Forschende vermuten, dass ein geringer Vitamin-D-Spiegel im Blut das Risiko für schwere COPD-Schübe erhöht. Eine systematische Übersichtsarbeit kommt zu dem Ergebnis, dass die Einnahme von Vitamin D bei COPD jedoch weder die Symptome verbessern noch akuten Krankheitsverschlechterungen vorbeugen kann.

Alle Studien untersuchten die Wirkung von Cholecalciferol (Vitamin D3) auf das Risiko akuter COPD-Schübe und die Symptomkontrolle bei Menschen mit COPD im Vergleich zu einem Scheinmedikament (Placebo).

Die systematische Auswertung ergab, dass die Einnahme von Vitamin D im Vergleich zu einem Scheinmedikament nach aktuellem Kenntnisstand

  • nur wenig oder keinen Einfluss auf das Risiko eines COPD-Schubs hat,
  • den Anteil an Personen, der während des Studienzeitraums einen oder mehrere Krankheitsverschlechterungen (Exazerbationen) hatte, geringfügig oder gar nicht beeinflusst,
  • wahrscheinlich keinen oder nur einen minimalen Effekt auf die Lungenfunktion hat und
  • sich möglicherweise nur gering oder gar nicht auf die Lebensqualität oder das Risiko zu versterben auswirkt.

Das Wissenschaftsteam empfiehlt weitere Untersuchungen zum Nutzen-Schaden-Verhältnis von Vitamin D-Präparaten bei Menschen mit COPD, die vor Beginn der Einnahme extrem niedrige oder sehr hohe Vitamin-D-Spiegel im Blut aufweisen. Für diese Gruppen liegen bislang keine ausreichenden Daten für eine Bewertung vor.