Rauchen - Dampfen - E-Zigaretten

Arbeitsplätze im Gaststättengewerbe sind häufig besonders stark durch Passivrauch belastet, was die dort beschäftigten Nichtraucher einem bis zu doppelt so großen Lungenkrebsrisiko aussetzt. Das hat eine Risikoberechnung für Passivrauchen am Arbeitsplatz von Wissenschaftlern der Ludwig-Maximilians-Universität München ergeben.

Auch Jahre nach dem Rauchstopp bleibt das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, erhöht. Den Grund dafür haben kanadische Forscher entdeckt: Der Qualm blockiert manche Genedauerhaft.

Beim Rauchen entscheiden neben der gerauchten Menge und Dauer offenbar auch die Gene darüber mit, wie empfindlich der Körper auf die Tabakschadstoffe reagiert und welche Ausmaße die verursachten Schäden auf die Funktion der Lunge und die gesamte Gesundheit des Betroffenen annehmen. Das geht aus einer aktuellen US-Studie hervor.

Angestellte in der Gastronomie, die in abgetrennten Raucherräumen bedienen müssen, sind weiterhin an einem Arbeitsplatz beschäftigt, der nachweislich schadstoffbelastet und gesundheitsschädlich ist. Daher hält der Lungenspezialist Prof. Tobias Welte das von diesem Mittwoch an geltende Rauchverbot in Niedersachsen für unzureichend und fordert die Einführung eines vollständigen Rauchverbots in ganz Deutschland.

Nur die wenigsten Raucher – höchstens 5 Prozent – schaffen es alleine, vom Nikotin loszukommen. Für eine erfolgreiche Tabak-Entwöhnung ist daher eine ärztliche Unterstützung erforderlich. Das betonen die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) und geben Tipps, wie Betroffene ihre Eigenmotivation, mit dem Rauchen aufzuhören, festigen können.

Der Verzicht auf Nikotin ist die bei weitem wirksamste Maßnahme zur Vorbeugung eines bereits einmal aufgetretenen Herzinfarktes. Das hat eine aktuelle 5-Jahres-Studie mit insgesamt 1200 Patienten ergeben.

In einem öffentlichen Brief an die Bundestagsmitglieder des Gesundheitsausschusses appellieren die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP) und der Deutschen Lungenstiftung e.V. (DLS) für ein Gesetz mit umfassenden, einheitlichen Regelungen ohne Ausnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor dem Passivrauchen.