Prophylaxe

Pneumokokken, die Erreger der Lungenentzündung (Pneumonie) können auch durch den Kontakt zwischen Nase und Hand übertragen werden. Das zeigt jetzt erstmals eine Studie im ‚European Respiratory Journal‘. Die Ergebnisse unterstreichen nochmals, wie wichtig saubere Hände für den Infektionsschutz sind.

Pneumokokken kommen im Nasenrachenraum von vielen Menschen vor. So finden sich die Erreger der Lungenentzündung in der Nasenschleimhaut von etwa 40 bis 90 Prozent der Kinder unter fünf Jahren. Bei Erwachsenen sind es etwa 10 Prozent, deren Nasenrachenraum mit Pneumokokken besiedelt ist. Das Vorhandensein der Bakterien bedeutet jedoch noch nicht, dass es auch zu einer Erkrankung kommt. Besonders für Risikogruppen wie Senioren oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem können die Keime aber ein Risiko darstellen.

Die Impfung mit einem Dreifachimpfstoff gegen Grippe wirkt aktuell nach Einschätzung von Experten nur bedingt. Das sagte eine Sprecherin des Robert-Koch-Instituts der Neuen Osnabrücker Zeitung. Demnach seien mehr als die Hälfte der bisher nachgewiesenen Influenzafälle durch Influenza-B-Viren der Yamagata-Linie verursacht worden, die nicht in dem Dreierimpfstoff enthalten seien. Im Vierfachimpfstoff dagegen gebe es eine solche Komponente, so die RKI-Sprecherin.

Der Aufklärungsbedarf von Patienten in Sachen Lungenentzündung ist offenbar groß: Jeder fünfte Hochrisikopatient weiß nicht genau, was eine Lungenentzündung ist. Und nur 39 % der Hochrisikopatienten haben schon von einer Impfung gegen Pneumonie gehört.Über 90% der Patienten in Deutschland würden den Impf-Empfehlungen ihres Arztes folgen.

Patienten mit angeborenen oder erworbenen Immundefekten haben eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, an einer Pneumokokken-Pneumonie zu erkranken. Für diese Hochrisikopatienten empfiehlt die STIKO eine sequenzielle Impfung gegen Pneumokokken.

Ab Juni wird der Deutsche Wetterdienst ältere und erkrankte Menschen sowie Städter gezielt über Hitzegefahren informieren. Auch Pflegeheime und Kliniken erhalten spezielle Informationen.https://goo.gl/mgMPUz

Raucher sollten regelmäßig ihre Lungenfunktion vom Arzt untersuchen lassen. Dazu raten die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Lungenerkrankungen wie COPD können schließlich auch ohne deutliche Beschwerden fortschreiten und sollten so früh wie möglich behandelt werden.

In Deutschland erkranken jährlich etwa 400 000 bis 680 000 Menschen an einer ambulant erworbenen Pneumonie (CAP). Häufigster Erreger sind Pneumokokken. Besonders gefährdet, an Pneumokokken-Infektionen zu erkranken, sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Für den Schutz von Hochrisikopatienten empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) daher erstmalig eine sequenzielle Pneumokokken-Impfung mit einem 13-valenten Konjugatimpfstoff (z.B. Prevenar 13) gefolgt von einem 23-valenten Polysaccharidimpfstoff.