Symposien

Veranstalter:

copd deutschland
COPD - Deutschland e.V.

Mitveranstalter:

patientenorganisation
Patientenorganisation Lungenemphysem - COPD Deutschland

Mitveranstalter:

patientenliga 1
Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.

3. Symposium-Lunge in Hat­tin­gen

Am 03. Oktober 2009 fand in Hattingen, Ruhr (NRW), das 3. Symposium Lunge statt.

Es stand unter dem Motto: COPD und Lungenemphysem. Welches sind die entscheidenden Therapiesäulen?
Von der Prophylaxe bis zur operativen Behandlung

Veranstalter des Symposiums war der COPD Deutschland e.V..
Mitveranstalter waren die beiden Patientenorganisationen Lungenemphysem-COPD Deutschland und Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.. Das Symposium Lunge 2009 wurde von Jens Lingemann, dem Initiator und Organisator des Symposiums und gleichzeitigem Gründer und Koordinator der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland sowie Vorsitzender des COPD-Deutschland e.V., eröffnet. In seiner Begrüßung wies Jens Lingemann darauf hin, dass die drei Veranstalter stets bemüht sind, durch ihre intensive Kooperation COPD, Emphysem und Asthmapatienten Rat und Hilfe anzubieten.

Trotz Regen und Sturm besuchten auch in diesem Jahr 1247 Betroffene, Angehörige, Ärzte und andere Interessierte das zum dritten Mal stattfindende Symposium, welches sich nicht nur an Patienten mit einer COPD -chronisch obstruktiven (einengenden) Bronchitis mit oder ohne Lungenemphysem (Lungenüberblähung), richtete, sondern auch an die Angehörigen der Patienten, die bei der Bewältigung einer COPD eine wichtige Rolle spielen. Für die Angehörigen wurden daher zwei Workshops angeboten.

Die Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland und die Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V. verfügen in Deutschland über mehr als 70 lokale und regionale Gruppen, in denen mehrfach im Jahr über die chronischen Atemwegserkrankungen COPD und Lungenemphysem, aber auch über das Asthma bronchiale sowie über alle Aspekte der langfristigen Therapie mit Sauerstoff informiert wird. Referenten bei solchen Veranstaltungen sind in aller Regel Lungenfachärzte aus Klinik und Praxis, die dies ohne Honorar tun.

Der COPD-Deutschland e.V., die Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland und die Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V. sind daher zusammen betrachtet in der Bundesrepublik „Marktführer“ hinsichtlich des Angebots kompetenter, aktueller und wissenschaftlich fundierter Informationen über die Volkskrankheit COPD auf der lokalen, der regionalen und auf Bundesebene.

Jens Lingemann betonte: „Nach wie vor werde aber vor allem die COPD hinsichtlich ihrer Belastungen für die Lebensqualität der Betroffenen und für das Gesundheitswesen in der öffentlichkeit nur unzureichend wahrgenommen.“

Auf der Basis einer richtigen Diagnose und der Akzeptanz der Therapie müssten Arzt und Patient die Erkrankung gemeinsam „managen“. Nur über ein ausgewogenes Verhältnis von Informationen, eigenem Krankheitsmanagement, Vorbeugung und der konsequenten Einhaltung der vom Arzt verordneten medikamentösen und physikalischen Therapien kann es den Betroffenen gelingen, trotz schwerer irreversibler Erkrankung und den damit einhergehenden Einschränkungen ein zufriedenstellendes Leben mit einer positiven Einstellung zu führen. Alle Bemühungen, so Jens Lingemann, wären selbstverständlich nur dann erfolgreich, wenn man dem Nikotin absolut entsagt. Schafft man dies jedoch nicht, ist eine schnell voranschreitende Verschlimmerung der Erkrankung mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten.

Seine ganz persönliche Botschaft an alle Betroffenen und deren Angehörige lautete daher: Resignieren und kapitulieren Sie nicht vor Ihrer Erkrankung, im Gegenteil, lernen Sie MIT IHR zu leben!

Trauen Sie nicht all den Aktivitäten nach, die Sie aufgrund Ihrer gesundheitlichen Einschränkungen nicht mehr machen können, sondern erfreuen Sie sich an all den Aktivitäten, die Sie noch problemlos umsetzen können. Genießen Sie jede Minute Ihres Lebens!

Auch mit einem FEV 1-Wert von 15 % einer rund um die Uhr angewendeten Sauerstofftherapie und einer nächtlichen nicht invasiven Beatmung kann man noch Berge versetzen. Man muss die zu versetzenden Berge nur entsprechend seiner persönlichen Kräfte und Möglichkeiten auswählen.

Das Leben endet nicht mit der Diagnose COPD-Lungenemphysem. Es beginnt neu, nur auf eine andere Art und Weise als bisher.

Winston Churchill hat einmal gesagt: Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.
Wenn man sich daran orientiere, dann könnte man der Krankheit noch lange trotzen.

Ein besonderer Dank der Veranstalter gelte den Referenten, die auf dem Gebiet der Pneumologie national und international als Kapazitäten ihres Fachs anerkannt seien. Ihr persönlicher Einsatz und ihr Engagement für die Bemühungen der Veranstalter seien eine wesentliche Grundlage für den Erfolg des Symposiums.

Zu folgenden Themen wurden auf dem Symposium Lunge 2009 Vorträge gehalten:


Die Krankheitsbilder COPD und Lungenemphysem Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Prof. Dr. med. Helmut Teschler, Essen

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) bezeichnet eine Gruppe von Lungenerkrankungen, die durch Husten, vermehrten Auswurf und Atemnot bei Belastung gekennzeichnet sind. Zu den Erkrankungen gehören die chronische Bronchitis, die chronisch-obstruktive Bronchitis und das Lungenemphysem. Bei einem Lungenemphysem kommt es zu einer nicht mehr umkehrbaren Überblähung von mehr oder weniger großen Teilen der Lunge. In den erkrankten Teilen findet kein nennenswerter Gasaustausch mehr statt.

Gemeinsames Ziel der Therapie ist es, das Fortschreiten der Erkrankung zu mindern oder aufzuhalten und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Eine Aufgabe des inhalativen Rauchens sowohl bei einer COPD als auch bei einem Lungenemphysem ist zwingend. Nur so lässt sich die künftige Entwicklung der Erkrankung positiv beeinflussen.

Die medikamentöse Therapie der Erkrankung strebt vor allem eine Erweiterung der Bronchien zur Verbesserung der Beatmung an. Kortisontabletten helfen bei einer schweren akuten Verschlimmerung (Exazerbation). Weitere Therapiemöglichkeiten sind die Sauerstoff-Langzeittherapie, die nicht invasive Beatmung und die Lungentransplantation.


Hauptursache von COPD und Emphysem ist das Rauchen

Nichtraucherprävention und Tabakentwöhnung bei COPD
Dr. med. Thomas Hering, Berlin

Der chronische Entzündungsprozess des Bronchialsystems bei einer COPD hat bei der großen überzahl der Erkrankten seine Ursache im inhalierten Tabakrauch. Neun von zehn COPD-Erkrankten haben über Jahrzehnte geraucht; aber nicht jeder Raucher bekommt eine COPD. Von 100 langjährigen Rauchern bekommen etwa 20 bis 25 eine COPD, die anderen 70-80 % erkranken „nur“ an einer chronischen Bronchitis und haben genau wie die COPD-Kranken ein stark gesteigertes Risiko an einem Herzinfarkt und an einem Lungenkrebs zu erkranken und zu sterben.

An vorderster Stelle der Therapie steht die Beendigung des Tabakkonsums; sie ist das wichtigste „Medikament“. Tabakentwöhnung also das Loskommen von der Nikotinabhängigkeit ist eine nicht leichte, jedoch machbare Aufgabe. Wirksame Entwöhnungsprogramme bestehen aus einer Kombination von Verhaltensbeeinflussung („psychsoziale Unterstützung“) sowie aus einer begleitenden medikamentösen Therapie.


Alpha 1 Antitrypsinmangel als mögliche Ursache des Emphysems

Prof. Dr. med. Claus Franz Vogelmeier, Marburg

Bei Patienten, bei denen ein sogenannter „Alpha-1-Antitrypsinmangel“ vorliegt, kommt es zu einer fortschreitenden Zerstörung (Destruktion) von Lungengewebe und als Folge dessen zu z. T. schwerster Atemnot. Die Erkrankung ist relativ selten und daher nicht nur bei den Betroffenen, sondern auch bei ihren Ärzten häufig unbekannt. Es denkt einfach niemand daran.

Da durch den dauerhaften Ersatz (Substitution) des fehlenden Enzyms ein kausales Behandlungsverfahren zur Verfügung steht, kommt es entscheidend darauf an, Patienten mit einem angeborenen Alpha-1-Antiprysinmangel. Zu diesem Personenkreis gehören vor allem: „junge“ COPD-Patienten (z. B. unter 50 Jahre) erstgradig mit betroffenen verwandte Menschen und Angehörige von Familien, in denen die COPD gehäuft auftritt. Dieser Personenkreis sollte getestet werden. Ein Test ist auch geboten, bei Asthma-Patienten, deren Atemwegsverengung sich unter einer Therapie nur teilweise zurückbildet.


