COPD und Medikamente

Basel (awp) - Der Pharmakonzern Novartis hat für den Produktkandidaten NVA237 bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) in der EU ein Zulassungsgesuch eingereicht. Das Medikament soll unter dem Markennamen Seebri Breezhaler lanciert werden, teilte der Konzern am Dienstag mit. Zudem wurden am Kongress der European Respiratory Society neue Phase-III-Daten für dieses Raucherhusten-Medikament vorgestellt.

Seattle – Der Einsatz von Opioiden in der Schmerztherapie ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Eine unterschätze Gefahr bei älteren Patienten könnten Pneumonien sein. Eine Fall-Kontroll-Studie im Journal of American Geriatrics Society (2011; doi: 10.1111/j.1532-5415.2011.03586.x) weist vor allem auf ein erhöhtes Risiko nach der Verordnung von Opioiden hin, die das Immunsystem hemmen.

Eine langfristige Prophylaxe mit dem Antibiotikum Azithromycin kann tödliche Exazerbationen einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) vorbeugen. Der Preis ist jedoch ein Anstieg von Hörstörungen sowie die Induktion von Makrolidresistenzen, wie eine randomisierte klinische Studie im New England Journal of Medicine (2011; 365:689-698) ergab.

Nach der Einnahme des pflanzlichen Präparats Umckaloabo, das rezeptfrei in der Apotheke erhältlich ist und angeblich gegen Bronchitis helfen soll, können Beschwerden wie Hautausschlag, Juckreiz oder unspezifische Schmerzen im oberen Bauch auftreten. Darauf weist die Arzneimittelkommission (AMK) in Berlin hin.

Almirall will in Europa ein neues Mittel zur Behandlung chronisch obstruktiver Lungenerkrankungen (COPD) auf den Markt bringen: Bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA hat der spanische Pharmakonzern einen Zulassungsantrag für Eklira (Aclidiniumbromid) eingereicht. Der langwirksame Muscarin-Antagonist wird als Trockenpulver ausgeliefert und zweimal täglich als 400 Milligramm-Dosis inhaltiert.

Zur Behandlung der so genannten idiopathischen Lungenfibrose wird auch in Deutschland ab September 2011 ein spezieller Wirkstoff namens Pirfenidon zur Verfügung stehen. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Berlin hin.

Was tun, wenn bei COPD-Patienten die Behandlung ausgereizt ist? Ein nichtsteroidealer Inhibitor der Phosphodiesterase gilt als neue Therapieoption.Im Gegensatz zum Asthma spielen inhalative Kortikosteroide bei der Behandlung von COPD-Patienten eher eine untergeordnete Rolle. Verwendet werden sie nur bei schwer Erkrankten mit häufigen Exazerbationen (GOLD-Stadium III und IV), erklärte Professor Dr. Martin Kohlhäufl vom Zentrum für Pneumologie der Klinik Schillerhöhe, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Tübingen, beim 6. Allgemeinmedizin-Update-Seminar.