Aktuelles

Es klingt paradox, aber es funktioniert: Schaltet man den überblähten Teil der Lunge von der Luftzufuhr ab, bessert das die Atemnot von COPD-Patienten. Für die Lungenvolumenreduktion hat man chirurgische und endoskopische Techniken zur Verfügung.

Die Behandlung der COPD richtet sich in erster Linie nach den GOLD*-Empfehlungen. Sind die konservativen Maßnahmen ausgereizt, kann man eine Lungenvolumenreduktion in Betracht ziehen, erklärt Privatdozent Dr. Daniel P. Franzen vom Interventionellen Lungenzentrum der Klinik für Pneumologie am Universitätsspital Zürich.

An der Entzündungsreaktion in den Atemwegen bei Asthma und in manchen Fällen von COPD sind eosinophile Granulozyten beteiligt. Deshalb wurde untersucht, ob der Antikörper Benralizumab, der bereits erfolgreich gegen schweres eosinophiles Asthma eingesetzt wird, auch bei COPD eine Therapieoption sein könnte.

Eine Behandlung mit Pentraxin-2 kann bei Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose (IPF) den Rückgang der Lungenfunktion verlangsamen. Das zeigen die Ergebnisse zweier Studien. Auch den 6-Minuten-Gehtest beeinflusst die Therapie positiv.

Die Diagnoseprävalenz der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) ist von 5,1 Prozent im Jahr 2009 auf 6,4 Prozent im Jahr 2016 gestiegen und blieb im Folge­jahr auf dem gleichen Niveau. Dies entspricht einer Zunahme von 25 Prozent in acht Jah­ren, wie das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) heute mitteilte.

Welche Hilfsmittelgeräte aktuell für eine Langzeit-Sauerstofftherapie zur Verfügung stehen, wird Prof. Dr. med. Susanne Lang, Chefärztin der Medizinischen Klinik II am SRH Wald-Klinikum Gera und Präsidentin der Mitteldeutschen Gesellschaft für Pneumologie und Thoraxchirurgie e.V., in ihrem Vortrag auf dem Symposium Lunge 2019 erläutern.
Voraussetzung für die Verordnung der richtigen Geräte und Hilfsmittel sind eine ärztliche Untersuchung mit Bestimmung der Blutgase und der Sauerstoffsättigung in Ruhe, unter körperlicher Belastung und eventuell auch während des Nachtschlafes.

Die positiven Effekte einer nicht-invasiven Beatmungstherapie (NIV) für COPD-Patienten, deren Atemmuskulatur überlastet ist, erläutert PD Dr. med. Thomas Köhnlein, niedergelassener Facharzt für Innere Medizin, Pneumologe und Schlafmedizin im Facharztzentrum Teuchern, in seinem Vortrag auf dem Symposium Lunge 2019.

Bei Patienten mit der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung COPD führt die ständige Verengung (Obstruktion) der Atemwege dazu, dass die Belastung der Atemmuskulatur stark ansteigt: Jeder Atemzug der Betroffenen ist mit erhöhtem Kraftaufwand verbunden. Wenn die Kapazität der Atemmuskulatur nicht mehr ausreicht, kommt es zu einer unbewussten Abflachung der einzelnen Atemzüge und zu einer erhöhten Atemfrequenz. Allerdings wird durch die schnellere, abgeflachte Atmung weniger Sauerstoff aufgenommen und vor allem wird das Kohlendioxid, das kontinuierlich im Körper entsteht, nicht mehr vollständig abgeatmet.

Nach Entlassung aus der Reha sollten Patienten zumindest das Gehtraining zu Hause täglich fortsetzen. Nur so können sie verhindern, dass die während der Reha erzielte körperliche Leistungsfähigkeit mit der Zeit wieder verloren geht. Dazu raten die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und geben an, was das Trainingsprogramm zu Hause umfassen sollte.

Für Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen ist die pneumologische Rehabilitation eine nachweislich hilfreiche Therapieform mit hohem Evidenzgrad, die aber leider noch zu wenig genutzt wird, obwohl sie – wie zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen belegen – die folgenden positiven Effekte bewirken kann: Weniger Atemnot, Husten und Auswurf, mehr körperliche Leistungsfähigkeit, weniger krankheitsbegleitende Ängste und Depressionen, sowie ein besseres Allgemeinempfinden und eine Steigerung der Lebensqualität.