Der COPD/Emphysem-Patient in der ambulanten pneumologischen Praxis

Norbert K. Mülleneisen, Leverkusen

Die erste Frage, die ein Patient mit einer COPD oder einem Lungenemphysem haben dürfte, wenn er sich in ärztliche Behandlung begeben möchte, ist sicherlich, ob er zum Hausarzt oder zum Facharzt gehen sollte. Wer sich erst noch einen Arzt suchen muss, wird gerne wissen wollen, woran er einen guten Arzt erkennen kann. Die jeweilige Antwort hängt zwar immer auch von der individuellen Situation ab; anhand von Beispielfällen lassen sich die Zusammenhänge näher erläutern.

Hinsichtlich der neuen Abrechnungsmodalitäten spielen auch Fragen eine Rolle, wie z.B. was darf mein Hausarzt, was darf mein Facharzt noch verordnen? Sinnvoll ist es auch, wenn sich der Patient auf den Arztbesuch gut vorbereitet. Er sollte daher vorher überlegen, was er vom Arzt wissen möchte bzw. was der Arzt ihn evtl. fragen könnte. Die Fragen sollte man am besten aufschreiben, denn dann wird keine vergessen.

Von Interesse können auch alternative Therapiemethoden sein. Wichtig könnte auch sein, ob eine Behandlung in einem bestimmten Krankenhaus vom Arzt empfohlen werden kann. Schließlich kann es noch hilfreich sein, den Arzt zu fragen, ob er eine geeignete Selbsthilfegruppe kennt oder falls nein, woran sich eine gute Selbsthilfegruppe erkennen lässt.


Der COPD/Emphysem-Patient in fachstationärer Behandlung

Prof. Dr. med. Kurt Rasche, Wuppertal

Die ärztliche Betreuung der COPD und Emphysem-Patienten erfolgt heute überwiegend ambulant. Es bestehen allerdings immer noch erhebliche Unterschiede hinsichtlich der Erreichbarkeit von niedergelassenen Lungenfachärzten zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. Anlass für eine Einweisung in ein Krankenhaus mit einer pneumologischen Abteilung ist in der Regel eine akute Verschlimmerung der Erkrankung, also eine Exazerbation. In einem solchen Fall sind die erweiterten Möglichkeiten des Krankenhauses gefordert, also Normal oder Intensivstation, Sauerstoff oder Beatmungstherapie, ergänzende diagnostische Untersuchungen.

In einem gewissen Umfang können den Patienten auch krankengymnastische und atemtherapeutische Techniken zur Fortführung in ihrem Alltag vermittelt werden. Wünschenswert wäre auch, schon während des Krankenhausaufenthalts mit Unterstützung der Klinik eine Rehamaßnahme einzuleiten, wenn dies aus der Sicht des Arztes geboten erscheint.


Notwendigkeit der Verordnung der Sauerstoff-Langzeittherapie und Umsetzung der Therapie durch den Patienten

Prof. Dr. med. Susanne Lang, Gera

Sauerstoff steht am Beginn allen Lebens; er ist so wichtig wie Essen und Trinken. Um eine ausreichende Versorgung unseres Organismus mit Sauerstoff zu gewährleisten, müssen Lungen, Herz, Kreislauf und Muskulatur zusammenarbeiten. Wenn Atemwege oder Lunge als Folge einer chronischen Erkrankung nicht mehr genug Sauerstoff in den menschlichen Organismus hineinbringen können, versuchen Herz und Kreislauf diesen Mangel auszugleichen. Um eine Überlastung des Herzens, eine Verringerung der körperlichen Leistungsfähigkeit und damit der Lebensqualität und der Lebenserwartung zu vermeiden, ist eine Sauerstoff-Langzeittherapie zwingend erforderlich. Eine solche Therapie muss „maßgeschneidert“ sein. Sie setzt daher einen gut informierten Patienten voraus, der sicher mit den Geräten umgehen kann, und sie erfordert eine gute Zusammenarbeit zwischen seinen Ärzten (Hausarzt, Lungenfacharzt, Krankenhausarzt).


Die nichtinvasive Beatmung; welche Patienten profitieren davon?

Prof. Dr. med. Dieter Köhler, Schmallenberg

Die Behandlung der schweren COPD wurde in den letzten Jahren von der Sauerstoff-Langzeittherapie geprägt. Erst in den letzten Jahren ist in Deutschland als sehr großer Fortschritt die nicht invasive Beatmung der Patienten zu Hause hinzugekommen. Der Erfolg der Therapie hängt entscheidend von der richtigen Auswahl der Patienten und der richtigen Einstellung auf die Maskenbeatmung ab.

Eine individuell optimal durchgeführte nicht invasive Beatmung während der Nacht bewirkt eine Erholung der chronisch überlasteten Atemmuskulatur und eine Wiederauffüllung der Energiespeicher in der Atemmuskulatur. Die Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Atemmuskulatur führt in etwa zu einer Verdoppelung der Belastbarkeit.


LVR vor LTX? Lungentransplantation Ultima Ratio?

Prof. Dr. med. Georgios Stamatis, Essen

Das fortgeschrittene Lungenemphysem ist eine schwerwiegende Erkrankung, die mit schwerster Atemnot verbunden ist und die häufig zu einem vorzeitigen Tod führt. Medikamente helfen nur begrenzt, da die ursächlichen anatomischen Veränderungen der Lunge kaum beeinflussbar sind. Von den bisher praktizierten chirurgischen Verfahren versprechen die Volumenreduktion der Lunge (LVR) und die Lungentransplantation (LTX) einen Erfolg. Wenn bei einem Patienten die medizinischen Voraussetzungen für die eine oder die andere Operation gegeben sind, verbessert ein Rehabilitationsprogramm vor der Operation die Erfolgsaussichten deutlich. Die Langzeitergebnisse einer Lungentransplantation sind weiterhin vom Auftreten einer chronischen Organabstoßung abhängig.


Bronchoskopische Lungenvolumenreduktion bei verschiedenen Formen des Lungenemphysems

Prof. Dr. med. Helgo Magnussen, Großhansdorf

Die medikamentöse, die nichtmedikamentöse und die rehabilitative Behandlung des schweren Lungenemphysems führt häufig nur zu einer unzureichenden Linderung der Beschwerden. Experimentelle Untersuchungen zur bronchologischen Behandlung des Lungenemphysems („Bronchologische Lungenvolumenreduktion-BLVR“) haben bisher drei Verfahren für eine Erprobung geeignet erscheinen lassen.

Endobronchiale Ventile

Durch den Einsatz von Ventilen oder durch andere mechanische Maßnahmen werden Atemwege verschlossen mit der Folge einer Verkleinerung des Lungenvolumens bzw. einer Verminderung der Lungenüberblähung.

airway bypass Systeme

Mit einem Katheter werden kleine Löcher in die Wände der großen Atemwege gesetzt, durch die die überschüssige Luft entweichen soll.

Biologischer Umbau des Lungengewebes

Durch die Eingabe von biologischen Materialien in die Lungenbläschen (Alveolen) und die kleinen Atemwege schrumpft das so behandelte Lungengewebe und die Lungenüberblähung nimmt ab.

Sämtliche Verfahren der BVLR bedürfen noch umfassender klinischer Studien, um zu einer abschließenden Bewertung zu gelangen.


Lungensport bei schwerer COPD welche Möglichkeiten gibt es?

Prof. Dr. med. Heinrich Worth, Fürth

Patienten mit einer COPD werden durch ihre Erkrankung häufig in ihrer körperlichen Belastbarkeit erheblich eingeschränkt. Die bei körperlicher Belastung auftretende Atemnot verleitet häufig zu einer Schonung, die ihrerseits zu einer Abnahme der Kondition und als deren Folge zu einer Abnahme der Lebensqualität führt.

Individuell dosiertes körperliches Training (Kraft, Ausdauer, Koordination, Beweglichkeit) auch in einem höheren Lebensalter durchbricht die Spirale der Dekonditionierung. Idealerweise sollte in einer wohnortnahen ambulanten Lungensportgruppe trainiert werden können.


Im Anschluss an die Vorträge wurden, moderiert von Prof. Dr. med. Susanne Lang, Fragen von Patienten zu allen Aspekten der COPD von Prof. Dr. med. Helmut Teschler und Prof. Dr. med. Kurt Rasche beantwortet. Die Fragestunde dauerte rd. 45 Minuten. Zusammengefasst lautete die Botschaft an die Patienten: Eine COPD kann nach den heutigen Erkenntnissen nicht geheilt werden, aber man kann lernen, mit einer COPD zu leben.

Auf dem Symposium Lunge 2009 wurden zwei Workshops für Angehörige von COPD und Lungenemphysem-Patienten angeboten.

