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Klinikeinweisung nach CRB-65-Skala rettet Leben / Update der LeitlinienZur Therapie bei leichter ambulant erworbener Pneumonie (community acquired pneumonia, CAP) reichen weiter Aminopenicilline als Mittel der Wahl aus. Die Antibiose kann sogar eher verkürzt werden, wie Pneumologen beim Internisten-Kongress berichtet haben.

Nach Schätzungen erkranken jedes Jahr in Deutschland etwa 800 000 Menschen an ambulant erworbener Pneumonie (community acquired pneumonia, CAP), etwa ein Drittel davon wird in eine Klinik eingewiesen. Mit CAP werden somit mehr Menschen stationär behandelt als wegen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Sechs bis acht Prozent der Betroffenen sterben an der Lungenentzündung. Pneumonie steht bei den Todesursachen in Deutschland somit an sechster Stelle.

Patienten mit COPD profitieren bei Exazerbationen stärker von einer kurzfristigen Behandlung mit systemischen Kortikosteroiden als von Antibiotika. Darauf hat Professor Gerhard Schultze-Werninghaus aus Bochum beim Internisten-Kongress hingewiesen.

Einen Ansatz, Infektionen der Lunge bei zystischer Fibrose (CF) zu verhindern, haben Forscher aus Deutschland gefunden: Sie fanden heraus, dass die Atemwegszellen bei Mäusen mit einer CF-Mutation im pH-Wert verändert sind. Das erhöht die Infektanfälligkeit.

Legionellen sind bei Patienten mit ambulant erworbenen Pneumonien häufiger als bisher gedacht. Bei leichteren Erkrankungen ist aber eine spezielle Antibiose nicht wichtig. Der Legionellen-Schnelltest ist daher in Hausarztpraxen nicht sinnvoll.

Studie belegt Nutzen von Kombitherapien / Daten legen Therapie bei Lungenhochdruck schon im Frühstadium nahe. Patienten mit pulmonal-arterieller Hypertonie (PAH) könnten künftig, anders als in bisherigen Leitlinien empfohlen, schon in frühen Stadien mit spezifischen Medikamenten behandelt werden. Außerdem sprechen immer mehr Studien für Kombitherapien mit Prostazyklin-Analoga, Endothelin-Antagonisten und PDE-5-Hemmern.

Betalaktamasen der Keime machen sie resistent gegen Penicilline und Cephalosporine / Neue Mittel in Sicht.Ein dramatisches Bild zur Resistenzentwicklung gegen Antibiotika in Deutschland hat der Pneumologe Professor Tobias Welte aus Hannover gezeichnet. Dies betreffe vor allem die wichtigsten Erreger pulmonaler Infektionen, und zwar nicht nur in Krankenhäusern, sondern auch im ambulanten Bereich.