COPD und Medikamente

An der Entzündungsreaktion in den Atemwegen bei Asthma und in manchen Fällen von COPD sind eosinophile Granulozyten beteiligt. Deshalb wurde untersucht, ob der Antikörper Benralizumab, der bereits erfolgreich gegen schweres eosinophiles Asthma eingesetzt wird, auch bei COPD eine Therapieoption sein könnte.

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und die chronische Bronchitis sind langfristige Atemwegserkrankungen. Sie verursachen Symptome wie Kurzatmigkeit, Husten und übermäßigen Auswurf. Bei Personen mit COPD und chronischer Bronchitis kann es zu Schüben der Krankheit kommen (Exazerbationen), wenn sich ihre Symptome verschlechtern.

Schleimlöser (Mukolytika) sind oral einzunehmende Arzneimittel, die den Auswurf lösen könnten und es so erleichtern, ihn abzuhusten. Schleimlöser könnten andere nutzbringende Auswirkungen auf Lungeninfektionen und Entzündungen haben und könnten die Häufigkeit von Schüben der Krankheit mindern, welche Menschen mit COPD und chronischer Bronchitis erleben. Es gibt auch Schleimlöser, die inhaliert werden können.

Der PDE4-Hemmer Roflumilast genießt einen herzlich schlechten Ruf ob seiner Nebenwirkungen. Doch die kann man durch langsames Aufdosieren reduzieren.

Für Professor Dr. Claus Franz Vogelmeier vom Universitätsklinikum Marburg ist Roflumilast ein „unterschätztes und unterverwendetes“ Arzneimittel. Der Grund für das negative Image: Ausgeprägte gastrointestinale Probleme wie Übelkeit und Diarrhö treten etwa viermal so häufig auf wie unter Placebo und erschweren es, COPD-Patienten die Therapie mit dieser Substanz schmackhaft zu machen.

Mit Bevespi Aerosphere® ist das erste LAMA/LABA-Fixkombi-Präparat in Europa zugelassen, das über einen unter Druck stehenden Dosierinhalator verabreicht wird. In den USA ist es bereits seit 2016 auf dem Markt.
Die neuen Leitlinien zur Behandlung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) von 2018 empfehlen als Erstlinientherapie der COPD den Einsatz von Bronchodilatatoren [1]. Patienten mit ausgeprägter Symptomatik sollen laut Leitlinie von Anfang an mit einer Kombination aus einem lang wirksamen Muskarinrezeptorantagonisten (long-acting muscarinic antagonist [LAMA]) und einem langwirksamen Beta-2-Rezeptoragonisten (long-acting beta2-agonist [LABA]) versorgt werden.

Patienten mit einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), die bestimmte Antidepressiva (Serotonin-Wiederufnahme-Hemmer) einnehmen, sollten mögliche Nebenwirkungen der Medikamente stärker beachten und dann ihrem behandelnden Arzt mitteilen. Dazu raten die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).

Patienten mit einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), die bestimmte Antidepressiva (Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer = serotonerge Antidepressiva) einnehmen, weisen einer aktuellen Studie zufolge eine um 20 Prozent höhere Sterblichkeit auf im Vergleich zu COPD-Patienten, die solche Medikamente nicht verabreicht bekommen

Die COPD-Therapie sollte an die Symptome angepasst werden. Bei schlechtem Ansprechen sollten auch Adhärenz und Inhalationstechnik überprüft werden.
„Sie machen nichts falsch, wenn Sie einem noch nicht vorbehandelten COPD-Patienten initial ein LAMA geben“, sagte Professor Marco Idzko, Pneumologe an der Universitätsklinik Wien, bei den Berliner Lungen-Fortbildungstagen. Die aktuellen Empfehlungen der GOLD-Expertengruppe unterstreichen dies. Bei allen Patientengruppen (GOLD A bis D) wird ein langwirksamer Muscarinantagonist (LAMA) als mögliche Initialtherapie genannt.

Eine Therapie von etwa fünf Tagen mit systemischem Cortison, als Tabletten oder Injektion, ist ausreichend, um eine schwere akute Verschlechterung (Exazerbation) bei COPD (chronisch obstruktive Lungenkrankheit) zu behandeln. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Übersichtsarbeit des internationalen Wissenschaftler-Netzwerks Cochrane.