Wie schon im vergangenen Jahr fanden in einem Nebenraum zwei Workshops für Angehörige von COPD und/oder Lungenemphysem-Patienten statt. Der erste Workshop beschäftigte sich mit der Bewältigung von Alltagsproblemen eines (schwer kranken) COPD-Patienten und wurde moderiert von Dr. rer. pol. Helmut Berck, dem Vorsitzenden der Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V. Es wurden praktische und realitätsnahe Lösungsansätze für die alltäglichen Herausforderungen, wie Waschen, Ankleiden, Essen, sowie sinnvolle organisatorische Maßnahmen diskutiert. Auf besonderen Wunsch der Teilnehmer ging Dr. rer. pol. Berck ausführlich auf die Rolle und die wichtigsten Maßnahmen der Angehörigen im Falle eines schweren Atmenotanfalls des Betroffenen ein.
Der zweite Workshop behandelte den psychologischen Umgang mit einem (schwerkranken) COPD-Patienten, Moderator war Dr. med. Michael Köhler, stellvertretender Vorsitzender der Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V. Der Referent Werner Cassel, Diplom-Psychologe in der pneumologischen Abteilung am Universitätsklinikum Gießen, erläuterte einleitend, dass auch ein Mensch mit einer schweren Krankheit wie COPD ein hohes Maß an Lebenszufriedenheit erlangen kann. Wichtig sei, dass er nicht mit seinem Schicksal hadere, gegebenenfalls die (meistens selbstverschuldeten) Ursachen der Erkrankung verdränge und sich in die Zukunft orientiere. Der Angehörige jedoch könne dies dem Betroffenen nicht abnehmen und ein zu vehementes Einfordern des „Blicks nach vorne“ würde häufig das Gegenteil bewirken. Es folgte ein sehr angeregter und persönlicher Austausch der Teilnehmer.

Nicht nur die einzelnen Vorträge und die Workshops des Symposiums Lunge 2009 fanden das Interesse der Besucher, sondern auch die zusätzlich angebotenen kostenlosen Serviceleistungen wurden sehr rege in Anspruch genommen.
Im Einzelnen waren dies:
Messungen der Lungenfunktionen
Messung des CO-Gehalts in der Ausatemluft
Kleine Lungenfunktionsmessung
Bestimmung der Sauerstoffsättigung im Blut
Test auf Alpha-1-Antitrypsin-Mangel
Messungen des persönlichen Peak-Flow-Wertes, des Blutdrucks, des Blutzuckers und des Körperfettanteils.
Bestimmung des Lungenalters und COPD-Klassifizierung gemäß GOLD 2006.

An den jeweiligen Messplätzen bildeten sich während des gesamten Tages lange Warteschlangen. Die Wartezeit wurde durchweg zum Erfahrungsaustausch untereinander genutzt.

Ein weiterer wichtiger Anlaufpunkt für alle Besucher war die mit dem Symposium verbundene Informationsausstellung. Die 30 Stände der unterschiedlichsten Aussteller waren stets dicht umlagert. Viele persönliche Auskünfte wurden gegeben, umfangreiches Informationsmaterial wurde mit nach Hause genommen.

Zu den Ausstellern gehörten:
Unternehmen rund um die sichere, dauerhafte Versorgung mit Sauerstoff
renommierte Kliniken für die Durchführung von stationären Reha-Maßnahmen
Pharmaunternehmen, die über die Ursachen, die Diagnosen und die Therapien von chronischen Atemwegserkrankungen informierten
die drei veranstaltenden Patientenorganisationen selbst mit eigenen Informationsständen über ihre Aktivitäten und ihr Informationsmaterial
die Deutsche Atemwegsliga e. V. und die Deutsche Lungenstiftung e.V.
der Bundesverband der Organtranplantierten e.V.

In seinem Schlusswort dankte Jens Lingemann den Referenten, den Ausstellern, vor allem aber den Besuchern des Symposiums, die dessen erneuten Erfolg erst möglich gemacht haben. Ein besonderer Dank galt allen ehrenamtlichen Mitarbeitern des COPD-Deutschland e.V., der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland und der Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V die das Gelingen des Symposiums Lunge 2009 zum Wohle der Patienten maßgeblich geprägt haben. Ein besonderer Dank galt auch seiner Frau, ohne deren permanente tägliche Unterstützung in allen Dingen des Lebens die Planung und Durchführung einer solchen Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre.

Die gesamte Veranstaltung wurde wie bereits im Jahr 2008 wiederum von einem professionellen Filmteam begleitet. So wurden u. a. alle Vorträge vollständig aufgenommen. Sie werden auf eine DVD übertragen, die in einigen Monaten nach Fertigstellung angefordert werden kann. Die Veranstalter werden zu einem späteren Zeitpunkt auf ihren Internetseiten über Einzelheiten informieren.

Die Teilnehmer, vor allem aber diejenigen, die das Symposium Lunge nicht besuchen konnten, können sich die Vorträge in aller Ruhe ansehen und anhören.


Hin­weis:
Eine kom­plet­te Aufzeichnung des 3. Sym­po­sium Lunge und der Vorträge erhalten Sie hier
Die Fotore­portage zur Ver­anstal­tung kön­nen Sie hier anschauen.

Jens Lingemann und Dr. rer. pol. Helmut Berck

© COPD-Deutschland e.V.
Der Abdruck bzw. die Weit­er­ver­w­er­tung dieses Artikels oder Teilen daraus in Print/Onlinemedien bedür­fen der vorheri­gen schriftlichen Genehmi­gung des COPD-Deutschland e.V. und sind nur mit der oben genan­nten Quel­langabe ges­tat­tet.

Veranstalter:

copd deutschland
COPD - Deutschland e.V.

Mitveranstalter:

patientenorganisation
Patientenorganisation Lungenemphysem - COPD Deutschland

Mitveranstalter:

patientenliga 1
Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.

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Patientenorganisation Lungenemphysem - COPD Deutschland

Mitveranstalter:

patientenliga 1
Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.

Rückblick auf das Symposium Lunge 2007

Am 08. September 2007 fand in Hattingen, Ruhr (NRW), das 1. Symposium Lunge statt.

Es stand unter dem Motto: COPD und Lungenemphysem. Krankheit und Herausforderung

Veranstalter des Symposiums war der COPD Deutschland e.V..
Mitveranstalter waren die beiden Patientenorganisationen Lungenemphysem-COPD Deutschland und Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.. Das Symposium wurde von Patienten für Patienten veranstaltet. Es richtete sich allerdings nicht nur an die Betroffenen selbst, also an Erwachsene mit einer chronisch obstruktiven (einengenden) Bronchitis mit oder ohne Lungenemphysem (Lungenüberblähung), auch COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) genannt, eingeladen waren auch die Angehörigen der Patienten, die bei der Bewältigung einer COPD eine wichtige Rolle spielen, z.B. als „Ersthelfer“ bei einem akuten Atemnotanfall oder als „Begleiter“ z.B. bei Arztbesuchen und Informationsveranstaltungen von Patientenorganisationen.

Die Selbsthilfegruppe Lungenemphysem-COPD und die Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V. verfügen in Deutschland — nahezu gleichgewichtig — über fast 60 lokale und regional Gruppen, in denen mehrfach im Jahr über die chronischen Atemwegserkrankungen COPD und Lungenemphysem, aber auch über das Asthma bronchiale sowie über alle Aspekte der langfristigen Therapie mit Sauerstoff informiert wird. Referenten bei solchen Veranstaltungen sind in aller Regel Lungenfachärzte aus Klinik und Praxis, die dies ohne Honorar tun. Der COPD-Deutschland e.V., die Selbsthilfegruppe Lungenemphysem-COPD und die Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V. sind somit — gemeinsam — in Deutschland der „Marktführer“ hinsichtlich des Angebots kompetenter, aktueller und wissenschaftlich fundierter Informationen über die Volkskrankheit COPD auf der lokalen, der regionalen und auf Bundesebene. Bei den Treffen der genannten Selbsthilfegruppen spielen selbstverständlich auch der gegenseitige Erfahrungsaustausch über die persönliche Bewältigung der Erkrankung sowie die menschliche Begegnung — COPD-Patienten leiden häufig wegen ihrer Immobilität unter einer sozialen Vereinsamung — eine besonders wichtige Rolle.

Das Symposium Lunge 2007 wurde bei einer Teilnahme von etwa 1.300 Besuchern, die aus dem gesamten Bundesgebiet nach Hattingen gekommen waren, von Jens Lingemann, dem Initiator und Organisator des Symposiums und gleichzeitigem Gründer und Koordinator der Selbsthilfegruppe Lungenemphysem-COPD, eröffnet. In seiner Begrüßung wies Jens Lingemann darauf hin, die „unbekannte Volkskrankheit“ COPD öffentlich zu machen und dazu kompetente Informationen von anerkannten Lungenfachärzten aus ganz Deutschland nicht nur in Hattingen anzubieten. Ziel aller Anstrengungen sei stets, die Lebensqualität der betroffenen Patienten zu verbessern. Nachdem die Bürgermeisterin von Hattingen, Frau Dr. Goch, einige Grußworte gesprochen hatte, erklärte Jens Lingemann das Symposium für eröffnet und übergab das Wort an Herrn Prof. Dr. Helmut Teschler, Chefarzt Abteilung Pneumologie an der Ruhrland-Klinik Essen-Heidhausen, der als Tagungspräsident die Vortragsreihe begann.

