Forschung

Forscher haben neue Wirkstoffkandidaten gegen die chronisch obstruktive Lungenerkrankung, kurz COPD, gefunden. Die bislang nicht heilbare Krankheit ist eine der häufigsten Todesursachen weltweit und wird meist durch Rauchen ausgelöst. Zwei anti-entzündliche Substanzen erwiesen sich in den aktuellen präklinischen Studien als wirksamer als bislang verwendete Präparate. Die Ergebnisse sind im Journal of Allergy and Clinical Immunology erschienen.

Forscher des Universitätsklinikums Freiburg haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sich einschätzen lässt, ob tierische Influenzaviren für Menschen gefährlich sind.Influenza-A-Viren, die von Tieren auf den Menschen übertragen werden, können Erkrankungswellen (sog. Epidemien) verursachen. Ein Beispiel sind Influenzaviren aus Vögeln, die eine schwere Grippe – die sog. Vogelgrippe - auslösen können, wenn sie Menschen befallen. Auch können sie zu verheerenden Pandemien führen.

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD kann bei Betroffenen nach einiger Zeit zu strukturellen Veränderungen in der Lunge führen. Deutsche Forscherinnen und Forscher konnten jetzt zeigen, dass sich nicht nur die Lungenstruktur verändert, sondern auch die Zusammensetzung der Bakterienbesiedelung in der Lunge, das Mikrobiom. Die Ergebnisse wurden in ‚PLOS ONE‘ veröffentlicht.

Forscher des Helmholtz Zentrums München haben beobachtet, dass bei bestimmten Subtypen einer COPD Veränderungen des Mikrobioms in der Lunge auftreten, die die Ansiedlung potenziell krankheitserregender Keime begünstigen können (PLoS One 2017, online 13. Juli). Der Studie zufolge treten in strukturell veränderten Lungen besonders oft Streptokokken auf. Zu dieser Gattung gehören viele pathogene Vertreter, die auch häufig bei Exazerbationen nachgewiesen werden.

Kohlenstoffpartikel in der Luft beeinflusst die Eigenschaften von Pneumokokken-Bakterien. Der Feinstaub erleichtert es den Erregern auch, tief in die Lunge einzudringen und erhöht so das Risiko einer Lungenentzündung. Das englische Forscherteam veröffentlichte seine Ergebnisse in der Fachzeitschrift ‚Environmental Microbiology‘.

Sind manche Menschen trotz ihrer chronischen Lungenerkrankung besser vor Atemwegsinfektionen geschützt? Hinweise darauf fanden deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jetzt im Tiermodell und veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift ‚Scientific Reports‘. Sie zeigen, dass durch die chronische Entzündung in der Lunge vermehrt Antikörper auf die Lungenschleimhaut transportiert werden. Diese schützen die Lunge besser vor gefährlichen Erregern.

Ähnlich wie Berührung, Bewegung und Körperpositionierung im Raum wird auch das aktuelle Lungenvolumen über einen molekularen Sensor wahrgenommen: den sog. Piezo2-Ionenkanal.