Übergewichtige Menschen mit Asthma unterscheiden sich auf molekularer Ebene von anderen Asthma-Patientinnen und -Patienten.
„Patientinnen und Patienten mit Übergewicht entwickeln häufig eine spezielle Art von Asthma, die sich von anderen Asthma-Formen hinsichtlich der zugrunde liegenden Krankheitsmechanismen unterscheidet“, erklärt Holger Garn, der die Forschungsarbeit leitete.„Das wirkt sich auch auf die Behandlungsaussichten aus.“
Der Zusammenhang zwischen entzündlichem Fettgewebe bei Übergewicht und den Entzündungsprozessen in der Lunge bei Asthma sei bislang jedoch noch weitgehend unbekannt.
Um diese Forschungslücke zu schließen, tat sich Garn mit Kolleginnen und Kollegen aus Marburg und zahlreichen weiteren Forschungsstandorten zusammen, von denen viele dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung angehören. Das Team nahm Bestandteile des Blutes unter die Lupe, so genannte extrazelluläre Vesikel, die als kleine Transportstrukturen unter anderem kurze RNA-Moleküle enthalten; so tragen sie zum Informationsaustausch zwischen verschiedenen Zellen und Geweben bei.
„Wir konnten nun erstmals zeigen, dass die Zusammensetzung der Mikro-RNAs in diesen Vesikeln sich unterscheidet, je nachdem, ob sie von Asthmatikern mit Übergewicht, von anderen Personen mit Asthma oder von Gesunden stammen“, berichtet Garns früherer Mitarbeiter Dr. Fahd Alhamdan, einer der Leitautoren des Fachaufsatzes.