Die folgenden Themen wurden auf dem Symposium Lunge 2007 besprochen:


Ursachen von chronischer Bronchitis,COPD-Lungenemphysem

Prof. Dr. Helmut Teschler, Essen

Die COPD ist eine von der Öffentlichkeit in ihrer Bedeutung und in ihrer Bedrohung noch nicht ausreichend wahrgenommene Volkskrankheit mit einer sehr hohen Dunkelziffer. Ursächlich für die Entwicklung einer COPD, die sowohl bei Männern als auch — in zunehmendem Maße — bei Frauen auftritt, sind nach heutiger Erkenntnis: genetische Faktoren, Belastungen der Atemwege im frühen Kindesalter, z.B. Keuchhusten, Schadstoffe (Noxen) im privaten und im beruflichen Umfeld. Im privaten Bereich steht das inhalative Rauchen an erster Stelle — von 10 COPD-Patienten haben 9 stark geraucht. Im beruflichen Umfeld spielen Schadstoffe am Arbeitsplatz — vor allem Stäube und andere Belastungen der Atemluft — eine wichtige Rolle. Die allgemeine Luftverschmutzung kann zusätzlich die Entstehung einer COPD begünstigen. Als Ergebnis der genannten Belastungen kommt es zu einer chronischen Entzündung der gesamten Atemwege, zur vermehrten Bildung von zum Teil zähem Schleim sowie zu einem Umbau von Schleimhaut, Muskulatur und Bindegewebe der Lunge sowie zur Bildung von Blasen in der Lunge (Lungenemphysem). Hinzu kommt nach neueren Erkenntnissen eine zum Teil erhebliche Einschränkung der Durchblutung der Lunge. Dieser Krankheitsprozess beeinträchtigt in starkem Masse auch die Leistungsfähigkeit des Herzens. Am Ende dieser Erkrankung sitzt die kaum noch bewegliche Lunge zusammen mit einem schwachen Herzen im „knöchernen Käfig“ des Brustkorbs. Der Patient hat eine lebensbedrohliche Erkrankung, die seine Lebensqualität beträchtlich einschränkt.


Behandlung der COPD und des Lungenemphysems in der Akut-Klinik

Patientencompliance ist der Eckpfeiler der erfolgreichen Therapie
Prof. Dr. Rainer Willy Hauck, Bad Reichenhall

Ausgehend von der Definition der COPD als einer Verengung der Atemwege, die nicht rückgängig gemacht werden kann, beruht das Konzept einer erfolgreichen Therapie auf 3 Säulen:
sorgfältige und umfassende individuelle Anamnese
angemessene und leitliniengerechte individuelle Behandlung
dauerhafte Mitwirkung des Patienten (Compliance), getragen
vom Verständnis der Erkrankung, dem Vertrauen zu seinem Arzt, dem „Komfort“ der Behandlung und dem Erfolg der gesamten medikamentösen und nichtmedikamentösen Therapie.

Zu einer fachgerechten Anamnese gehören neben der Untersuchung der Atemwege, insbesondere die Einbeziehung von Begleiterkrankungen ( HerzKreislaufsystem), körperliche Belastbarkeit ( Sauerstoffverbrauch in Ruhe und unter Belastung, 6-Minuten-Gehtest) sowie eine Röntgenuntersuchung und evtl. eine Bronchoskopie der Lunge sowie bei Verdacht auf ein Lungenemphysem auch eine Computer-Tomographie.

Die an den Leitlinien orientierte, individuelle Therapie beginnt mit der Prävention (Verzicht auf das Rauchen, Meidung von Luftschadstoffen) sowie den Schutzimpfungen gegen Grippe und Pneumokokken. Die medikamentöse Behandlung der COPD umfasst sowohl den Einsatz von die Atemwege erweiternden Medikamenten (Bronchodilatatoren) als auch die Gabe von entzündungshemmenden Medikamenten (Glukokortikoide, also Kortison). Ein Schwerpunkt der Therapie ist die rechtzeitige intensive Behandlung von Verschlechterungen der Erkrankung, z.B. bei einem Infekt.

Zur nichtmedikamentösen Langzeitbehandlung der COPD gehören körperliches Training, also Lungensport, Patientenschulung, Atemphysiotherapie, Ernährung und der Einsatz von Hilfsmitteln zur Lösung und zur Entfernung des Schleims.


Hauptpfeiler der Therapie: Die Inhalation

Dr. Thomas Voshaar, Moers

Die direkte Platzierung der Medikamente an dem zu behandelnden Organ, das ist bei Atemwegserkrankungen das Lungen und Bronchialsystem, ist die große Chance für den Erfolg der Therapie. Gerade in den letzten Jahren sind die Inhalationsgeräte technisch gesehen ständig verbessert worden. Dies hat einerseits zu einer von den Patienten, aber auch von den Ärzten häufig nicht durchschaubaren Vielfalt der Systeme geführt. Andererseits ist es aber dadurch heute möglich und für den Therapieerfolg entscheidend, für jeden Patienten das für ihn passende Inhalationsgerät zu finden und zu verordnen. Dies ist die schwierige Aufgabe des Arztes.

Um die richtige Anwendung des Inhalationssystems zu gewährleisten, bedarf es einer intensiven Schulung des Patienten und einer regelmäßigen Kontrolle der Inhalationstechnik. Bei der Auswahl des Inhalationssystems sind zu beachten:
die manuellen und die geistigen Fähigkeiten des Patienten
der Schweregrad der Atemwegserkrankung
die Bevorzugung eines bestimmten Systems
Gleichheit der Systeme für verschiedene Wirkstoffe
die Kosten der Systeme
Zur Behandlung eines akuten Atemnotanfalles ist stets die Verordnung eines treibgasbetriebenen Dosieraerosols mit einem atemwegserweiternden Wirkstoff geboten.


Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit bei COPD, woran liegt es, was kann man tun?

PD Dr. Susanne Lang, Bad Lippspringe

Patienten mit einer COPD, insbesondere in einem fortgeschrittenen Stadium schränken aufgrund einer bestehenden oder von ihnen befürchteten Atemnot
ihre körperliche Aktivitäten immer mehr ein. Dieses Verhalten führt zu einer ständigen Verschlechterung der körperlichen Leistungsfähigkeit, bis hin zur Immobilität und zum Abbau von für die Atmung und für das Gehen wichtiger Muskelgruppen. Hinzu kommen dann Angst, Depressionen und Antriebslosigkeit. Aus dieser zunehmenden Dekonditionierung muss der Patient herausgeholt werden. Dabei kann der Arzt hinweisend, unterstützend und fördernd mitwirken, aber die eigentliche, vor allem regelmäßige Trainingsarbeit muss der Patient selbst leisten.

Trainiert werden müssen vor allem die Atmung und die Muskulatur. Um eine Atemnot zu vermeiden, muss die körperliche Belastung der individuellen Belastungsfähigkeit angepasst werden (langsam, aber länger). Außerdem müssen Atemtechniken, z.B. die Lippenbremse, und atemerleichternde Körperhaltungen erlernt werden. Eine ausreichende Muskulatur ist erforderlich, um durch die körperliche Bewegung Lunge, Herz und Muskeln ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind z.B. folgende Sportarten geeignet: Radfahren, Nordic Walking, Jogging. Eventuell ist auch ein gezielter Aufbau der Muskulatur durch ein individuelles Krafttraining erforderlich. Bewegung verbessert die Lebensqualität


Rehabilitation: Unnütze Geldverschwendung oder notwendige

Therapiemaßnahme. Was ist gesichert?
Dr. Konrad Schultz, Pfronten, Ried

Patienten mit einer COPD erhalten vergleichsweise selten eine medizinische Rehabilitationsbehandlung. Häufig scheitert eine Reha-Maßnahme schon an der Begründung des Antrages. Denn durch eine Reha-Maßnahme soll nicht die Krankheit als solche „geheilt“ werden, sondern für den Betroffenen sollen die „Folgen“ der Erkrankung rückgängig gemacht oder verringert werden. Ziel einer Reha-Maßnahme ist es, trotz der Erkrankung in seinem individuellen Lebensalltag selbstständig zurechtzukommen. Also: eine eigene Wohnung unterhalten zu können, angstfrei und körperlich belastbar zu sein und soziale Kontakte wahrnehmen zu können. Die Trainingsdisziplin der COPD-Patienten während einer Reha-Maßnahme ist die Erlangung von Fähigkeiten zur Bewältigung ihres Alltags.

Die Wirksamkeit einer pneumologischen Rehabilitation ist auf höchstem Evidenzgrad gesichert, und zwar für COPD-Patienten aller Schweregrade, auch in einem höheren Lebensalter.

Ausgehend von den wichtigsten Komponenten der Therapie, also Patientenschulung, Verhaltenstraining, medizinische Trainingstherapie (auch für Schwerkranke), Atemphysiotherapie, Ernährungsberatung und Tabakentwöhnung ergeben sich vor allem folgende gesicherte Effekte: Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit, Verminderung der Atemnot, Erhöhung der Lebensqualität, Verringerung der Anzahl und der Dauer von Krankenhausaufenthalten und eine Verlängerung der Lebenszeit. Hinzu kommt eine Senkung der Behandlungskosten für den jeweiligen Kostenträger.


Eigenverantwortung was kann der Patient für sich tun?

Prof. Dr. Wolfgang Petro, Bad Reichenhall

Die Patienten im allgemeinen, aber auch und gerade die COPD-Patienten müssen erkennen und lernen, dass sie mehr Verantwortung für sich selbst übernehmen müssen. Warum ist das so? Der erste Grund dafür ist das Problem der Gewährleistung einer ausreichenden ärztlichen Versorgung. Die Anzahl der Patienten, insbesondere derer mit einer COPD, wird in den nächsten Jahren steigen, die Anzahl der Hausärzte wird dagegen sinken. Die Anzahl der Lungenfachärzte bleibt höchstens unverändert.

