Prophylaxe

Hausaerzte haben es in der Hand: Sie können maßgeblich zu einem besseren Impfschutz bei chronisch Kranken beitragen. Schließlich hat niemand mehr Einfluss darauf, ob diejenigen Patienten, die eine Influenza- und Pneumokokken-Impfung am dringendsten benötigen, den Impfschutz auch bekommen.

Hausärzte beeinflussen Impfrate am stärksten. Obwohl allen chronisch Kranken eine Influenza- und Pneumokokken-Impfung empfohlen wird, werden nur die wenigsten von ihnen geimpft. Hausärzte könnten die Impfrate deutlich verbessern: Sie sind die Hauptinformationsquelle, wenn es ums Impfen geht, bestätigt eine Studie mit 2500 lungenkranken Patienten.

Konsequentes Händewaschen ist eine effektive Maßnahme, um der Verbreitung von Atemwegsviren vorzubeugen. Das hat eine Meta-Analyse von Studien zur Wertigkeit von einfachen Hygiene-Maßnahmen bei großen Influenza-Epidemien ergeben.

Influenza-Impftermin eignet sich für Tetanus-, Diphtherie- und Pertussis-Booster. Beim jährlichen Grippe-Impftermin können gesunde Erwachsene gleichzeitig mit einem Kombi-Impfstoff gegen Tetanus, Diphtherie und Pertussis geschützt werden. Kanadische Forscher haben jetzt belegt, dass das simultane Impfen sicher und wirksam ist.

Die Impfung gegen Pneumokokken schützt Erwachsene vor Einweisung auf die Intensivstation und Tod. Das hat eine Studie mit 3415 Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie ergeben. 22 Prozent von ihnen waren mit einer Pneumokokken-Polysaccharid-Vakzine (in Deutschland Pneumovax 23®) geimpft.

- Derzeit treten vermehrt Infektionenmit den Durchfall-auslösenden Noroviren auf. Ihre Übertragung kann durch das Einhalten einfacher Hygieneregeln vermieden werden. Um Infektionen vorzubeugen, sollte man sich häufig die Hände mit Seife waschen, besonders nach Bus- oder Bahnfahrten, nach dem Toilettengangund vor dem Essen. Auf Händeschütteln sollte man soweit wie möglich verzichten. "Mit diesen einfachen Hygieneregeln beugt man nicht nur einer Infektion mit Noroviren vor, sondern schützt sich auch vor den Erregern von Erkältungen und Grippe", sagt Magdalene Linz, Präsidentin der Bundesapothekerkammer.

Mit der Eröffnung eines neuen Erweiterungsbaus des Sächsischen Serumwerks (SSW) in Dresden am 10. Oktober wird Deutschland zum weltweit bedeutendsten Standort für die Produktion von Grippe-Impfstoffen: Nun können in Dresden rund 80 Millionen Grippe-Impfstoffdosen für den weltweiten Markt produziert werden - das entspricht etwa einem Viertel der gesamten Produktionskapazitäten weltweit...