COPD und Medikamente

Eine langfristige Prophylaxe mit dem Antibiotikum Azithromycin kann tödliche Exazerbationen einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) vorbeugen. Der Preis ist jedoch ein Anstieg von Hörstörungen sowie die Induktion von Makrolidresistenzen, wie eine randomisierte klinische Studie im New England Journal of Medicine (2011; 365:689-698) ergab.

Nach der Einnahme des pflanzlichen Präparats Umckaloabo, das rezeptfrei in der Apotheke erhältlich ist und angeblich gegen Bronchitis helfen soll, können Beschwerden wie Hautausschlag, Juckreiz oder unspezifische Schmerzen im oberen Bauch auftreten. Darauf weist die Arzneimittelkommission (AMK) in Berlin hin.

Zur Behandlung der so genannten idiopathischen Lungenfibrose wird auch in Deutschland ab September 2011 ein spezieller Wirkstoff namens Pirfenidon zur Verfügung stehen. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Berlin hin.

Almirall will in Europa ein neues Mittel zur Behandlung chronisch obstruktiver Lungenerkrankungen (COPD) auf den Markt bringen: Bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA hat der spanische Pharmakonzern einen Zulassungsantrag für Eklira (Aclidiniumbromid) eingereicht. Der langwirksame Muscarin-Antagonist wird als Trockenpulver ausgeliefert und zweimal täglich als 400 Milligramm-Dosis inhaltiert.

Angesichts ungerechtfertigter Warnungen in diversen Zeitungen vor einem bestimmten Medikamentenwirkstoff für Patienten mit COPD (Triotropiumbromid), dessen Inhalation mit einem Mikrozerstäuber angeblich mit einem erhöhten Sterberisiko verbunden sein soll, weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) auf folgendes hin: Solange die zugelassene Wirkstoffmenge von 5 μg Triotropiumbromid täglich nicht überschritten wird, gibt es keinen überzeugenden Hinweis darauf, dass das Inhalieren mit dem Mikrozerstäuber Respimat Ursache für vermehrt auftretende Herzprobleme und Todesfälle sein könnte. Vielmehr erreichen die Patienten mit diesem Wirkstoff eine Erweiterung ihrer Bronchien mit verbesserter Lungenfunktion und dadurch eine deutliche Linderung der für COPD typischen Beschwerden.

Was tun, wenn bei COPD-Patienten die Behandlung ausgereizt ist? Ein nichtsteroidealer Inhibitor der Phosphodiesterase gilt als neue Therapieoption.Im Gegensatz zum Asthma spielen inhalative Kortikosteroide bei der Behandlung von COPD-Patienten eher eine untergeordnete Rolle. Verwendet werden sie nur bei schwer Erkrankten mit häufigen Exazerbationen (GOLD-Stadium III und IV), erklärte Professor Dr. Martin Kohlhäufl vom Zentrum für Pneumologie der Klinik Schillerhöhe, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Tübingen, beim 6. Allgemeinmedizin-Update-Seminar.

Baltimore – Personen mit einer chronisch obstruktiven Lungenkrankheit (COPD), die inhalative Kortikosteroide einnehmen, haben ein um etwa 27 Prozent erhöhtes Risiko für Frakturen. Diese Entdeckungen machten Wissenschaftler um Sonal Singh von der John Hopkins University in Baltimore. Sie publizierten ihre Ergebnisse in der Zeitschrift Thorax (doi:10.1136/thx.2011.160028).