Die Langzeit-Sauerstofftherapie ist, wenn ein Sauerstoffmangel im Blut vorliegt, eine der wirksamsten Therapiemöglichkeiten bei schwerer COPD und Emphysem. Obwohl die wissenschaftlichen Beweise für die Wirksamkeit schon lange bekannt sind, gibt es noch immer Probleme mit der korrekten und konsequenten Durchführung der Therapie.
Um eine ausreichende Versorgung unseres Organismus mit Sauerstoff zu gewährleisten, müssen Lungen, Herz, Kreislauf und Muskulatur zusammenarbeiten. Wenn Atemwege oder Lunge als Folge einer chronischen Erkrankung nicht mehr genug Sauerstoff in den menschlichen Organismus hineinbringen können, versuchen Herz und Kreislauf diesen Mangel auszugleichen. Um eine Überlastung des Herzens, eine Verringerung der körperlichen Leistungsfähigkeit und damit der Lebensqualität und der Lebenserwartung zu vermeiden, ist eine Langzeit-Sauerstofftherapie also zwingend erforderlich. Eine solche Therapie muss jedoch „maßgeschneidert“ also auf die Belange des Patienten ausgelegt sein. Allerdings gilt, nur wenn der Betroffene die Langzeit-Sauerstofftherapie auch korrekt und konsequent durchführt ist ein optimaler medizinischer Benefit zu erzielen.
Die moderne Medizin bietet hierzu weitaus mehr therapeutische Möglichkeiten und wirksamere Medikamente als noch vor 10 oder 20 Jahren, dennoch stehen die Patienten der „Chemie“ und den Ratschlägen der Schulmedizin häufig kritisch gegenüber. Untersuchungen belegen, dass es verschiedene Gründe für die sogenannte „Non-Adhärenz“ (wenn der Patient nicht macht, was der Arzt empfohlen hat) gibt. Der wichtigste Grund liegt in fehlender oder falscher Information über die Behandlung, daneben spielen aber auch Nebenwirkungen eine zentrale Rolle. Viele Patienten wollen auch nicht in der Öffentlichkeit mit der Langzeit-Sauerstofftherapie den Schlauchsystemen oder Gasflaschen gesehen werden oder sind nicht optimal mit dem richtigen Gerät versorgt – z.B. das Gerät ist zu schwer, zu groß, zu laut. Am besten klappt die Langzeit-Sauerstofftherapie , wenn Arzt und Patient an einem Strang ziehen und der Patient weiß, was er macht, wie es am besten geht und was für ihn dabei herauskommt.
Langzeit-Sauerstoff und Therapietreue des Patienten sind letztlich der entscheidende Faktor der über den optimalen Erfolg dieser Therapie entscheiden.
Die Langzeit-Sauerstofftherapie und die Nicht-invasive Beatmung sind Behandlungsformen, die bei Patienten mit schwerer COPD und Sauerstoffmangel zu einer nachweisbaren Verlängerung des Lebens führen können. An positiven Auswirkungen der Langzeit-Sauerstofftherapie wurden eine bessere körperliche Belastbarkeit, bessere Lebensqualität und bessere geistige Leistungsfähigkeit sowie eine Entlastung des rechten Herzens nachgewiesen. Patienten mit starker Einschränkung können ein ambulantes Training häufig nicht mehr bewältigen. Mit Sauerstoff lässt sich Training wirksamer durchführen, auch dies ist durch Studien belegt.
Fazit: Sauerstoffmangel im Blut bleibt zunächst oftmals unbemerkt, macht schließlich irgendwann müde und schädigt in einem späteren Stadium massiv das Herz. Die Dauergabe von Sauerstoff — mindestens 16 Stunden, besser 24 Stunden (da der menschliche Körper keinen Sauerstoff speichern kann) — verhindert daher die Schädigung des Herzens. Die COPD mit ihren Symptomen, also Auswurf, Husten, Atemnot, bleibt jedoch bestehen.