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Langwirksames Anticholinergikum bessert Lungenfunktion über vier Jahre / Studie mit knapp 6000 Patienten. Das langwirksame Anticholinergikum Tiotropium bremst bei COPD-Patienten zwar nicht signifikant die jährliche Abnahme der Lungenfunktion. Aber die Lungenfunktion ist mit der Substanz dauerhaft besser als mit Placebo. Und es gibt weniger Exazerbationen und auch weniger Klinikeinweisungen.

Die Gabe des Anticholinergikums Tiotropium (Spiriva®) scheint doch nicht das Risiko von Schlaganfällen und Todesfällen bei Patienten mit chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen zu erhöhen. Dies zeigen die Ergebnisse einer randomisierten Doppelblindstudie im New England Journal of Medicine (2008: 359: 1543-1554). Die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA relativierte eine Warnmeldung vom März. Eine endgültige Bewertung der Behörde steht jedoch noch aus.

Je mehr Zigaretten ein Raucher in seinem Leben konsumiert, umso schlechter sind seine Aussichten auf Behandlungserfolg, wenn er an einem Bronchialkarzinom erkrankt. Zum Beispiel sprechen starke Raucher deutlich schlechter auf eine platinbasierte Chemotherapie an.

Vom 3. bis 5. Oktober hatten die Berliner und deren Gäste Gelegenheit, auf der Straße des 17. Juni im so genannten Spirometrie-Zelt kostenlos ihre Lungenfunktion testen zu lassen. Potentielle Lungenerkrankungen lassen sich bei dieser Untersuchungsmethode möglichst früh erkennen.

Bei bakteriellen Atemwegsinfektionen mit erhöhtem Komplikations-Risiko sind Antibiotika zu erwägen. Die Mittel sollten rational und kurz - meist reichen fünf Tage - eingesetzt werden. Um Resistenzen zu vermeiden, sind die Antibiotika zyklisch zu wechseln.

Die Pneumokokken-Impfung mit dem 23-valenten Impfstoff scheint das Risiko für einen Herzinfarkt zu reduzieren. Darauf lässt eine Fall-Kontrollstudie aus Kanada mit 1000 Herzinfarktpatienten schließen

Wenn Patienten auf der Intensivstation mit silberbeschichteten anstatt konventionellen Schläuchen beatmet werden, kommt es offenbar weniger häufig zu schweren Lungenentzündungen. Das berichten US-Forscher aus St. Louis. Allerdings ist eine Silberbeschichtung teuer, so dass der Einsatz dieser Schläuche vorerst von Kosten-Nutzen-Überlegungen abhängen wird, betont Dieter Köhler vom wissenschaftlichen Rat der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).