Forschung

Braunschweiger Helmholtz-Forscher und Magdeburger Immunologen untersuchen Zusammenhang von Grippe und Lungenentzündung. Die Grippe ist eine für sich schon unangenehme Geschichte mit Fieber, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen. Wenn jedoch eine bakterielle Lungenentzündung dazukommt, entsteht eine gefährliche Superinfektion. Bisher vermuteten Wissenschaftler, dass in diesem Fall den Bakterien eine Infektion leicht fällt, weil die Grippeviren die Zahl der Immunzellen im Blut reduzieren und damit die Abwehrkraft des Körpers schwächen.

Um die Luftnot von COPD-Patienten mit Lungenüberblähung (Lungenemphysem) zu lindern, erproben Lungenspezialisten aus Deutschland derzeit eine künstliche Lunge, die Kohlendioxid aus dem Blut entfernt und so eine künstliche Beatmung umgeht. Außerdem arbeiten sie an der Entwicklung bestimmter Biogele, die krankes, überblähtes Lungengewebe gezielt schrumpfen lassen.

Für die Behandlung einer bestimmten Form von Lungenkrebs (nicht-kleinzelliger Lungenkrebs, NSCLC) steht jetzt eine Alternativtherapie in Form von Tabletten zur Hand. Diese hat bei gleich guter Wirkung ein günstigeres Verträglichkeitsprofil als die intravenöse Chemotherapie und sollte damit manchen Patienten eine bessere Lebensqualität ermöglichen. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne hin.

Das Gemüse Brokkoli enthält einen Eiweißstoff, der die Lunge vor Schäden infolge chronischer Entzündungen und des damit verbundenen oxidativen Stresses offenbar zu schützen vermag. Auf Grund dieser Erkenntnis wollen britische Forscher versuchen, neuartige Medikamente für COPD-Patienten zu entwickeln.

Eine gestörte Schweißbildung könnte ein Grund für das Auftreten von Belastungsasthma sein – einer Form von Asthma, die nur bei oder nach körperlicher Anstrengung auftritt. Diese Theorie haben Forscher aus San Diego entwickelt.

Durchbruch in der Erforschung von LungenerkrankungenDie "chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen" (COPD) gehören zu den Volkskrankheiten: Weltweit leiden schätzungsweise 44 Millionen Menschen daran, allein in Deutschland rund fünf Millionen. Die Patienten haben mit Luftnot zu kämpfen, ihre Bronchien sind verengt. Nicht selten verläuft die Erkrankung tödlich. Die Hauptursache: Zigarettenqualm; neun von zehn Betroffenen sind Raucher.

Rund tausend Exraucher mit oder ohne gesundheitliche Beschwerden werden für eine groß angelegte europäische Studie über die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD (Raucherbronchitis) gesucht. Interessierte können sich in einem der vier deutschen Zentren (München, Freiburg, Marburg, Hannover) melden.