COPD und Medikamente

Wirksamkeit von Prednisolon zur Behandlung von AtemwegsinfektenKortikosteroide, darunter der bekannte Wirkstoff Prednisolon, werden insbesondere in den USA immer häufiger bei akuten Infektionen der unteren Atemwege verordnet. In der placebokontrollierten OSAC-Studie untersuchten Wissenschaftler nun, ob die umgangssprachlich oft als Cortison bezeichneten Steroide dafür auch wirksam sind. Die Ergebnisse sind in dem renommierten US-Fachmagazin JAMA veröffentlicht. Überraschend war – die Steroide konnten weder den Husten noch andere Symptome der Atemwegsinfektion wirksam lindern.

Der Humanarzneimittelausschuss der EMA (CHMP) hat sich für die Zulassung der ersten fixen Dreierkombination zur Behandlung der COPD ausgesprochen. Sie besteht aus einem langwirksamen Betasympathomimetikum plus Muscarin-Rezeptor-Antagonisten plus inhalatives Glucocorticoid. Bei Letzterem empfiehlt allerdings die neue Leitlinie, zurückhaltend zu sein.

Meet-the-Expert: Die Empfehlungen der GOLD (Global Initiative for Obstructive Lung Disease) zur Diagnose, Therapie und Prävention der COPD liegen im neuen GOLD-Report 2017 vor. Definitionen und Therapieentscheidungen wurden modifiziert und Exazerbationen konkretisiert.

Nach einer Zwischenauswertung des deutschen DACCORD-Registers erhielten über 30% der COPD-Patienten bei Einschluss inhalative Kortikosteroide (ICS), auch Patienten der GOLD Gruppen A und B* (1), ohne entsprechende Indikationsstellung (2). Ein Absetzen der ICS-Therapie ging nicht mit einem erhöhten Exazerbationsrisiko oder einer Verschlechterung des Symptomstatus einher, wie eine Subgruppenanalyse von DACCORD zeigte (3).

Betablocker zur Behandlung von Herzschwäche werden Patienten, die auch an COPD leiden, oftmals vorenthalten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung aus Großbritannien, in die Daten aus über 500 Arztpraxen eingeflossen sind. Diese Unterversorgung entspricht nicht den aktuellen Empfehlungen der GOLD-Leitlinie zur Behandlung von COPD-Patienten.

Osteoporose, koronare Herzkrankheiten, Depression sowie Über- und Untergewicht sind häufig anzutreffende Erkrankungen im Zusammenhang mit COPD. Gerade in diesem Kontext spielt ein zielgerichtetes interprofessionelles Medikationsmanagement eine Schlüsselrolle bei der Optimierung der Patientenversorgung. Dr. med. Frank Richling und Ina Richling über den kniffligen Fall des COPD-Patienten.

Patienten mit Herzinsuffizienz und begleitender COPD sind offenbar häufig unterversorgt. Entgegen den offiziellen Empfehlungen wird ihnen nämlich der Betablocker oft vorenthalten, hat jetzt eine Studie in Großbritannien ergeben.COPD und Herzinsuffizienz treten häufig gemeinsam auf. Laut der Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD) sind etwa 30 Prozent aller COPD-Patienten von der Pumpschwäche des Herzens betroffen. Für die Therapie der Herzerkrankung hat dies keine Konsequenzen, zumindest theoretisch nicht.