Lungentransplantation

"Neues Transportsystem für Spenderlungen verbessert Überlebenschancen nach Transplantation Bei bis zu 30 Prozent der Empfänger einer Spenderlunge kommt es in den ersten 72 Stunden nach der Transplantation zu Komplikationen, bei der die Lunge schlechter funktioniert und die auch zum Tode führen können. Diese so genannte Primäre Graft-Dysfunktion lässt sich künftig aber möglicherweise verhindern - mit einem Transportsystem für Spenderlungen (OCS), das die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) entwickelt hat. Diese Methode kann die Transplantation verbessern und wird sehr wahrscheinlich auch mehr Spenderorgane für die Transplantation nutzbar machen als bisher."

Was ändert sich mit dem neuen Gesetz? Antworten auf häufige FragenAm 01. November 2012 ist es soweit und die bisherige "erweiterte Zustimmungslösung" wird durch die "Entscheidungslösung" ersetzt.Alle Bundesbürger sollen in Zukunft regelmäßig die Möglichkeit erhalten, sich über das Thema Organspende zu informieren und dazu eine eigene Entscheidung zu treffen.

Für den Transport ins Transplantationszentrum müssen Spenderlungen normalerweise auf Eis gelegt werden. Ein portables System, mit dem die Lunge bei Körpertemperatur in einer speziellen Nährlösung beatmet wird, macht dies nun überflüssig. Es erlaubt eine kontinuierliche Durchblutung der Lunge, wodurch die bei kühler Lagerung üblicherweise eintretende Minderdurchblutung oder ein vollständiger Durchblutungsausfall (Ischämie) verhindert wird.

Heute überleben in Deutschland 83% der Menschen mit einer Spenderlunge das erste Jahr nach der Transplantation. Anfang der 1990er Jahre waren es noch 75%. Experten der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT) weisen jedoch darauf hin, dass nach wie vor zu wenig Spenderorgane verfügbar sind: Auf der Warteliste für eine Lunge stehen in Deutschland etwa 550 Patienten. Demgegenüber finden nur 300 Transplantationen pro Jahr statt. Ein neues Verteilungsverfahren und warme anstelle kalter Organkonservierung soll die Situation verbessern. Neueste Erkenntnisse zur Lungentransplantation diskutieren Experten auf der 21. Jahrestagung der DGT vom 27.-29. September 2012 in Karlsruhe.

Heute hat der Deutsche Bundestag in 2./3. Lesung das Gesetz zur Änderung des Transplantationsgesetzes und das Gesetz zur Regelung der Entscheidungslösung im Transplantationsgesetz mit breiter Mehrheit beschlossen.Um die Organspendebereitschaft zu erhöhen, haben sich alle im Deutschen Bundestag vertretenen Fraktionen im März 2012 auf einen Gruppenantrag zur Organspende geeinigt. Sie gehen mit dem Gesetz zur Regelung der Entscheidungslösung im Transplantationsgesetz einen gemeinsamen Weg, um dieses Ziel zu erreichen.

Empfänger von Raucherlungen gehen ein hohes Sterberisiko ein. Doch der Zigarettenkonsum des Spenders ist bei Transplantationen kein Ausschlusskriterium. Das sind eher Sucht oder Hepatitis.

Welche Auswahlkriterien geeignete Transplantations-Kandidaten erfüllen sollten, nach welchem Punktesystem die Organzuteilung erfolgt, welche Medikamente zur Vermeidung von Komplikationen nach der Transplantation eingenommen werden müssen, und wie wichtig die Therapietreue und psychosoziale Unterstützung des Patienten ist – all dies wird Prof. Tobias Welte, Direktor der Klinik für Pneumologie an der Medizinischen Hochschule Hannover und Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP, den Besuchern des 5. Symposiums Lunge (am Samstag, den 09. Juni 2012 in Hattingen) in einem Vortrag schildern.