Diagnostik

Der Einsatz des Procalcitonintests zur Unterscheidung von bakteriellen und viralen Infektionen führt nicht nur zu einem gezielteren Einsatz von Antibiotika bei Atemwegsinfektionen. Laut einer Meta-Analyse in Lancet Infectious Diseases (2017; doi: 10.1016/S1473-3099(17)30592-3) kann die procalcitoningesteuerte Antibiotika­therapie auch die Sterblichkeit der Patienten senken, indem sie die Komplikationen einer unnötigen Antibiotikagabe vermeidet.

Selbst Veränderungen in den kleinen Lungenbläschen lassen sich mit einer neuen Röntgen-Technologie - der Phasenkontrast-Bildgebung - darstellen.Eine neue Röntgen-Technologie, die Phasenkontrast-Bildgebung, steht nach Jahren der Vorarbeit jetzt in den Startlöchern für den klinischen Einsatz. Ein erstes Einsatzszenario könnte die Darstellung der Lunge bei Patienten mit unterschiedlichen Lungenerkrankungen sein. Selbst pathologische Veränderungen in den kleinen Lungenbläschen, eine Terra Incognita für die traditionelle Röntgen-Technologie, lassen sich damit darstellen.

Ein ausreichender Anteil korrekt erkannter leichterer COPD-Fälle im Thorax-Röntgen ist nur um den Preis vieler falsch-positiver Ergebnisse zu haben, wie eine niederländische Studie zeigt.Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) gelten als erheblich unterdiagnostiziert, die Suche nach einem effizienten Screening hat indes noch nicht zu überzeugenden Ergebnissen geführt. Zur Diagnose wie auch Klassifikation einer COPD wird dabei üblicherweise die Spirometrie herangezogen.

Entzündungsprozesse in den kleinen Atemwegen bestimmen maßgeblich den Verlauf sowie die Prognose bei Asthma und COPD. Gasauswaschverfahren sollen künftig eine bessere Beurteilung des Zustands der kleinen Atemwege ermöglichen.Die Bedeutung der kleinen Atemwege ist bei der Behandlung von chronischen Lungenerkrankungen wie Asthma oder COPD jahrzehntelang unterschätzt worden. Die kleinen Atemwege - Verästelungen in der Lungenperipherie mit weniger als zwei mm Durchmesser - machen zwar rund 95 Prozent des gesamten Lungenvolumens aus, Entzündungsvorgänge und Gewebeumbauprozesse werden jedoch in diesen Atemwegen durch herkömmliche Lungenfunktionstests (Spirometrie) nicht erfasst.

Eine nicht erkannte COPD verschlechtert die gesundheitliche Prognose selbst dann, wenn die Patienten noch keine Beschwerden haben.Vielfach wird eine COPD erst dann diagnostiziert, wenn die Patienten bereits massive Symptome haben. Dem entspricht der Befund einer in der Fachzeitschrift Lancet Respiratory Medicine publizierten dänischen Studie, wonach Morbidität und Mortalität schon vor der Diagnosestellung erhöht sind. Überraschenderweise gilt dies aber auch für Patienten mit noch asymptomatischer COPD

Es wird geschätzt, dass die Hälfte aller COPD-Patienten nicht diagnostiziert und damit nicht erkannt wird. Die Erkrankung verläuft aber meist progredient. Es ist daher wichtig, bei Personen im Alter > 40 Jahren mit Atemnot, Husten und/oder Auswurf zu klären, ob eine COPD vorliegt und sie bei Nachweis einer COPD adäquat zu behandeln, raten Professor Heinrich Worth, Facharztforum Fürth, und Dr. Peter Kardos, Lungenpraxis am Maingau Krankenhaus Frankfurt (Pneumologe 2017; 14: 149-152).

Auf eine neue Technologie namens „Phasenkontrast-Bildgebung“ weist die Deutsche Röntgengesellschaft hin. „Ein erstes Einsatzszenario könnte die Darstellung der Lunge bei Patienten mit unterschiedlichen Lungenerkrankungen sein. Selbst pathologische Veränderungen in den kleinen Lungenbläschen, eine Terra Incognita für die traditionelle Röntgentechnologie, lassen sich damit darstellen“, berichtete die Fachgesellschaft.