Der zweite Grund für die Übernahme von mehr Eigenverantwortung ist die voraussichtliche Entwicklung in der Gesundheitspolitik, hier ist mit einer weiteren Begrenzung von Diagnose und Therapiemöglichkeiten zu rechnen. Der Umfang der finanziellen Eigenbeteiligung des Patienten wird voraussichtlich steigen. Hinzu kommen ungesunde Lebensformen, Abschieben von Verantwortung für die eigene Lebenssituation auf Andere sowie das Fehlen schlagkräftiger, durchsetzungsfähiger Patientenorganisationen, in denen sich Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen zusammengeschlossen haben.

Basis für die Übernahme von Eigenverantwortung ist:

Wissen
Beschaffung von Informationen über Ursachen, Diagnose und Therapie der Erkrankung; solche Informationen sind zwar in großem Umfang verfügbar, sie werden aber von den Patienten nicht gesucht und genutzt.

Können:
Die Erkrankung bewältigen zu können; also alle Fertigkeiten ausüben zu können, die z.B. während einer Reha-Maßnahme vermittelt werden.

Tun:
All das, was einem beigebracht wurde oder was man sich selbst erarbeitet hat, muss auch getan werden (Atemübungen, Körperhaltungen, Lungensport, Ernährung).

Beibehalten:
....und dies dauerhaft, denn gerade bei einer COPD gilt, Stillstand ist Rückschritt.

Eigenverantwortung zu übernehmen, ist eine mühsame Pflicht, die jeder Patient nur selbst erfüllen kann. Die Belohnung für Wissen, Wille, Fleiß und Ausdauer ist jedoch eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität, wahrscheinlich sogar die Verlängerung eines lebenswerten Lebens.


Hilfe zur Selbsthilfe bei COPD Zusammenarbeit der Organisationen:
COPD-Deutschland e.V.
Selbsthilfegruppe Lungenemphysem-COPD
Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.

In Deutschland gibt es nur wenige Patientenorganisationen, die hauptsächlich von COPD-Patienten und/oder von Patienten mit einem Lungenemphysem getragen werden und die deren Bedürfnisse und Interessen vertreten. Drei Organisationen, die 1985 gegründete Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V., die 2001 entstandene Selbsthilfegruppe Lungenemphysem-COPD sowie der COPD-Deutschland e.V., Gründungsjahr 2006, kooperieren im Interesse der COPD-Patienten auf verschiedenen Feldern. Die Zusammenarbeit hat das Ziel, bestehende Stärken gemeinsam zu nutzen und weiter auszubauen sowie bestehende Schwächen zu beseitigen.

Die genannten Organisationen unterhalten zur Zeit nahezu gleichgewichtig fast 60 lokale und regionale Gruppen, in denen regelmäßig Informationsveranstaltungen — überwiegend von Lungenfachärzten — angeboten werden. Erfahrungsaustausch und soziale Kontakte gehören als weitere Schwerpunkte dazu. Mehr Informationsmöglichkeiten mit dieser Struktur für COPD-Patienten und deren Angehörige auf der lokalen Ebene hat keine andere Patientenorganisation in Deutschland. Hinzu kommen gemeinsame Broschüren z.B. über die Hilfe zur Selbsthilfe bei COPD und Asthma bronchiale sowie über die langfristige Versorgung mit Sauerstoff. Während die Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V. (zusammen mit der AG Lungensport in Deutschland e.V.) noch die sehr gut eingeführte Patientenzeitschrift „Luftpost“ (Auflage zur Zeit 12.000 Exemplare) herausgibt und jeweils ein Internet-Forum „Asthma“ und „COPD-Lungenemphysem“ unterhält, bietet die Selbsthilfegruppe Lungenemphysem-COPD über ihre Mailing-Liste, deren Archiv und einen wöchentlichen Newsletter umfassende Informationen zur Diagnose und der Therapie der COPD und des Lungenemphysems.

Im Mittelpunkt aller gemeinsamen Bemühungen steht die kompetente und aktuelle Information für die Patienten auf der Grundlage gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse, des aktuellen Standes der Forschung über die Behandlung von Atemwegserkrankungen und der persönlichen langjährigen Erfahrungen der Mitglieder der genannten Patientenorganisationen.

Nicht nur die einzelnen Vorträge des Symposiums Lunge 2007 fanden das besondere Interesse der Besucher, sondern auch die zusätzlich angebotenen
kostenlosen Serviceleistungen wurden sehr rege in Anspruch genommen.
Im Einzelnen waren dies:
Messungen der Lungenfunktion
Bestimmung der Sauerstoffsättigung im Blut
Test auf Alpha-1-Antitrypsin-Mangel
Messungen des persönlichen Peak-Flow-Wertes, des Blutdrucks, des Blutzuckers und des Körperfettanteils

An den jeweiligen Messplätzen bildeten sich während des gesamten Tages lange Warteschlangen. Die Wartezeit wurde durchweg zum Erfahrungsaustausch untereinander genutzt.

Ein weiterer wichtiger Anlaufpunkt für alle Besucher war die mit dem Symposium verbundene Informationsausstellung. Die etwa 30 Stände der unterschiedlichsten Aussteller waren stets dicht umlagert. Viele persönliche Auskünfte wurden gegeben, umfangreiches Informationsmaterial wurde mit nach Hause genommen — und wird hoffentlich auch gelesen.

Zu den Ausstellern gehörten:
Unternehmen rund um die sichere, dauerhafte Versorgung mit Sauerstoff
renommierte Kliniken für die Durchführung von stationären Reha-Maßnahmen
Unternehmen, die über die Ursachen, die Diagnose und die Therapie von chronischen Atemwegserkrankungen
informierten
die drei veranstaltenden Patientenorganisationen selbst mit eigenen Informationsständen über ihre Aktivitäten und ihr Informationsmaterial

In seinem Schlusswort dankte Jens Lingemann kreuz den Referenten, den Ausstellern, vor allem aber den Besuchern des Symposiums, die dessen überwältigenden Erfolg erst möglich gemacht haben. Ein besonderer Dank galt allen ehrenamtlichen Mitarbeitern des COPD-Deutschland e.V., der Selbsthilfegruppe Lungenemphysem-COPD und der Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V., die das Gelingen des Symposiums Lunge 2007 zum Wohle der Patienten maßgeblich geprägt haben.


Hin­weis:
Eine kom­plet­te Aufzeichnung des 1. Sym­po­sium Lunge und der Vorträge erhalten Sie hier
Die Fotore­portage zur Ver­anstal­tung kön­nen Sie hier anschauen.

Jens Lingemann kreuz und Dr. rer. pol. Helmut Berck

© COPD-Deutschland e.V.
Der Abdruck bzw. die Weit­er­ver­w­er­tung dieses Artikels oder Teilen daraus in Print/Onlinemedien bedür­fen der vorheri­gen schriftlichen Genehmi­gung des COPD-Deutschland e.V. und sind nur mit der oben genan­nten Quel­langabe ges­tat­tet.

2. Symposium-Lunge in Hat­tin­gen

Am 13. September 2008 fand in Hattingen, Ruhr (NRW), das 2. Symposium Lunge statt.

Es stand unter dem Motto: COPD und Lungenemphysem. Leben mit der Krankheit. Was kann man tun?

Veranstalter des Symposiums war der COPD Deutschland e.V..
Mitveranstalter waren die beiden Patientenorganisationen Lungenemphysem-COPD Deutschland und Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V..

Das Symposium richtete sich nicht nur an Patienten mit einer chronisch obstruktiven (einengenden) Bronchitis mit oder ohne Lungenemphysem (Lungenüberblähung), auch COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) genannt, sondern auch an die Angehörigen der Patienten, die bei der Bewältigung einer COPD eine wichtige Rolle spielen. Für die Angehörigen wurden daher zwei Workshops angeboten mit dem Thema „Die Bewältigung der alltäglichen Probleme im Umgang mit COPD und Lungenemphysem“.

Die Selbsthilfegruppe Lungenemphysem-COPD Deutschland und die Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V. verfügen in Deutschland über mehr als 60 lokale und regionale Gruppen, in denen mehrfach im Jahr über die chronischen Atemwegserkrankungen COPD und Lungenemphysem, aber auch über das Asthma bronchiale sowie über alle Aspekte der langfristigen Therapie mit Sauerstoff informiert wird. Referenten bei solchen Veranstaltungen sind in aller Regel Lungenfachärzte aus Klinik und Praxis, die dies ohne Honorar tun.

Der COPD-Deutschland e.V., die Selbsthilfegruppe Lungenemphysem-COPD Deutschland und die Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V. sind daher — zusammen betrachtet — in der Bundesrepublik „Marktführer“ hinsichtlich des Angebots kompetenter, aktueller und wissenschaftlich fundierter Informationen über die Volkskrankheit COPD auf der lokalen, der regionalen und auf Bundesebene.

