Gebrechlichkeit (Frailty) treibt die Häufigkeit von Krankenhausbehandlungen und Sterblichkeit von Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen in die Höhe…

Für COPD konnte in Studien gezeigt werden, dass Frailty das Fortschreiten der Erkrankung beschleunigt, die Beschwerden verstärkt und mit häufigen Verschlechterungen (Exazerbationen) verbunden ist. Wenn letztere auftreten, werden die Patienten etwa sechsmal häufiger beatmungspflichtig als nicht-gebrechliche COPD-Patienten. Zudem weisen sie ein vierfach höheres Mortalitätsrisiko auf als fittere Leidensgenossen.

Bei gebrechlichen Patienten lohnt immer eine kritische Überprüfung der aktuell verordneten Medikamente.

Pulmonale Rehabilitation, auch wenn sie nur von kurzer Dauer ist, kann viele physische Auswirkungen von pneumologischen Erkrankungen abmildern. Entsprechende Bewegungsprogramme verbessern die Belastbarkeit, Muskelkraft, Atemnot und Fatigue – allesamt Schlüsselfaktoren von Frailty. Nach einer englischen Kohortenstudie profitieren gebrechliche Patienten sogar am meisten von pulmonaler Reha. Mehr als 60 % der Teilnehmer erfüllten am Ende der Maßnahme nicht mehr die Kriterien für den Frailty-Phänotyp. Körperliche Gebrechlichkeit ist demnach in Teilen umkehrbar, so die Autoren. Nach akuten Verschlechterungen sollte frühzeitig mit einer Reha begonnen werden, damit nicht zu viel Leistungsfähigkeit verloren geht.

Nicht zu unterschätzen sind auch die positiven Effekte einer pulmonalen Reha auf die Psyche. Teilnehmer mit chronischer Lungenerkrankung und Frailty leiden häufig unter Ängsten und Depressionen. Durch die Reha lassen sich diese Symptome bei ihnen sogar deutlicher reduzieren als bei nicht-gebrechlichen Lungenpatienten.