Forschung

Durchbruch in der Erforschung von LungenerkrankungenDie "chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen" (COPD) gehören zu den Volkskrankheiten: Weltweit leiden schätzungsweise 44 Millionen Menschen daran, allein in Deutschland rund fünf Millionen. Die Patienten haben mit Luftnot zu kämpfen, ihre Bronchien sind verengt. Nicht selten verläuft die Erkrankung tödlich. Die Hauptursache: Zigarettenqualm; neun von zehn Betroffenen sind Raucher.

Eine gestörte Schweißbildung könnte ein Grund für das Auftreten von Belastungsasthma sein – einer Form von Asthma, die nur bei oder nach körperlicher Anstrengung auftritt. Diese Theorie haben Forscher aus San Diego entwickelt.

Rund tausend Exraucher mit oder ohne gesundheitliche Beschwerden werden für eine groß angelegte europäische Studie über die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD (Raucherbronchitis) gesucht. Interessierte können sich in einem der vier deutschen Zentren (München, Freiburg, Marburg, Hannover) melden.

Britische Forscher haben ein neuartiges Atemgerät entwickelt, das den ausgeatmeten Sauerstoff nicht wie herkömmliche Geräte freisetzt, sondern in einem geschlossenen System wiederbenutzt. Diese neue Technologie könnte künftig bei der Therapie von Lungenpatienten entscheidende Vorteile bringen.

Bestimmte Eiweißstoffe in der ausgeatmeten Atemluft können auf Lungenkrebs hinweisen. Leipziger Wissenschaftler haben dafür eine Nachweismethode entwickelt und suchen jetzt ein Unternehmen, um gemeinsam einen Testapparat zu entwickeln.

Bei der Entwicklung von Medikamenten zur Bekämpfung von Lungeninfekten setzen Forscher der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main auf spezielle Wirkstoff-Kombinationen. Gegen die zunehmende Antibiotika-Unempfindlichkeit der bakteriellen Erreger muss nämlich besonders effektiv vorgegangen werden.

Wenn Patienten auf der Intensivstation mit silberbeschichteten anstatt konventionellen Schläuchen beatmet werden, kommt es offenbar weniger häufig zu schweren Lungenentzündungen. Das berichten US-Forscher aus St. Louis. Allerdings ist eine Silberbeschichtung teuer, so dass der Einsatz dieser Schläuche vorerst von Kosten-Nutzen-Überlegungen abhängen wird, betont Dieter Köhler vom wissenschaftlichen Rat der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).