Das Symposium Lunge 2008 wurde bei einer Teilnahme von knapp 1700 Besuchern das waren rd. 400 mehr als im Jahr zuvor von Jens Lingemann, dem Initiator und Organisator des Symposiums und gleichzeitigem Gründer und Koordinator der Selbsthilfegruppe Lungenemphysem-COPD Deutschland, eröffnet. In seiner Begrüßung wies Jens Lingemann darauf hin, dass die drei Veranstalter stets bemüht sind, durch ihre intensive Kooperation COPD und Emphysem-Patienten Rat und Hilfe anzubieten.

Nach wie vor werde die COPD hinsichtlich ihrer Belastungen für die Lebensqualität der Betroffenen und für das Gesundheitswesen in der öffentlichkeit nur unzureichend wahrgenommen. Auf der Basis einer richtigen Diagnose und der Akzeptanz der Therapie müssten Arzt und Patient die Erkrankung gemeinsam „managen“. Ein besonderer Dank gelte daher den Referenten, die auf dem Gebiet der Pneumologie national und international als Kapazitäten ihres Fachs anerkannt seien. Ihr persönlicher Einsatz und ihr Engagement für die Bemühungen der Veranstalter bilden eine wesentliche Grundlage für den Erfolg des Symposiums.

Ein besonderes Grußwort an die Gäste und die Veranstalter des Symposiums richtete Hans Dirmeier, Gründer und Ehrenvorsitzender der Deutschen Selbsthilfegruppe Sauerstoff-Langzeit-Therapie (LOT) e.V. Herr Dirmeier betonte vor allem, wie wichtig es sei, dass die Selbsthilfeorganisationen die Verbundenheit der Patienten untereinander fördern und ihre Arbeit nur am Wohle der Betroffenen orientieren. Die Vermittlung von Wissen und der Austausch von Erfahrungen im Umgang mit den chronischen Atemwegserkrankungen müsse das Ziel jeglicher Bemühungen sein. „Getrennt marschieren, gemeinsam siegen“, sei die Devise.

Zu folgenden Themen wurden auf dem Symposium Lunge 2008 Vorträge angeboten:


Früherkennung, erste Anzeichen und Maßnahmen.

Warum bleiben COPD und Emphysem oftmals so lange unerkannt?
Prof. Dr. med. Helmut Teschler, Essen

COPD und Lungenemphysem sind immer noch Spätdiagnosen, obwohl diese Erkrankungen in den letzten Jahren den Rang einer Volkskrankheit angenommen haben. Der wichtigste Grund für die Spätdiagnosen dürfte in der Tatsache zu sehen sein, dass Patienten mit leichtem Lungenemphysem oder COPD an unspezifischen Symptomen wie Husten und Auswurf leiden und diese bagatellisieren. Führt Atemnot zu eingeschränkter körperlicher Belastbarkeit, wird oft keine Lungenfunktionsprüfung veranlasst, sondern die verminderte Leistungsfähigkeit durch körperliche Schonung kompensiert.

Sucht der Patient doch einen Arzt auf, werden die frühen Symptome oft genug verharmlost und keine Anstrengungen unternommen, die Ursache der Beschwerden gründlich abzuklären. Nicht selten wird die Atemnot auf eine Herzerkrankung geschoben, doch selbst bei unauffälliger Herzdiagnostik wird dann keine Lungenfunktionsprüfung veranlasst. Hinzu kommt, dass Lungenfunktionsprüfungen in dieser Situation von Hausärzten selten eingesetzt oder die Ergebnisse verharmlost werden. Doch nur durch gründliche Abklärung durch den Spezialisten könnte die Diagnose „COPD“ in einem frühen Stadium erkannt und eine adäquate Behandlung eingeleitet werden. Kurz und gut: Die Frühdiagnose von Emphysem und COPD liegen nach wie vor schwer im Argen!

Fazit: Die COPD ist eine Erkrankung, die die Lunge zerstört. Vor allem die richtige Behandlung der akuten Verschlechterung, der Exazerbation, ist für die Patienten „lebenswichtig.“


Notwendigkeit der Behandlung durch den Pneumologen, umfassende Diagnostik im ambulanten/stationären Bereich.

Dr. med. Wolfgang Scherer, Utersum auf Föhr

Kaum eine Spezialdisziplin der Inneren Medizin verfügt über eine so aussagekräftige, gut standardisierte und nichtinvasive Funktionsdiagnostik wie die Lungenheilkunde. Nichtinvasiv bedeutet, dass die Patienten nur wenig belastet werden, umgekehrt können die Untersuchungen problemlos wiederholt werden, um eine sichere Diagnostik der Erkrankung, der Einschätzung des Schweregrades und eine Verlaufskontrolle zu gewährleisten.

Der Vortrag stellte die Routinemethoden dar, wie sie jeder Lungenarzt in seiner Praxis regelmäßig durchführt. Für Patienten verständlich wurden die Grundprinzipien der Bodyplethysmographie, der Diffusionsmessung, der Blutgasanalyse, der Mundverschlussdruckmessung und der Ergospirometrie erklärt. Weitere Methoden der bildgebenden Diagnostik (Röntgen, CT, Ultraschall des Herzens) wurden in ihrer Bedeutung ebenfalls kurz dargestellt.

Fazit: Eine routinemäßige Lungenfunktion der Patienten mit Atemnot ist der Traum aller Pneumologen. Daher geht an die Allgemeinmediziner und die Internisten die Bitte, liebe Kolleginnen und Kollegen, denkt auch an die Lunge.


Asthma und COPD: Zwei verschiedene Krankheitsbilder?

Prof. Dr. med. Kurt Rasche, Wuppertal

Das Asthma beginnt in der Regel in der Jugend und ist häufig mit Allergien verknüpft. Nur ca. 30% der Patienten mit Asthma bronchiale sind Raucher. Die Krankheit betrifft überwiegend die Atemwege, während das Lungengerüst in der Regel nicht betroffen ist.

Die COPD ist eine Erkrankung des höheren Lebensalters. In der Regel haben die Patienten jahrelang Zigaretten geraucht. Neuere Untersuchungen zeigen jedoch auch, dass ca. 20 bis 30% der Patienten mit COPD Nichtraucher waren. Die COPD verändert sowohl die Atemwege als auch das Lungenparenchym.

Das Asthma bronchiale und die COPD unterscheiden sich sowohl in ihren Symptomen als auch in der Lungenfunktion und der Darstellung in den bildgebenden Verfahren, insbesondere der Computertomographie. Die Unterscheidung von Asthma und COPD ist für die Behandlung und die Prognose der Erkrankungen von großer Bedeutung; sie sollte daher stets angestrebt werden. Die verbesserte Kenntnis der Unterschiede zwischen Asthma und COPD werden auch sicher dazu führen, dass gezieltere medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlungsmethoden für die beiden Krankheitsbilder entwickelt werden können.

Fazit: COPD ist nicht Asthma. Asthma ist nicht COPD. Ein Asthma kann gut behandelt werden. Eine COPD machen es Arzt und Patient schwer.


Trainingstherapie mit Sauerstoff trotz fortgeschrittener COPD

Dr. med. Klaus Kenn, Schönau

Der Zeitpunkt, an dem ein COPD-Patient einsehen muss, dass es ohne Sauerstofflangzeittherapie nicht mehr geht, wird meist als weiterer Schritt nach unten, als Strafe wegen der öffentlichmachung der Krankheit und somit als Grund für zusätzliche Resignation erlebt.

Dass Sauerstoff nicht anbindet, sondern vielmehr mobiler machen kann, dass er für viele das wichtigste aller Medikamente ist und dass Sauerstoff das Leben besser und länger macht, all dies wurde ausführlich dargestellt und an Beispielen aus der täglichen Praxis erläutert.

Fazit: Individuell dosiertes körperliches Training schafft Lebensqualität in (fast) jedem Stadium einer COPD. Körperliches Training bringt gerade den schwer Erkrankten viel und fördert die psychische Entspannung und damit die gesamte Lebensqualität.


Was fördert, was verhindert die Compliance des Patienten

Prof. Dr. med. Rainer Willy Hauck, Bad Reichenhall

Die medizinische Behandlung lebt durch das funktionierende Zusammenspiel von Arzt, Patient und Behandlungsmaßnahme. Das Verstehen des Patienten, seines Anliegens, seiner speziellen Krankheitssituation und möglicherweise seiner sozialen Beeinträchtigung ist von ebenso großer Bedeutung wie das verstanden werden des Arztes durch den Patienten. Hier helfen informative Gespräche und Aufklärung. Diese schaffen Vertrauen, damit auch komplexe ärztliche Entscheidungen vom Patienten umgesetzt werden.

Ausschlaggebend für den Erfolg der Behandlung ist in erheblichem Maße die Therapietreue des Patienten. Diese kann wiederum nur dann entstehen, wenn die vereinbarten medikamentösen, nicht-medikamentösen und apparativen Behandlungsmaßnahmen vom Patienten umgesetzt werden.

Letztlich spielt auch der Komfort der Behandlung für die Compliance eine Rolle — so tragen auch einfach anzuwendende Medikamente und technisch für jedermann zu bedienende Geräte zum Gelingen einer erfolgreichen medizinischen Behandlung bei.

