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Rauchen und verunreinigte Luft verursachen in Deutschland tausendfach die unheilbare Lungenkrankheit COPD. Betroffene leiden oft an Begleiterkrankungen, die ihre Lebenserwartung zusätzlich verkürzen können.Atemnot, morgendlicher Husten und zäher Auswurf sind die Symptome der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). In den meisten Fällen sind Raucher betroffen, aber Passivraucher können ebenfalls erkranken. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden weltweit zirka 600 Millionen Menschen an der Lungenkrankheit. In Deutschland sind etwa acht bis zwölf Prozent der Bevölkerung von COPD betroffen.

Lungen- bzw. Atemwegserkrankungen treten häufig gemeinsam mit Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems auf. Deshalb ist es wichtig, bei der Einnahme von Medikamenten gegen diese Erkrankungen mögliche, wechselseitige Nebenwirkungen auf Atemwege, Lunge, Herz und Blutgefäße zu beachten. Worin diese im Einzelnen bestehen können, wird Prof. Dr. Heinrich Worth, Chefarzt der Medizinischen Klinik I am Klinikum Fürth, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V., Vorsitzender der Deutschen Atemwegsliga e.V. und Vorsitzender der AG Lungensport in Deutschland e.V.,den Besuchern des 5. Symposiums Lunge (am Samstag, den 09. Juni 2012 in Hattingen) in einem Vortrag erläutern.

Eine aktuelle Studie aus Kanada liefert weitere Hinweise darauf, dass es einen Zusammenhang zwischen nützlichen Darmbakterien in der natürlichen Darmflora und dem Immunsystem gibt: Wenn die Darmflora durch Antibiotika verändert und durcheinander gebracht wird, scheint das die Funktionsweise des Abwehrsystems zu stören. Eien erhöhrte Empfindlichkeit für Immunkrankheiten wie Asthma können die Folge sein. Daher sollten diese Medikamente gerade Säuglingen, deren Immunsystem sich noch in der Entwicklung befindet, nur bei wirklich ernsthaften Krankheiten verschrieben werden, betonen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).

Nach wie vor stirbt jeder Zehnte, der in Deutschland wegen einer Lungenentzündung im Krankenhaus behandelt werden muss – und das trotz der Behandlung mit Antibiotika. Um neue Behandlungsansätze zu entwickeln, erforschen Lungenärzte an der Berliner Charité, wie Krankheitserreger die Lunge angreifen und wie das Organ diesen Attacken begegnet.

Morphin kann bei COPD-Kranken mit schwerer Dyspnoe die Symptome lindern, wenn andere Mittel nicht helfen.Künftig können COPD- Patienten mit therapieresistenter Atemnot Opoide bekommen.Welchen Stellenwert sollte Morphin für COPD-Patienten mit therapierefraktärer Atemnot haben?

Leiden Menschen mit Lungenkrebs zusätzlich an einer COPD, kann dies eine Operation unmöglich machen. Hier bietet die stereotaktische Bestrahlung eine Option, teilt die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) aus Anlass einer aktuellen Studie mit.

Zur Lungenvolumenreduktion bei Patienten mit Lungenemphysem stehen verschiedene endoskopische(bronchoskopische) Methoden zur Verfügung, die Prof. Dr. med. Jürgen Behr, Direktor der Medizinischen Klinik III für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin am Universitätsklinikum Bergmannsheil in Bochum, in einem Vortrag auf dem 5. Symposium Lunge (am Samstag, den 09. Juni 2012 in Hattingen) vorstellen wird. Ob und welche davon geeignet sein könnte, muss individuell für jeden Patienten herausgefunden werden. Dabei sind die Vor- und Nachteile der einzelnen Verfahren gegeneinander abzuwägen.