Aktuelles

Zum 1. Oktober kommen drei neue Arzneistoffe auf den deutschen Markt. Aclidiniumbromid (Eklira® Genuair® von Almirall und Bretaris® Genuair® von Berlin-Chemie) ist eine neue Therapieoption bei der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Zugelassen ist der neue Wirkstoff zur bronchodilatatorischen Dauertherapie bei erwachsenen COPD-Patienten. Aclidiniumbromid ist ein lang wirksamer Muscarin-Rezeptor-Antagonist, der eine hohe Affinität zu den muscarinergen M3-Rezeptoren hat. Darreichungsform von Aclidiniumbromid ist Genuair, ein Trockenpulver-Inhalator zur Mehrfachanwendung.

Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchial-Ca, die gleichzeitig an einer schweren COPD erkrankt sind, profitieren von einer stereotaktischen Radiotherapie. In einer aktuellen Studie überlebten die Patienten die Radiotherapie median 32 Monate.

Mit Hilfe von Schallwellen, deren Frequenz jenseits des menschlichen Hörvermögens liegt (das heißt oberhalb von etwa 16.000 Hertz), werden Bilder des Körperinneren erzeugt. Der Arzt kann diese Bilder "live" auf einem Monitor betrachten und so Veränderungen an Geweben und Organen feststellen. Die Ausdrucke einzelner "eingefrorener" Bildschirmdarstellungen bezeichnet man als Sonogramm.

Penicillin & Co. galten jahrzehntelang als beruhigend wirksame Waffe gegen tödliche Bakterien. Diese goldenen Zeiten sind vorbei: Heute sterben Patienten an Infektionen, die Ärzte einst im Griff hatten. Der Horror ist menschengemacht.

Heute überleben in Deutschland 83% der Menschen mit einer Spenderlunge das erste Jahr nach der Transplantation. Anfang der 1990er Jahre waren es noch 75%. Experten der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT) weisen jedoch darauf hin, dass nach wie vor zu wenig Spenderorgane verfügbar sind: Auf der Warteliste für eine Lunge stehen in Deutschland etwa 550 Patienten. Demgegenüber finden nur 300 Transplantationen pro Jahr statt. Ein neues Verteilungsverfahren und warme anstelle kalter Organkonservierung soll die Situation verbessern. Neueste Erkenntnisse zur Lungentransplantation diskutieren Experten auf der 21. Jahrestagung der DGT vom 27.-29. September 2012 in Karlsruhe.

MRT in der LungendiagnostikIn der Lungendiagnostik war die MRT aufgrund der vielen Hohlräume in der Lunge lange Zeit nur begrenzt einsetzbar. Seit einigen Jahren ist aber ein Verfahren etabliert, mit dem sich die Belüftung der Lunge im Kernspintomographen hervorragend darstellen lässt: Die Patienten inhalieren dazu vor der Untersuchung das unschädliche Edelgas Helium-3. Mit Hilfe dieses Kontrastmittels lassen sich die Größe der einzelnen Lufträume in den Lungen, die Verteilung der Atemluft während der Einatmung, der regionale Sauerstoffpartialdruck und die Effizienz der Sauerstoffaufnahme ins Blut messen

Prof. Dr. Marco Idzko vom Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung für Pneumologie, wurde von der Boehringer Ingelheim Stiftung für das Perspektiven-Programm „Plus 3“ ausgewählt.Der 36-jährige Wissenschaftler leitet die Emmy Noether-Gruppe „Purinerge Signalübertragung in chronisch entzündlichen Atemwegserkrankungen“. In den kommenden drei Jahren erhält er für seine Forschungsarbeiten rund 750 000 Euro. Der Mediziner und sein Team erforschen Mechanismen, die zur Entstehung der entzündlichen Atemwegserkrankungen COPD und Asthma bronchiale beitragen. Bei beiden Erkrankungen liegen in der Lunge erhöhte Konzentrationen des Moleküls ATP vor, das dem Körper auch als Energielieferant dient. Über die Aktivierung von sogenannten purinergen Rezeptoren (P2-Rezeptoren), den Erkennungsstellen für ATP auf den Zelloberflächen, fördert das Molekül die Entstehung der Atemwegsentzündung.