen mit Blutgruppe A gelten, die ein erhöhtsn Risiko für einen schweren Verlauf haben, während Träger der Blutgruppe 0 besser geschützt zu sein scheinen.

Genvarianten, die den Verlauf von Covid-19 deutlich beeinflussen, haben WissenschaftlerInnen des Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) in Zusammenarbeit mit einer Arbeitsgruppe aus Norwegen in einer großangelegten genomweiten Studie gefunden. Eine dieser Genvarianten betrifft das Gen für die Blutgruppeneigenschaft. Demnach scheinen Menschen mit der Blutgruppe A ein um etwa 50 Prozent höheres Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 zu tragen als Menschen mit anderen Blutgruppen. Menschen mit Typ-0-Blutgruppe hingegen wären um knapp 50 Prozent besser vor einer ernsten Covid-19-Erkrankung geschützt (siehe New England Journal of Medicine, preprint-Veröffentlichung am 2.6.20220).

Das Lungenleiden COPD ist bisher unheilbar. Dies könnte sich ändern – wenn Wissenschaftler der Uni Gießen mit ihrer Theorie richtig liegen.

Forscher der Uni Gießen haben womöglich einen neuen Weg gefunden, die chronische Lungenkrankheit COPD zu behandeln. Das Leiden wird vor allem durch Zigarettenrauch und Luftverschmutzung verursacht und könnte laut Weltgesundheitsorganisation bis 2030 zur dritthäufigsten Todesursache werden.