Fazit: Die Nicht-Compliance ist die teuerste Erkrankung, denn nur 30-50 % aller Therapieempfehlungen werden von den Patienten auch umgesetzt. Eine erfolgreiche Therapie ist nur möglich, wenn Patient und Arzt vertrauens und verständnisvoll zusammenarbeiten.


Kortison Teufelszeug oder Wundermedizin?

Prof. Dr. med. Adrian Gillissen, Leipzig

Die Nebenwirkungen systemischer, das heißt als Spritze oder als Tablette gegebener Kortikosteroide sind umfangreich und von der Dosis, der Dauer der Verabreichung und des gewählten Kortikosteroids abhängig. Beispiele sind hierfür das Cushing-Syndrom mit unter anderem Vollmondgesicht, Entwicklung einer Impotenz, Verstärkung eines bestehenden Diabetes mellitus, Fettverteilungsstörungen mit Überwiegen im Gesicht, am Nacken und am Stamm sowie Fettverlust an den Extremitäten, Osteoporose (Knochenerweichung), Augenerkrankungen und vieles andere mehr.

Kann daher heute Kortison noch mit ruhigem Gewissen verordnet werden, gibt es vielleicht bessere entzündungshemmende Medikamente?

Kortison hat aber auch etwas Gutes. Im allergischen Schock rettet es Menschenleben; es vermindert die Symptome beim Rheuma und wirkt bei bestimmten Entzündungsformen, wie z.B. chronisch-entzündlicher Darmerkrankung oder Lungenerkrankungen, bei denen das Lungengewebe durch das eigene Immunsystem angegriffen wird. Kortison kann auch lokal wirken, z.B. in Form von Hautcremes und natürlich bei der inhalativen Therapie bei Asthma oder bei der COPD. Bei der lokalen Anwendung treten deutlich weniger Nebenwirkungen auf.

Beim Asthma ist die inhalative Kortisonanwendung mit einer Reduktion von Asthma-Sterbefällen assoziiert, wie große Studien zweifelsfrei belegen konnten.

Bei der COPD kann eine langfristige inhalative Kortisontherapie die Rate an akuten Verschlimmerungen (Exazerbationen) signifikant senken und zumindest im Trend die Sterbefälle senken.

Die häufigste Nebenwirkung bei der inhalativen Therapieform ist ein Pilzbefall von Mund und/oder Rachen und eine Heiserkeit. Deswegen muss nach der Anwendung der Mund gespült werden oder man kann auch etwas essen, um die lokalen Medikamentenreste zu beseitigen.

Moderne inhalative Kortisonpräparate werden in der Leber sehr schnell abgebaut, sodass auch bei hohen inhalativen Dosen systemische, das heißt den ganzen Körper betreffende, Nebenwirkungen kaum auftreten.

Natürlich gibt es Alternativen. Diese sind aber entweder schwächer antientzündlich wirksam oder haben noch größere Nebenwirkungen. Die gute Effektivität von Kortison fußt auf der sehr breiten, das heißt auf vielen Ebenen der Entzündung eingreifende Wirkung.

Zusammenfassend bleibt es also leider dabei: Kortison ist beides, zwar ein Teufelszeug, aber auch ein Lebensretter. Wie fast immer in der Medizin kommt es bei der Wirkung und den Nebenwirkungen auf die Dosis, die Form der Verabreichung und die Therapiedauer an, die im Rahmen von Nutzen und Schaden auf die Erkrankung bezogen gegeneinander abgewogen werden müssen.

Fazit: inhalatives Kortison muss dauerhaft genommen werden, und zwar stets in Kombination mit einem Medikament, das die Bronchien erweitert. Dabei muss die „technisch“ richtige Inhalation unbedingt beherrscht werden. Höher dosiertes Kortison in Form von Tabletten sollte — wenn möglich — nur im Notfall verabreicht werden und dann nur über einen begrenzten Zeitraum, z.B. über 2 Wochen.


Ventile für die Lunge: Bronchoskopische Lungenvolumenreduktion

Prof. Dr. med. Jochim Ficker, Nürnberg

Bei Patienten mit sehr schwerem Lungenemphysem wird in sehr seltenen Fällen eine operative Lungenvolumenreduktion durchgeführt. Dabei werden besonders stark vom Emphysem betroffene Bereiche der Lunge entfernt, sodass vor allem die "Atemmechanik" verbessert wird. Insbesondere die Funktion des Zwerchfells, des wichtigsten Muskels unserer "Atempumpe" kann durch eine Lungenvolumenreduktion deutlich verbessert werden.

Um die Operationsrisiken zu vermeiden, wurde in den letzten Jahren das Verfahren der bronchoskopischen Lungenvolumenreduktion durch Implantation von speziellen Ventilen in die Bronchien entwickelt. In dem Vortrag wurde dieses Verfahren dargestellt. Erste Ergebnisse der sog. "VentStudie" zusammen mit den Nürnberger Therapieerfahrungen wurden ausführlich erläutert.

Fazit: Die Implantation von speziellen Ventilen in die Bronchien ist nur dann zu rechtfertigen, wenn der Patient mit hoher Wahrscheinlichkeit davon einen (großen) Vorteil hat. Um dies zu gewährleisten, sind umfangreiche Voruntersuchungen erforderlich. Zudem muss eine „ventilgerechte“ Anatomie der Bronchialgänge gegeben sein.


Sauerstofftherapie bei COPD. Wann nötig? Wie lange? Wie?

Dr. med. Konrad Schultz, Bad Reichenhall

Bei COPD-Patienten mit anhaltendem Sauerstoffmangel ist die Langzeit-Sauerstofftherapie eine entscheidende Behandlungsmaßnahme. In dem Vortrag wurde dargestellt, bei welchen Patienten eine solche Behandlung sinnvoll und notwendig ist und welche Untersuchungen vorher erforderlich sind. Weiter wurde erläutert, wie die Sauerstofftherapie konkret durchgeführt werden muss (Dauer, Sauerstoff-Dosierung in Ruhe und bei Belastung, Nasenpflege, Sauerstoffsonden, Sparventile). Eingegangen wurde auch auf die verschiedenen Sauerstoffquellen (Sauerstoffkonzentratoren, Flüssigsauerstoff u.a.). Ein wichtiger Themenschwerpunkt war die Mobilität unter Sauerstoff.

Fazit: Sauerstoffmangel im Blut bleibt zunächst unbemerkt, macht schließlich irgendwann müde und schädigt in einem späteren Stadium massiv das Herz. Die Dauergabe von Sauerstoff — mindestens 16 Stunden, besser 24 Stunden — verhindert daher die Schädigung des Herzens. Die COPD mit ihren Symptomen, also Auswurf, Husten, Atemnot, bleibt aber bestehen.


Neue Erkenntnisse zum Stellenwert von Mukopharmaka bei COPD

Prof. Dr. med. Uwe R. Jürgens, Bonn

Die chronische Bronchitis mit der typischen Symptomatik von Husten und Auswurf wird heute der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) im GOLD-Stadium I zugeordnet. Sie wird primär verursacht durch verschiedene inhalative Schadstoffe, insbesondere durch Zigarettenrauchen und weitere Umweltbelastungen, wie Feinpartikel, Ozon und andere Emissionen oder sie kann genetisch bedingt sein.

Infekte der Atemwege und Exazerbationen sind gehäuft bei vermehrter Schleimproduktion und oft bestimmend für den Verlauf der chronischen Bronchitis.

Leitlinien empfehlen (www.goldcopd.org), primär die Einatmung von Schadstoffen, welche die Lunge belasten, zu vermeiden sowie Schutzimpfungen und bedarfsweise die Inhalation kurzwirksamer Bronchodilatatoren.

Schleimlösende Medikamente (Mukolytika), z.B. Ambroxol, NAC u.a. werden dagegen nicht generell empfohlen, auch wenn einige Patienten davon profitieren, wird der Gesamtnutzen als gering angesehen.

Als Voraussetzung zum Einsatz von Mukolytika bei COPD werden eine antioxidative Wirkung und die Abnahme von Exazerbationen gefordert, die für NAC in einer 3-jährigen klinischen Studie (BRONCUS) nicht nachgewiesen werden konnte.

Da Sauerstoffradikale die Schleimproduktion, Bronchokonstriktion, Kortisonresistenz und den Abbau von schützenden Antiproteasen induzieren, ist ein neues, über die Sekretolyse hinausgehendes, antioxidatives und antiinflammatorisches Wirkprofil für Mukopharmaka wichtig, um die bei chronischer Bronchitis und schwerer COPD vergleichbare entzündliche Zellinfiltration frühzeitig zu kontrollieren.

Um diese Hypothese zu prüfen, wurde von uns für 1.8-Cineol, bekannt als der Hauptbestandteil von Eukalyptusöl (SoledumR Kapseln), bisher eine Hemmung wichtiger Entzündungsmediatoren, die die Schleimproduktion und die Exazerbationen fördern, in humanen Monozyten und Lymphozyten beschrieben. Aktuelle Ergebnisse zeigen, dass der Wirkstoff sowohl die Produktion von Sauerstoffradikalen bei therapeutischer Dosis in Monozyten um 53% hemmt als auch die Bildung von H2O2, das in der Lunge entzündlich wirkt. In einer klinischen Studie (noch nicht veröffentlicht) bei mittel bis schwerer COPD (GOLD II-III, 220 Patienten) nahm unter 1.8-Cineol die Anzahl, Schwere und Dauer der Exazerbationen ab.

