Ein internationales Forschungsteam unter Federführung von Forschenden des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) hat die Behandlungsansätze bei Lungenerkrankungen, die zu einer Vernarbung der Lunge (Lungenfibrose) führen, neu eingeteilt und einige Wissenslücken geschlossen.
Fachleute gehen davon aus, dass Entzündungen und die Vernarbung des Lungengewebes eine Schlüsselrolle spielen. Dementsprechend gibt es zwei Behandlungsstrategien:
- entzündungshemmende Medikamente oder
- Medikamente, die die Vernarbung aufhalten (Antifibrotika).
In einer aktuellen Publikation hat sich eine internationale Gruppe von Lungenforschenden auf eine Einteilung der verschiedenen Krankheitsbilder geeinigt, die Behandlungsziele definiert und die Therapieentscheidung erleichtern soll:
- Bestimmte Formen von interstitiellen Lungenkrankheiten – wie die organisierende Pneumonie, die mit einer Lungenfibrose überlappt – können sich durch die Behandlung teilweise zurückbilden.
- Bei der nicht-spezifischen interstitiellen Pneumonie ist das vorrangige Behandlungsziel, dass sich die Erkrankung stabilisiert.
- Bei der idiopathischen Lungenfibrose ist das Hauptziel meist, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Hier sind Biomarker und andere Daten bekannt, die die Entscheidung für eine Therapie unterstützen können. Jedoch besteht weiterhin Forschungsbedarf, da der Fokus meist auf der antifibrotischen Therapie liegt und die Rolle von Entzündungen oft vernachlässigt wird.
Welche Rolle Künstliche Intelligenz (KI) spielen kann, um den Krankheitsverlauf vorherzusagen und daraus eine Therapie abzuleiten, muss noch weiter erforscht werden. Neue hochauflösende bildgebende Verfahren ermöglichen es, selbst leichte Veränderungen in der Lunge zu erkennen. Unklare Befunde aus einer herkömmlichen Computertomographie (CT) können dadurch diagnostiziert werden und machen bei einigen Betroffenen sogar die Entnahme von Gewebeproben aus der Lunge überflüssig. Fachleuten sehen diese Technologien als sehr vielversprechend an. Jedoch ist hierzu noch weitere Forschung notwendig.