Elektronische Zigaretten (E-Zigaretten) erfreuen sich großer Beliebtheit. Nutzen und Risiken von E-Zigaretten zur Rauchentwöhnung werden schon länger diskutiert. Forschende haben nun die Auswirkungen auf die oberen Atemwege untersucht.

Trotz ihres weit verbreiteten Gebrauchs gibt es nur wenige Untersuchungen über die potenziell schädlichen Auswirkungen von E-Zigaretten auf die oberen Atemwege. Im Rahmen einer Übersichtsarbeit haben Forschende nun die toxikologischen (giftigen) Auswirkungen von E-Zigaretten auf das Gewebe der oberen Atemwege zusammengefasst. 

Die Zusammenfassung ergab, dass sich E-Zigaretten-Aerosole, -Kondensate oder -Flüssigkeiten auf verschiedene Weise schädlich auf das Gewebe der oberen Atemwege auswirken können, darunter  

  • erhöhte Zytotoxizität (Eigenschaft einer Substanz, Gewebe und Zellen zu schädigen),  
  • DNA-Schäden (Schäden am Erbgut),  
  • histologische Veränderungen (auffällige Gewebeveränderungen) und  
  • potenziell krebserregende Wirkungen. 

Die toxikologischen Auswirkungen von E-Zigaretten wurden in verschiedenen Teilbereichen der oberen Atemwege beobachtet, darunter in der Mundhöhle, der Nasenhöhle, dem Kehlkopf, der Luftröhre und dem mittleren Rachen. Bestimmte Teilbereiche, wie der mittlere und untere Rachen, sind jedoch weniger untersucht worden und bedürfen weiterer Forschung. 

Aromastoffe in E-Zigaretten besonders schädlich 

Bestimmte Bestandteile von E-Zigaretten können die schädliche Wirkung auf die oberen Atemwege verstärken. Dazu zählen zum Beispiel Aromastoffe und Nikotin. Einige der in der Übersichtsarbeit berücksichtigten Studien deuten darauf hin, dass vor allem Aromastoffe zusätzliche schädliche Wirkungen haben können. 

Die Bundesregierung hat letztes Jahr ein Aroma-Verbot für Tabakerhitzer beschlossen. Aromen in E-Zigaretten sind von diesem Verbot allerdings ausgenommen. Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin fordert auf Grundlage der aktuellen Studienlage auch ein Aroma-Verbot für E-Zigaretten.