COPD und Medikamente

Ein Hochdruck im Blutkreislauf der Lunge (Pulmonal-arterielle Hypertonie, PAH; LINK) kann Organschädigungen des Lungengewebes und auch des Herzens zur Folge haben. Auf dem Kongress der European Respiratory Society (ERS) in Barcelona stellten Wissenschaftler neue Therapiekonzepte für die schwer behandelbare Erkrankung vor. Als Hoffnungsträger gelten die Substanzen Riociguat und Macitentan. An ihrer Erforschung beteiligen sich intensiv das Universitätsklinikum Gießen-Marburg und die Medizinische Hochschule Hannover, beide Partner im Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL).

Patienten mit einem Mangel an Alpha-1-Antitrypsin (A1A) kann die Substitution des Enzyminhibitors vor einem Verlust an Lungengewebe bewahren. Dies belegt eine aktuelle Studie.

Roflumilast ist der erste verfügbare Phosphodiesterase-4- (PDE-4)-Hemmer für die Behandlung der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung COPD und wirkt antiinflammatorisch.

Der Hersteller Bayer Healthcare hat zwei Wirkstoffe in der Entwicklung, die durch die Stimulierung oder Aktivierung des Enzyms lösliche Guanylatzyklase die Lungenarterien dilatiert. Riociguat, der erste der beiden Wirkstoffe, hat jetzt in zwei randomisierten kontrollierten Studien die Gehstrecke von Patienten mit zwei unterschiedlichen Formen der pulmonalen Hypertonie verbessert.

Zu den Nebenwirkungen einer Therapie mit Glukokortikoiden, die häufig bei chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) und Asthma eingesetzt werden, können venöse Thromboembolien gehören, worunter die tiefe Bein- oder Beckenvenenthrombose und die Lungenembolie fällt. Dies zeigte eine bevölkerungsbasierte Fall-Kontroll-Studie, die vor kurzem im Journal of the American Medical Association veröffentlicht wurde.

Patienten mit der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung leiden nachts und morgens besonders stark unter Atemwegsbeschwerden. Vergleichbar mit dem Asthma bronchiale kann offenbar auch die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) mit einer zirkadianen Atemwegssymptomatik einhergehen. Zahlreiche Patienten beklagen morgens nach dem Aufwachen die stärksten Symptome. Der Grund: Der Tonus der unteren Atemwege nimmt in der Nacht zu, so dass deren Obstruktion in den frühen Morgenstunden ein Maximum erreicht. Daher sollte auch die bronchodilatatorische Therapie diesem Biorhythmus angepasst werden

Ob bei akuter Exazerbation einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) eine fünftägige systemische Steroidtherapie der üblichen 14-tägigen Gabe ebenbürtig ist, war Fragestellung der REDUCE-Studie (Reduction in the Use of Corticosteroids in Exacerbated COPD).