Diese Ergebnisse sind überraschenderweise vergleichbar oder besser als Ergebnisse der von Leitlinien empfohlenen kombinierten Therapie und lassen den Wirkstoff aufgrund seiner systemischen und atemwegsrelevanten Wirkung als Zusatztherapie bei COPD besonders empfehlen.

Fazit: Zäher Schleim verengt die Atemwege, begünstigt Entzündungen und erfordert viel Kraft beim Abhusten. Neuere, zum Teil noch unveröffentlichte Studien lassen evtl. darauf schließen, dass Cineol, der Hauptbestandteil von Eukalyptusöl, in Kombination mit inhalierbarem Kortison ein neuer Behandlungsansatz für die Verringerung der Entstehung von Schleim sein könnte.


Rehabilitation bei COPD ambulant/stationär -was macht Sinn?

Prof. Dr. med. Wolfgang Petro, Bad Reichenhall Marzoll

Maßnahmen der Rehabilitation mit ihren inhaltlichen Schwerpunkten wie optimierte medikamentöse Therapie, Patientenschulung, Trainingstherapie, physikalische Therapie und Selbsthilfetechniken sind heute wissensbasiert wesentlicher Anteil einer leitliniengerechten Therapie.
Die Entwicklung von Standards der stationären wie auch der ambulanten Rehabilitation bei COPD stellt für beide Verfahrensweisen im Wesentlichen gleiche Inhalte dar.

Somit ist die ambulante Rehabilitation gleichwertig mit der stationären und nach diesen Vorgaben durchgeführte Maßnahmen sind vom Effekt her vergleichbar. Ambulante Rehabilitation jedoch ist in Deutschland praktisch nicht verfügbar. Die Gründe sind vorwiegend historischer und politischer Art.

Ein effizientes Patientenmanagement bei COPD jedoch ist nur möglich, wenn stationäre und ambulante Maßnahmen in enger Verzahnung im Dreieck Hausarzt Patient Rehabilitation umgesetzt werden.

Fazit: Sowohl die ambulante als auch die stationäre Rehabilitation bringen, wenn sie sach und fachgerecht durchgeführt werden, eine spürbare Verbesserung der Lebensqualität von COPD-Patienten. Ambulante Rehabilitation wird in Deutschland aber faktisch nicht angeboten; sie ist wohl auch gesundheitspolitisch nicht gewollt. Stationäre Rehabilitation wird zwar angeboten; sie wird aber von den Ärzten nur unzureichend verordnet und von den Patienten nicht mit dem nötigen Druck nachgefragt.


Im Anschluss an die Vorträge wurden, moderiert von Prof. Dr. med. Wolfgang Petro, Fragen von Patienten zu allen Aspekten der COPD von Prof. Dr. med. Helmut Teschler und Prof Dr. med. Adrian Gillissen beantwortet. Die Fragestunde dauerte 45 Minuten. Zusammengefasst lautete die Botschaft an die Patienten: Eine COPD kann — nach den heutigen Erkenntnissen — nicht geheilt werden, aber man kann lernen, mit einer COPD zu leben.

Auf dem Symposium Lunge 2008 wurden erstmals zwei Workshops für Angehörige von COPD und Lungenemphysem-Patienten angeboten.

Die Partnerinnen und die Partner von Patienten mit einer COPD und/oder einem Lungenemphysem spielen bei der Bewältigung einer solchen Erkrankung eine wichtige Rolle. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Erkrankung sich in einem fortgeschrittenen Stadium befindet. Die Betroffenen brauchen nämlich häufig schon bei der Bewältigung der „Alltagsprobleme“, z.B. beim Waschen, Duschen oder Ankleiden, umfassende Hilfe. Hinzu kommt die Bewältigung emotionaler Belastungen, z.B. Angst, Depressionen, Lebensmüdigkeit. Partner spielen außerdem eine wichtige Rolle als „Ersthelfer“ bei einem akuten Atemnotanfall.

In den gut besuchten Workshops, die von dem Vorsitzenden der Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V., Herrn Dr. re. pol. Helmut Berck, moderiert wurden, kam es zu einem umfassenden Erfahrungsaustausch über den partnerschaftlichen Umgang mit COPD-Patienten. Es wurde angeregt, in den lokalen Selbsthilfegruppen der Veranstalter jeweils über die Einrichtung eines Gesprächskreises der Partnerinnen und Partner zu sprechen. Die Teilnehmer schlugen außerdem vor, dass beim Symposium Lunge 2009 erneut Workshops für Angehörige angeboten werden, in denen dann jeweils nur ein bestimmtes Thema behandelt werden sollte.

Nicht nur die einzelnen Vorträge und die Workshops des Symposiums Lunge 2008 fanden das besondere Interesse der Besucher, sondern auch die zusätzlich angebotenen kostenlosen Serviceleistungen wurden sehr rege in Anspruch genommen.
Im Einzelnen waren dies:
Messungen der Lungenfunktion
Messung des CO-Gehalts in der Ausatemluft
Bestimmung der Sauerstoffsättigung im Blut
Test auf Alpha-1-Antitrypsin-Mangel
Messungen des persönlichen Peak-Flow-Wertes, des Blutdrucks, des Blutzuckers und des Körperfettanteils.

An den jeweiligen Messplätzen bildeten sich während des gesamten Tages lange Warteschlangen. Die Wartezeit wurde durchweg zum Erfahrungsaustausch untereinander genutzt.

Ein weiterer wichtiger Anlaufpunkt für alle Besucher war die mit dem Symposium verbundene Informationsausstellung. Die etwa 30 Stände der unterschiedlichsten Aussteller waren stets dicht umlagert. Viele persönliche Auskünfte wurden gegeben, umfangreiches Informationsmaterial wurde mit nach Hause genommen — und wird hoffentlich auch gelesen.

Zu den Ausstellern gehörten:
Unternehmen rund um die sichere, dauerhafte Versorgung mit Sauerstoff
renommierte Kliniken für die Durchführung von stationären Reha-Maßnahmen
Unternehmen, die über die Ursachen, die Diagnosen und die Therapien von chronischen Atemwegserkrankungen informierten
die drei veranstaltenden Patientenorganisationen selbst mit eigenen Informationsständen über ihre Aktivitäten und ihr Informationsmaterial.

Zum Ende der Veranstaltung wurden in einer Tombola zahlreiche von den Ausstellern gestiftete Preise verlost. Es handelte sich dabei um Fachbücher, mehrere Sauerstoffmessgeräte, ein Inhalationssystem mehrere Gutscheine für Sauerstoffversorgungen während eines Urlaubs sowie Reisegutscheine in unterschiedlicher Höhe.

In seinem Schlusswort dankte Jens Lingemann den Referenten, den Ausstellern, vor allem aber den Besuchern des Symposiums, die dessen überwältigenden Erfolg erst möglich gemacht haben. Ein besonderer Dank galt allen ehrenamtlichen Mitarbeitern des COPD-Deutschland e.V., der Selbsthilfegruppe Lungenemphysem-COPD Deutschland und der Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V., die das Gelingen des Symposiums Lunge 2008 zum Wohle der Patienten maßgeblich geprägt haben.

Außerdem übergab Jens Lingemann eine Spende des COPD-Deutschland e.V. in Höhe von Euro 2.000 an Herrn Prof. Dr. med. Adrian Gillissen von der Deutschen Lungenstiftung e.V. Die Mittel sollen zweckgebunden für Maßnahmen zur Hilfe und wissensmäßigen Unterstützung der von den Krankheiten Betroffenen sowie zur Unterstützung der Prophylaxe und Forschung über die COPD verwendet werden.

Die gesamte Veranstaltung wurde von einem professionellen Filmteam begleitet. So wurden u. a. alle Vorträge vollständig aufgenommen. Sie werden auf eine DVD übertragen, die in einigen Monaten nach Fertigstellung angefordert werden kann. Die Veranstalter werden zu einem späteren Zeitpunkt auf ihren Internetseiten über Einzelheiten informieren.

Die Erstellung einer solchen DVD ist für einen Patientenkongress ein absolutes Novum. Die Teilnehmer, vor allem aber diejenigen, die das Symposium Lunge nicht besuchen konnten, können sich die Vorträge in aller Ruhe anhören. Die Vorträge können z.B. auch in den lokalen Gruppen der Veranstalter vorgeführt werden.


Hin­weis:
Eine kom­plet­te Aufzeichnung des 2. Sym­po­sium Lunge und der Vorträge erhalten Sie hier
Die Fotore­portage zur Ver­anstal­tung kön­nen Sie hier anschauen.

Jens Lingemann und Dr. rer. pol. Helmut Berck

© COPD-Deutschland e.V.
Der Abdruck bzw. die Weit­er­ver­w­er­tung dieses Artikels oder Teilen daraus in Print/Onlinemedien bedür­fen der vorheri­gen schriftlichen Genehmi­gung des COPD-Deutschland e.V. und sind nur mit der oben genan­nten Quel­langabe ges­tat­tet.

Veranstalter:

copd deutschland
COPD - Deutschland e.V.

Mitveranstalter:

patientenorganisation
Patientenorganisation Lungenemphysem - COPD Deutschland