Studien

Das Risiko, einen plötzlichen Herztod zu erleiden, ist mit chronischer Raucherbronchitis (COPD) um 30 Prozent höher als ohne COPD.Die Dauer und die Schwere einer Erkrankung an COPD (Raucherbronchitis bzw. chronisch-obstruktive Lungenerkrankung) beeinflussen das Risiko des Patienten, an plötzlichem Herztod zu sterben. Das gilt nicht nur für Risikopatienten, die z.B. bereits einen Herzinfarkt erlitten haben oder einen Bypass tragen, sondern für alle älteren COPD-Patienten, die schon seit mehreren Jahren an COPD leiden und seither regelmäßig Verschlechterungen (Exazerbationen) durchgemacht haben.

Dies verdeutlichen jüngst im International Journal of COPD publizierte Ergebnisse der LANTERN-Studie (1), die zu einem der größten internationalen klinischen Studienprogramme zu COPD namens IGNITE gehört.

Häufig erleiden die Patienten mit einer COPD akute Verschlechterungen Ihres Zustandes, sogenannte „Exazerbationen“. Diese werden häufig mit Antibiotika behandelt, obwohl bislang nicht ausreichend belegt ist, welche Patienten diese wirklich benötigen und welche nicht. Darüber hinaus sind nicht notwendige Antibiotika- Verschreibungen mit dem gesellschaftlichen Problem der zunehmenden Antibiotika Resistenz verknüpft.

Bislang gehören vor allem Antibiotika zur Standardtherapie bei Lungenentzündungen. Künftig könnte auch Kortison hinzukommen. Schweizer Wissenschaftler haben in einer großangelegten Langzeitstudie nun nachgewiesen, dass eine kombinierte Antibiotika-/Kortisontherapie Patienten schneller gesunden ließ. Die Ergebnisse wurden im renommierten Fachjournal „The Lancet“ veröffentlicht.

Bei fortgeschrittener COPD mit akuter Verschlechterung des Krankheitsbilds (Exazerbationen) wird eine Behandlung mit inhalativen Steroiden zusätzlich zu langwirksamen Bronchodilatatoren (Bronchien-erweiternde Wirkstoffe) empfohlen. Bei stabiler Erkrankung können die Steroide wieder abgesetzt werden, ohne dass das Exazerbationsrisiko steigt.

Exazerbationen zu verhindern ist ein wesentliches Ziel der COPD-Therapie. Bei Patienten mit häufigen Exazerbationen lässt sich durch eine Fallmanager-basierte Versorgung viel erreichen.

Körperliche Aktivität wirkt sich positiv auf die Lungengesundheit aus. Dass dies nicht nur ein subjektives Empfinden von Patienten oder deren Atemtherapeuten ist, bestätigt nun eine aktuelle Untersuchung der europäischen Fachgesellschaft für Lungenheilkunde ERS (European Respiratory Society). Diese hatte eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe eingesetzt, die ihre Ergebnisse am 7. September auf dem Jahreskongress der ERS in München präsentierte.